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Die technologischen Fortschritte der letzten Jahrzehnte sind beachtlich. Innovations- und Produktzyklen werden immer kürzer, und Unternehmen müssen sich ständig weiterentwickeln und verbessern, um langfristig bestehen zu können. Agiles Arbeiten ist ein Stichwort, das in diesem Zusammenhang häufig fällt. Agil zu sein bedeutet, flexibel und dynamisch, also nicht träge und unbeweglich zu sein. In ihrem Buch „24 Work Hacks“ erklären die Autoren Tim Mois und Corinna Baldauf, welche Work Hacks in ihrem eigenen Unternehmen angewendet werden, um agileres Arbeiten zu fördern.

Inhalt: Kommunikation ist der Schlüssel

Viele der angewandten Methoden, wie beispielsweise das Kanban-Prinzip, sind bereits bekannt und werden in anderen Unternehmen umgesetzt. Doch auch komplett neue Methoden werden vorgeführt. Die drei wichtigsten Hacks findest du hier:

1. Open Fridays

Eine Besonderheit in dem Unternehmen der Autoren sind die sogenannten Open Fridays, die alle zwei Wochen stattfinden. An Open Fridays kann jeder Mitarbeiter eigene ad-hoc-Konferenz mit spontanen Programmen planen. Jeder kann daran teilnehmen. Die Ergebnisse der Besprechung werden danach zusammengefasst und veröffentlicht. Open Fridays helfen dabei, Wissen weiterzugeben, Neues auszuprobieren, sich bei Problemen Hilfe zu suchen und gemeinsam Lösungen zu finden.

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2. Retrospektiven

Für die Firma ist es besonders wichtig, regelmäßige Retrospektiven zu veranstalten. Dabei soll über die jüngere Vergangenheit sowie das eigene Verhalten nachgedacht werden. Im Team werden dann folgende Fragen beantwortet:

  • Was hat gut funktioniert?
  • Was hat nicht so gut funktioniert?
  • Was wollen wir ausprobieren?

In Retros sollen keine Schuldigen gesucht werden. Bei einer Retro geht es darum, was man in Zukunft besser machen kann. Dies funktioniert nur, wenn alle offen sprechen. Als Regel gilt deshalb: Was in den Retrospektiven gesprochen wird, dringt nicht nach außen – lediglich die Änderungen, die im Unternehmen letztendlich vorgenommen werden sollen. Ein andauerndes Lernen sowie kontinuierliche Verbesserungen stehen dabei im Fokus.

3. Peer Recruiting

Bei Personalentscheidungen kommt das sogenannte Peer Recruiting zum Einsatz. Im Gegensatz zur herkömmlichen Personalabteilung gibt es zwar ein Personalteam, das die Personalbelange koordiniert, jedoch macht es beinahe alles anders als klassische Personalabteilungen.

Die Teams entscheiden selbst, ob und wann sie jemand Neuen brauchen.

Das Team schreibt dann die Stellenanzeige aus, und Bewerbern wird innerhalb von 24 Stunden geantwortet. Die Teams führen die Vorstellungsgespräche selbst und geben neuen Mitarbeitern regelmäßig Feedback. Bei Absagen werden die Bewerber informiert, warum sie nicht genommen wurden. So sehen Bewerber, wo sie Potenzial für Verbesserungen haben. Dies soll langfristig zu besseren Personalentscheidungen führen.

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Aufbau: Umsetzung leicht gemacht

„24 Work Hacks“ beginnt mit einem kurzen Vorwort, in dem die Autoren erklären, dass eine bessere Arbeitswelt in jedem Unternehmen möglich ist, wenn man dazu bereit ist.

Das Buch ist in insgesamt 24 Work Hacks unterteilt. Jeder Hack nimmt jeweils zwei Seiten ein. Auf einer der beiden Seiten wird der Work Hack erklärt, auf der anderen findet man ein Bild bei der aktiven Anwendung des Hacks im Unternehmen samt Vorstellung der beteiligten Mitarbeiter. Am Ende des Buches findet man neben Buchtipps, in denen sich der Leser zu den im Buch angesprochenen Themen weiter informieren kann, zudem eine kurze Unternehmensvorstellung.

Fazit: Agil und übersichtlich

Neben Work Hacks, die bereits in vielen Unternehmen angewandt werden, liefert das Buch auch neue Tipps und Ansätze, um sein Unternehmen agiler zu gestalten. „24 Work Hacks“ richtet sich damit sowohl an Unternehmer als auch an Mitarbeiter, die neuen Schwung in ihr Unternehmen oder ihre Arbeit bringen möchten.

Dank der übersichtlichen Gestaltung findet man die Hacks auf Anhieb. Man muss also nicht gleich das komplette Buch lesen, um einzelne Tipps anzuwenden.

Über die Autoren

Tim Mois ist Gründer und Inhaber von sipgate, einem Telefonieunternehmen mit 150 Mitarbeitern. Seit 2010 treibt er die Transformation zu einem leanen und agilen Unternehmen voran.

Corinna Baldauf arbeitet bei sipgate, beschäftigt sich beruflich wie privat mit agilen Themen und ist die Mutter des Retromaten.

Hanna Popp

Hanna Popp absolviert ein duales Studium bei MüllerVerlag und war 2019 für mehrere Monate bei unternehmer.de eingesetzt.

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