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Roboter übernehmen das Kommando bei der Fertigung, künstliche Intelligenz und digitale Assistenten erobern das Dienstleistungsgewerbe und autonome Fahrzeuge erledigen in den großen Ballungsgebieten den Transport. Wenn es um die Zukunft der Arbeitswelt geht, sind solche Prophezeiungen in Mode.

Dass der digitale Wandel auch eine andere Seite hat, zeigt Andera Gadeib in ihrem Buch „Die Zukunft ist menschlich“. Darin erklärt sie, wie unsere digitale Zukunft sinnvoll gestaltet werden kann, sodass der Nutzen der Digitalisierung für den Menschen im Mittelpunkt steht.

Inhalt: Bringe dich ein

Unsere Angst vor der Digitalisierung entsteht häufig dadurch, dass wir auf Schlagzeilen und Statistiken vertrauen und das Thema zu wenig hinterfragen. Doch es ist an der Zeit, eine eigene Haltung einzunehmen. Auch wenn wir nicht allen digitalen Technologien sofort blind vertrauen sollten, ist es wichtig, dass wir dafür zumindest offen sind.

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Wir können die Digitalisierung nutzen, um ein noch lebenswerteres Leben zu führen. Um den digitalen Wandel sinnvoll zu gestalten, ist es Aufgabe jedes einzelnen Menschen, sich mit einzubringen. Anstatt die Augen vor der Zukunft zu verschließen, sollte man laut Andera Gadeib den digitalen Wandel mit einem bekannten Zitat von Mahatma Ghandi angehen:

Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünscht für die Welt.

Manch einer denkt jetzt vielleicht, dass er sich nicht einbringen kann, da er keine Ahnung von Informatik hat. Oder weil ihn die Digitalisierung auf den ersten Blick nicht betrifft. Doch man muss nicht programmieren können, um sich einzubringen. Die Digitalisierung betrifft fast alle Lebensbereiche wie Job, Freizeit, Bildung, Gesundheit und Mobilität. Einfache Ideen, wie man die Digitalisierung in diesen Bereichen zum Nutzen des Menschen einbringen kann, können bereits helfen.

Wer das Gefühl hat, selbst nichts zu verändern, gerät in eine Abwärtsspirale und es tritt ein, woran man glaubt.

Wir als Menschen müssen also selbst dafür sorgen, dass der Mensch auch in der digitalen Zukunft im Mittelpunkt steht. Wir sollten Digitales entwickeln, um positiven Einfluss auf gesellschaftliche Herausforderungen zu nehmen. Eine Überlegenheit von Maschinen, wie sie von manchen befürchtet wird, wird der Autorin zufolge nicht eintreten, da Maschinen immer darauf angewiesen sind, was Menschen ihnen beibringen. Um die Risiken der von Menschen verursachten Digitalisierung möglichst gering zu halten, benötigen wir laut Andera Gadeib allerdings Richtlinien für Programmierer, die der KI ethisches Handeln zum Nutzen des Menschen auferlegen.

Aufbau: Der Mensch steht im Mittelpunkt

Das Buch ist in insgesamt fünf Kapitel unterteilt. Zu Beginn des Buches beschreibt Gadeib in einem kurzen Prolog einen Tag im Jahr 2050 – mit allen Annehmlichkeiten, die wir dank der Digitalisierung erhalten können. Anschließend geht Gadeib darauf ein, dass viele Menschen ein solches Szenario aufgrund ihrer Angst vor der Digitalisierung ablehnen. In den folgenden Kapiteln soll dem Leser ebendiese Abwehrhaltung genommen werden.

Im ersten Kapitel gibt Gadeib den Rat, in Lösungen statt Problemen zu denken, da dies zeitsparender ist und sehr viel mehr voranbringt. Kapitel 2 beschäftigt sich mit der Nutzung von Algorithmen zur Unterstützung des Menschen. Auch wenn ein Algorithmus eine Verfahrensanweisung zur Lösung eines Problems ist, fehlen ihm menschliche Eigenschaften wie Empathie, Kreativität und soziale Interaktion.

In Kapitel 3 beschäftigt sich die Autorin mit dem Dilemma, dass die Digitalisierung sowohl für als auch gegen den Menschen wirken kann. Gadeib vergleicht hierzu Mensch und Maschine und kommt zu dem Schluss, dass das Dilemma gelöst werden kann, indem Menschen bei der Programmierung von KI Grundprinzipien der Ethik und Moral miteinbeziehen. In Kapitel 4 werden neben der Wirtschaft weitere vom digitalen Wandel betroffene Gestaltungsfelder wie etwa das Gesundheitswesen betrachtet.

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Im letzten Kapitel beschäftigt sich Gadeib damit, wie wir das Digitale zum Nutzen des Menschen gestalten können. Im Anhang des Buches findet der Leser noch eine Danksagung, ein ausführliches Literaturverzeichnis zum Nachlesen sowie eine kurze Info zur Autorin.

Fazit: Denke in Lösungen statt Problemen

Das Buch zeigt, dass man im Zeitalter des digitalen Wandels keine Angst vor düsteren Schlagzeilen haben muss, die den Verlust des Arbeitsplatzes prophezeien. Andrea Gadeib entwickelt nicht nur eine positive Gegenthese, die eine konstruktive Diskussion zulässt, sondern verdeutlicht auch, warum beim Thema Digitalisierung der Mensch in den Mittelpunkt der Betrachtung gehört. Sie liefert dafür fundierte Fakten und zeigt ausführliche Lösungsansätze sowie Beispiele für den Umgang mit der Digitalisierung.

Das Buch richtet sich also an alle Menschen, die den digitalen Wandel aus einer anderen Perspektive betrachten wollen und wissen möchten, wie sie selbst bei der Digitalisierung mitwirken können.

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Über die Autorin

Andera Gadeib ist Online-Enthusiastin und Vollblut-Entrepreneurin. Mit ihrer digitalen Marktforschungsagentur Dialego erforscht und entwickelt die Wirtschaftsinformatikerin und -wissenschaftlerin erfolgreich Marktpotenziale für globale Blue-Chip-Unternehmen und starke Marken.

Hanna Popp

Hanna Popp absolviert ein duales Studium bei MüllerVerlag und war 2019 für mehrere Monate bei unternehmer.de eingesetzt.

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