Wenn man dich fragt, wie sich die Welt der Arbeit verändert hat – was würde dir einfallen? Tendenziell eher die Erleichterungen und neuen Möglichkeiten, oder die Belastungen und Unsicherheiten? Bei allen bedenklichen Nachrichten aus der Welt der Arbeit gilt es, bewusst zu relativieren.
Wer Gutes sucht, der findet es!
Bedenken wir immer, dass unsere Wahrnehmung von unseren Gedanken, Erfahrungen, Erwartungen und Gefühlen geprägt ist und von dem, was wir in unserem Alltag gewohnt sind. Dazu gehört eine tendenziell eher negative Berichterstattung unserer Medien auch über die Arbeit und diesbezügliche Umfragen und Analysen. Zahlreiche Studien berichten von schlechter Motivation und innerer Kündigung berichtet. Selten zeigt die Berichterstattung, dass viele Befragte etwa Stress als anspornend empfinden oder ihre Motivation einen sinnvollen Beitrag zu leisten, sehr hoch ist. Wieso konzentrieren wir uns nicht darauf?
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Arbeitsbedingter Stress: positiv oder negativ?
Arbeitsbedingter Stress wird verstanden als emotionale Reaktion auf negative Aspekte der Arbeit oder des Arbeitsumfeldes. Stress ist ein Zustand, der durch hohe Belastungsniveaus gekennzeichnet ist und oft mit dem Gefühl einhergeht, man könne die Situation nicht bewältigen.
Der Begriff „Belastung“ ist in unserem Sprachgebrauch eher negativ belegt. Wird aber zunächst einfach als Anforderung von außen verstanden. Es kommt zu einer „Beanspruchung“ der Person mit Reaktionen auf körperlicher und psychischer Ebene. Und diese können negativ, genauso gut aber auch positiv sein! Positiv wären:
- der Erhalt und Ausbau der Leistungsfähigkeit
- die Erweiterung von Fähigkeiten und Fertigkeiten
- die Steigerung von Motivation
- Arbeitszufriedenheit und Gesundheit
Dem stehen negative Gefühle gegenüber:
- das Gefühl der Überforderung,
- die Angst Fehler zu begehn,
- Minderleistung durch Überforderung,
- Beeinträchtigung der Fertigkeiten, Fähigkeiten und der Gesundheit
Das Zusammenspiel von äußeren Umständen und eigener Wahrnehmung
Externe Anforderungen am Arbeitsplatz treffen immer auf interne Leistungsvoraussetzungen.
Dies wird bei der Betrachtung der Veränderungen in der Arbeitswelt gern außer Acht gelassen. In der Regel werden ja nicht objektiv negative Belastungen wie fehlendes Licht oder Lärm beklagt, sondern subjektiv als negativ erlebte Belastungen.
Ist eine größere Arbeitsmenge an sich ein Problem? Nur in einem bestimmten Ausmaß. Oft geht es aber eher darum, dass die Arbeitsorganisation nicht angepasst wird, Perfektionismus zu viel Zeit kostet oder die betreffende Person nicht „nein“ sagt, wenn ihr zu viel Arbeit angetragen wird.
Eine negative Summe beider Seiten, also zum Beispiel zu hohe Anforderungen bei nicht angemessenen Fähigkeiten oder Führungsaufgaben ohne Vorbereitung darauf, erleben wir als negativen Stress. Wenn wir uns nicht weiterbilden, körperlich nicht fit sind oder schlecht geschlafen haben, können sogar geringste Anforderungen eine Überforderung für uns darstellen.
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Erholung und Engagement gehen Hand in Hand
Mit der Frage des Zusammenhangs von Erholung und Arbeitsengagement beschäftigte sich eine Arbeitsgruppe um Evangelia Demerouti. Das Arbeitsengagement einer Person ist relativ stabil mit Variationen an verschiedenen Tagen. Eine hoch engagierte Person hat also auch einmal Tage mit wenig Engagement und umgekehrt. Dies hängt mit aktuellen Ereignissen zusammen.
Der Arbeitsalltag ist ein Zyklus von Arbeit und Erholung. Morgens ist man am fittesten, dann kommt die Anstrengung bei der Arbeit. Während der Arbeit wird Kraft verbraucht, die durch Pausen oder den Feierabend wieder aufgefüllt wird.
- Die Studie zeigte, dass das Erholungsniveau am Morgen das Arbeitsengagement vorhersagt und das Arbeitsengagement zu einem besseren Erholungsniveau führt.
- Das Engagement wird dabei von situativen Komponenten beeinflusst und zwar negativ durch Einflüsse, die Ärger oder negative Emotionen auslösen und die Aufmerksamkeit von der Arbeit lenken. Mehr aber noch von z.B. einem Mangel an Informationen oder fehlenden Mitteln, die verhindern, dass die Arbeit einfach getan werden kann und extra Anstrengung benötigen.
Bemerkenswert war auch das Ergebnis, dass hohes Arbeitsengagement nicht zu emotionaler oder physischer Erschöpfung führt, die das Privatleben negativ beeinflusst. Vielmehr gingen Menschen nach einem engagierten Tag mit einem besseren Erholungsniveau nach Hause als nach einem wenig engagierten.
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