Was erzählst du FreundInnen oder der Familie über deine Arbeit? Höre doch mal wieder hin. Es könnte aufschlussreich sein und dir Auskunft darüber geben, wie du mit deinen psychischen Ressourcen umgehst und ob du ein Job-Zombie bist. „Früher hat mir meine Arbeit mehr Freude bereitet“ hört man immer häufiger in Unternehmen. Doch stimmt das wirklich? Es könnte dazu drei Thesen geben.
1. Es stimmt
Aufgrund der Reaktionen der meisten Unternehmen auf wirtschaftlich schwere Zeiten, die in den letzten Jahren meist in eine Richtung gingen: Immer weniger Menschen mussten in immer kürzerer Zeit immer mehr leisten. Und werden so zu einem Job-Zombie. Diese andauernde Arbeit am oder über dem Limit zeigt jetzt ihre Spuren. Oder wie man es auch sagen könnte:
„Die Zitrone ist ausgepresst“
2. Es stimmt nicht
Du hast dich einfach von einer wachsenden negativen Stimmung anstecken lassen, in der die Lust auf Leistung dem Irrtum geopfert wird, dass unser Unwohlsein von anderen verursacht werden könnte. In Stressumfragen wird immer wieder gern die Arbeit als Stressfaktor Nummer eins genannt. Doch „die Arbeit“, „die ChefInnen“ oder „die KundInnen“ stressen uns nicht immer. Es ist vielmehr die Art, wie wir auf die neuen Anforderungen der Arbeitswelt reagieren – wie ein Job-Zombie. Dafür spricht, dass in der TK-Stressstudie 2013 als zweiter Hauptstressor die eigenen Ansprüche an sich selbst genannt wurden.
3. Es stimmt nicht, wir lassen uns von unserer Wahrnehmung tauschen.
In einer im Auftrag der DAK 2013 durchgeführten Forsa Umfrage wurde das dritte Mal in Folge die Frage gestellt, was Menschen in Deutschland stresst. Spitzenreiter ist – erwartungsgemäß – der Druck bei der Arbeit. Mit 51 %. Ist das wenig oder ist das viel? Es ist weniger, als man dem täglichen Klagen nach annehmen könnte. Bemerkenswert ist laut dieser Studie weiter, dass kein Wachstum der Hektik stattfindet, sondern die Zahlen bei 51 bzw. 47% lagen.
Nach Ärger in der Familie und gesundheitlichen Problemen folgt erst auf Platz vier die oft im Arbeitsalltag beklagte Hektik. Sie nimmt in Zahlen objektiviert sogar ab. 44, 43, 40%. Wir scheinen uns eine Parallelwelt in unserem Kopf zu erschaffen, in der wir die sich ändernden Arbeits- und Lebensbedingungen schlechter bewerten als sie tatsächlich sind. In der Folge dieser Bewertung fühlen wir uns gestresster als wir es sind. Und werden so zu einem Job-Zombie. Das schmälert die Kapazität unseres Gehirns in Sachen Lösungsfindung, Gedächtnis und Kreativität, für das Stress ein Ausnahme- und kein Dauerzustand ist.
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Gebe deiner Arbeit besser eine neue Chance!
1. Der Spitzenreiter in Sachen Wohlbefinden
Die Gallup-Gruppe um Tom Rath hat in weltweiten Studien herausgefunden, dass es fünf Arten von Wohlbefinden gibt. Das Tätigkeitswohlbefinden, soziales, finanzielles, physisches und Gemeinschaftswohlbefinden. Die Tätigkeit hat doppelt so großen Einfluss auf unser Gesamtwohlbefinden wie alle anderen.
2. Erwarte das Glück bei der Arbeit
Überprüfe deine Einstellung. Bist du dankbar, dass du diese Arbeit hast? Freust du dich, dass du dort interessante Menschen triffst, diesen Schreibtisch und diese Aufgabe hast?
Überall wartet das Wohlbefinden auf uns – wenn wir es treffen wollen und sehen können.
Denn um etwas wahrzunehmen, müssen wir es kennen und erwarten, sonst sehen wir es nicht. So umgehst du es ein Job-Zombie zu werden.
3. Prüfe deine Motivation
In der TK-Stressstudie 2013 konnte nachgewiesen werden, dass „SpaßarbeiterInnen“ gegenüber „BroterwerbsarbeiterInnen“ weniger erschöpft sind, nämlich jeder vierte statt jeder zweite, und sie sind weniger depressiv, 7 % im Vergleich zu 23 %. Schätze deine psychischen Ressourcen .
4. Siehe, was du leistest
Viel zu lange haben wir darauf gewartet, dass uns KollegInnen oder ChefInnen mal fragen wie es uns geht, uns loben oder sehen, was wir leisten. Sie werden es nicht tun, solange wir unsere Leistungen nicht selbst anerkennen, wir uns selbst nicht wichtig nehmen.
5. Fokussiere die Erfolge
Beginne Teambesprechungen, das Abendessen oder die Reflektion über den Tag mit Gelungenem, mit Erfolgen.
6. Konzentriere dich auf Stärken
Wer seine Stärken bei der Arbeit nutzt, ist 6-mal häufiger engagiert und hat 40 Stunden Spaß. Wer die eigenen Stärken nicht nutzt, brennt schon nach 20 Stunden aus. Egal wie anstrengend die Arbeit ist.
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7. Entdecke ein Optimismusmotto
Es gibt immer Augenblicke, wo etwas schief oder anders als erwartet läuft . Dafür brauchst du eine Aufmunterung wie „Das wird schon“, „Es geht am Ende alles gut“. Schütze deine psychischen Ressourcen.
8. Erteile dir ein Spekulationsverbot
Die Kollegin grüßt nicht? Der Kunde ruft nicht zurück? Schluss mit den Spekulationen. Sie rauben gute Energie. Bleibe neutral. Was sind wirklich Tatsachen und wo gehen Phantasie und Bewertungen mit dir durch?
9. Bestimme Anfang und Ende
Bestimme einen Anfang und ein Ende für Meetings, Gespräche usw. Halte dich auch daran. Effizienz und Freude werden sofort steigen. Teste auch einmal ein Meeting im Stehen und schaltet die Telefone aus.
10. Ändere was dich stört
Die Tür quietscht, das Auto ist schmutzig, der Schreibtisch steht ungünstig? Die Haarfarbe ist nicht mehr aktuell und die Kleidung ist zu klein geworden. Worauf wartest du? Jetzt ist der Zeitpunkt sich von unnützen oder unpraktischen Dingen zu befreien, die sonst immer wieder deine Aufmerksamkeit und dein Wohlbefinden kosten.
11. Übe dich in Selbstdisziplin
Das heißt, alles genau dann zu tun, wann es zu tun ist. Sofort, ohne zu verschieben und Ausreden zu folgen. Das fühlt sich super an, wenn es geschafft ist.
12. Schaffe nach der Arbeit Abstand
Gib die Illusion auf, du könntest Arbeit und Privatleben trennen. Sorge lieber dafür, dass du in einem guten Zustand nach Hause kommst. Gehe einige Schritte zu Fuß, meditiere oder höre Entspannungsmusik. Wenn du gute Laune mit nach Hause bringst, kommt diese von dort auch zur Arbeit zurück.
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