Ist es wirklich so, dass andere immer mehr erreichen als man selbst? Fast von Zauberhand haben deine Bekannten ihr Studium abgeschlossen oder ihr eigenes Unternehmen erfolgreich aufgebaut. Und was hast du in der gleichen Zeit erreicht?
Es ist total absurd, gerade zu bekloppt. Doch man vergleicht sich leider gerne mit anderen Menschen und deren Fähigkeiten. Man beachtet ihre besonders tollen Eigenschaften und vergleicht diese mit seinen subjektiv empfundenen schlechtesten Eigenschaften. Aber wie soll man so mit sich selbst zufrieden sein?
Wie entsteht das Gefühl, nicht zu genügen?
Das Gefühl, nicht genug zu sein, entsteht hauptsächlich durch Vergleiche mit anderen. Dabei messen wir uns meist mit Menschen, die unserer Meinung nach bei ähnlichen Voraussetzungen besondere Fertigkeiten haben.
Aber warum vergleichen wir uns überhaupt mit anderen? Einerseits gibt uns das Vergleichen Informationen darüber, wer wir sind und wo wir in unserem sozialen Umfeld stehen. Was wir gut können, was wir weniger gut können. Andererseits ist das Vergleichen ein psychologischer Prozess, der von Kindestagen an erlernt wird. Kinder lernen, indem sie ihre Umwelt beobachten. Dieses Verhalten bewahren wir bis ins erwachsenen Alter. Aus diesem Grund läuft es tief unterbewusst ab.
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Das Imposter-Phänomen
Menschen mit Hang zu Imposter-Gefühlen tendieren durch ihre verzerrte Wahrnehmung dazu, eigene Talente zu unterschätzen und die der anderen zu überschätzen. Deshalb haben sie das Gefühl, alle Menschen um sie herum erreichen mehr. Oft hat man Gedanken wie:
- Sie/Er hat ein besseres Leben, weil ihr Job, ihr Freundeskreis oder ihr äußeres Erscheinungsbild besser ist.
- Das was er/sie erreicht hat, werde ich niemals schaffen.
Betroffene erleben diese Gefühle und Gedanken in unterschiedlichen Intensitäten. Sie treten meist in Phasen des Umbruchs auf, wie bei einem Jobwechsel oder einer Trennung. Dabei musst nicht zwangsläufig du im Umbruch sein, es können auch Menschen aus deinem Umfeld sein.
Wie wirkt sich Social Media auf Vergleiche aus?
Auf Social Media Plattformen sehen wir noch kürzere Ausschnitte aus dem Leben anderer, als wir das im echten Leben tun. Diese ausgewählten Momente entsprechen aber nicht unbedingt der Wahrheit. Wir zeigen die besonders schönen und spannenden Momente unseres Lebens. Situationen in denen man scheitert, postet kaum jemand auf Social Media. Auch du wirst wahrscheinlich deine Niederlagen nicht öffentlich teilen. Diese „perfekten Menschen“ und deren Leben erschaffen eine nicht zu erreichende Realität, die uns unter Druck setzt.
Wir eifern einer unrealistischen Wunschvorstellung nach.
5 Methoden gegen das Gefühl, nicht zu genügen
Doch was bewirken diese Vergleiche mit, in unseren Augen besonders erfolgreichen Menschen? Sind es Gefühle, die dir Kraft und Bestärkung geben? Oder sind es Gefühle, die dich weniger wert fühlen lassen und deinen Erfolg in den Schatten stellen? Und wie können wir damit aufhören, uns schlechter zu machen, als wir sind? Erfahre hier 5 Methoden, um das erdrückende Gefühl, nicht genug zu erreichen, loszuwerden.
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1. Du kannst dich nicht mit anderen vergleichen
Warum willst du dich mit anderen und deren Erfolgen vergleichen? Jede Person hat andere Voraussetzungen. Auch wenn die äußeren Faktoren scheinbar ähnlich sind, sind Gedanken, Gefühle und Wahrnehmungen bei jeder Person anders. Aus diesem Grund entscheiden verschiedene Personen in ähnlichen Situationen völlig anders und es entstehen unterschiedliche Ergebnisse.
2. Fakten schaffen
Jeder Mensch fühlt und denkt subjektiv. Auch du bewertest deine eigenen Erfolge subjektiv. Dazu gehören deine Fähigkeiten, Ausbildungen und Erfahrungen. So kann sich etwas für dich als kleiner Erfolg anfühlen und andere um dich herum beneiden dich dafür. Du weißt das nur nicht.
Setze dich deshalb möglichst wertfrei mit deinen Eigenschaften, Fähigkeiten usw. auseinander. Oft ist es einfacher, die Perspektive von anderen Personen einzunehmen.
- Was finde ich an mir (meinem Charakter/ Aussehen) besonders gut?
- Welche beruflichen Herausforderungen oder Weiterbildungen habe ich schon bewältigt?
- Was würde mein Chef oder meine Chefin über deine Arbeitsweise sagen?
- Was schätzen meine KollegInnen und FreundInnen besonders an mir?
Versuche, diese Fragen ehrlich und ohne ein „aber“ zu beantworten. Mache dich dabei nicht kleiner als du bist. Vermeide also Gedanken wie: „Die Ausbildung war ja auch nicht so schwierig, andere haben Medizin studiert.“
4. Du kannst nicht alles erreichen
Es gibt Erfolge in deinem Leben, die du nie erreichen wirst. Niemand kann alles erreichen. Deshalb wird es immer etwas geben, was du kannst und jemand anderes nicht und umgekehrt. Du kannst dich nicht darüber ärgern, dass du nicht die erfolgreiche Unternehmerin bist, die mit 23 schon Kinder hat und gleichzeitig die 30-jährige Singlefrau beneiden, die um die Welt reist und frei ist. Egal mit wem du tauscht, irgendwer ist in irgendetwas erfolgreicher als du.
5. Was ist eigentlich gut genug?
Die Voraussetzung dafür, dass wir uns nicht gut genug fühlen, ist, dass es ein gut genug gibt. Doch was soll das eigentlich sein? Viele unserer Vorstellungen, wie wir sein sollten, legen wir durch unser Umfeld fest. Eine monogame Beziehung und das erste Kind mit spätestens 35. Wer in seinem Job nicht nach wenigen Jahren aufsteigt, macht etwas falsch. Und wenn du in deiner Freizeit nicht mindestens ein Instrument spielst, pro Monat ein Buch liest und außergewöhnlich viel Sport machst, solltest du dich ranhalten.
Tatsächlich sind all diese Erwartungen an uns selbst, eigene Kreationen. Niemand weiß, was der Sinn des Lebens ist. Um aber nach einem Sinn zu streben, denken wir uns einen aus und legen somit fest, was gut und was schlecht ist. Jedoch ist dieser vermeintliche Sinn, genauso wie alles andere im Leben, nicht für jeden Menschen das richtige. Und ob dieses Denken und unsere Normen und Erwartungen wirklich so gut sind, wissen wir nicht.
Fazit
Es gibt kein objektives Maß für gut genug oder erfolgreich. Jeder Mensch ist einzigartig. Du kannst nur dein Bestes geben und das sieht für jeden oder jede anders aus.
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