Profisportler beherrschen nicht nur ihre Sportart, sondern darüber hinaus noch etwas anderes: Sie wissen genau, wie sie sich auf ein Ziel fokussieren und mit Herz und Seele dafür trainieren. Sie haben Erfahrung darin, Motivationstiefs zu überwinden und mit Niederlagen umzugehen. Erfolg ist Kopfsache. Das gilt im Sport genauso wie in der Wirtschaft.
Wir müssen lernen, den Kopf von störenden Gedanken frei zu kriegen und die richtige Spannung aufrecht zu erhalten. Jeder strebt danach, jeden Tag mit Motivation und Leistungsfreude ans Werk zu gehen. Die Frage ist:
Wie schaffen wir es, Leistungsfreude zu entwickeln, anstatt unter dem täglichen Druck zu leiden?
Auszeit statt Burnout
Meist ist es genau dieser Druck, der uns belastet, doch leider kommen wir nicht mit einer Bedienungsanleitung auf die Welt, die uns beibringt, damit umzugehen. Jeder Mensch tickt anders, jeder nimmt Druck anders wahr. Manche empfinden ihn als Belastung. Andere dagegen brauchen ihn, um überhaupt zu Höchstleistungen motiviert zu werden.
Klar ist: In jedem Beruf gibt es Stress und Druck. Klar ist auch, dass unser Job Energie kostet. Unabhängig davon müssen wir jedoch darauf achten, dass er uns langfristig mehr gibt als er uns nimmt. Darauf zu achten ist aber, um ehrlich zu sein, nicht immer leicht. Deshalb braucht jeder Mensch sinnvolle und effiziente Ruhephasen. Mental und körperlich vom Business abzuschalten ist mindestens genauso wichtig wie im Sport.
Denn wer denkt, dass erfolgreiche Athleten 365 Tage im Jahr hart trainieren, der irrt sich. Beim Kraftsport wächst der Muskel nicht beim Training, sondern in den Regenerationsphasen. Das gleiche gilt für den Job: Wer sich keine Auszeiten gönnt, brennt aus, entwickelt sich nicht mehr weiter und kann keine Leistung mehr bringen.
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Du kannst mehr als du glaubst, wenn du verstehst, wer du bist
Gründe für Motivationslosigkeit oder ein Leistungstief gibt es viele. Meist haben sie – genauso wie im Sport – gar nichts mit dem Beruf an sich zu tun. Im Kern geht es vielmehr um persönliche Themen oder um fehlendes Selbstwertgefühl, um das Leben selbst. Es geht darum, dass ein Mensch versteht, wer er selbst ist. Dann kann er mehr, als er glaubt.
Um es konkret zu machen, ein Beispiel aus dem Sport: Ein Golfspieler hatte Probleme mit einem Standardschlag, der plötzlich nicht mehr funktioniert hat. Er glaubte, dass er vier bis fünf Meter vom Ziel weg ist – also sehr weit. In Wirklichkeit war er aber nur einen Millimeter davon entfernt. Wenn man sich die Schlagfläche anschaut, wie Golfspieler den Ball treffen, ob sie die Schlagfläche nun 90 Grad oder im Winkel von 91 Grad halten – dieses eine Grad, dieser eine Millimeter macht im Ergebnis einen Unterschied von drei bis vier Metern aus.
Dieser Gedanke nahm ihm den Druck, weil er verstanden hat: Ich bin gar nicht so weit weg vom Ziel, sondern in Hinblick auf die Ursache, die ich beeinflusse, fast am Ziel – es ist nur eine Kleinigkeit.
Topleistung und Lebensfreude: Zwei Extreme vereinen
Es gibt in unserer Gesellschaft zwei extreme Tendenzen, mit denen Menschen seit vielen Jahren versuchen, ihren persönlichen Erfolg sowie ihr persönliches Glück zu erreichen. Sie spiegeln sich in dem jeweils passenden Gesellschaftstypus wider: der Leistungsgesellschaft und der Spaßgesellschaft.
Wenn man genau hinschaut stellt man fest: Am Ende des Regenbogens findet man auf beiden Seiten nicht den Glückstopf der Erfüllung. Denn dafür fehlt jeweils eine wichtige Komponente. Die Spaß-Junkies vergessen das Grundbedürfnis des Menschen, sich selbstwirksam Erfolg erarbeiten zu wollen.
Und die überambitionierten Leistungsfanatiker vergessen das Leben. Die Kunst liegt darin, die beiden Lebensstrategien zusammenzuführen und die Balance aus persönlicher Leistung und empfundener Lebensfreude zu finden. Wenn Erfolg für den Kopf und Freude fürs Herz zusammentreffen, entsteht bei einem Menschen die Fähigkeit, auf Dauer wirkliche Spitzenleistungen bringen zu können bzw. überhaupt zu wollen.
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7 Tipps für mehr Leistungsfreude (im Job & privat)
Weil die meisten von uns nach den Erziehungsvorgaben der Leistungsgesellschaft groß geworden sind, brauchen wir konkrete Tipps, um unser Lebensgefühl zu stärken, das in ein ambitioniertes und zielorientiertes Leben eingebettet sein darf.
1. Pausen effektiver nutzen
Lerne Entspannungstechniken wie autogenes Training oder ähnliches, um dich gezielter, schneller und intensiver entspannen zu können.
- Aktive Regeneration sollte in einem 70-30-Verhältnis zur passiven Regeneration stehen.
Das bedeutet konkret: Entspanne dich 30% deiner freien Zeit gerne auch durch komplettes Abschalten und bewusstes Faulsein. Aber nutze 70% der Zeit, um deine Energietanks aktiv wieder aufzuladen.
2. Einmal im Monat einen festen Inspirationstag einführen
Lege einen Tag im Monat fest, an dem du für niemanden erreichbar bist. Verbringe diesen Tag (alleine!) an einem schönen Ort und kümmere dich nur um dich und dein eigenes Wohl. Was auch immer du tust: Sorge dafür, dass du an diesem Tag jeglichen Stress von außen vermeidest. Wichtig: Am Ende des Tages legst du das Datum für deinen „Inspirationstag“ im kommenden Monat fest und kommunizierst diesen als unverschiebbar!
3. Akzeptiere deine eigene Persönlichkeit
Hör auf, ständig an dir herumzudoktern und alle möglichen negativen Aspekte zu verdecken oder auszumerzen. Du darfst Fehler und Schwächen haben! Daher suche ab sofort mehr nach deinen Potenzialen (Talenten) und entwickle diese in der Folge dann auch zu Stärken.
4. Lerne den Unterschied zwischen dringend und wichtig
Erstelle eine Liste von Dingen, die in deinem Leben wichtig sind. Erstelle eine zweite Liste mit Dingen, die du zeitnah zu erledigen hast. Prüfe, um welche du dich in deinem Leben primär kümmerst.
Interessant ist übrigens: Wichtiges macht man meistens für sich selbst – Dringendes meist für andere. Die Grundregel lautet: Kümmere dich jeden Tag nicht nur um die dringenden, sondern auch intensiv um mindestens ein bis zwei wichtige Punkte.
5. Engagiere dich mit Herz
Durch persönlichen, ehrlichen Einsatz für MENSCHEN (nicht für Dinge), findest du im Job sowie im Leben auch wieder mehr Anerkennung von anderen. Wenn dein Engagement steigt, wirst du automatisch auch mehr leisten, was dein Belohnungszentrum im Gehirn aktiviert.
6. Sprich über deine Probleme
Jeder Mensch braucht jemanden, der ihn berät, coacht oder ihm manchmal auch einfach nur zuhört. Man kann sich nur weiterentwickeln, wenn man für regelmäßige Impulse und neue Reize von außen sorgt. Suche dir bewusst die Menschen aus, denen du zu 100% vertraust und denen du dich mitteilst.
7. Sei schöpferisch
Schreibe, musiziere, male, tanze oder singe. Lass deinen Gefühlen und deiner Kreativität freien Lauf. Dadurch aktivierst du auch deine rechte (emotionale) Gehirnhälfte stärker und schaffst damit einen Ausgleich zum oft linkshirnigen (rationalen) Arbeitsleben.
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Einblick in die Themen der Ausgabe:
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