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Ähnlich wie beim herkömmlichen Speed-Dating geht es beim Speed-Recruiting darum, das Gegenüber in kürzester Zeit von sich zu überzeugen – egal, ob als Bewerber oder Arbeitgeber. Oft werden die Events in Hochschulen oder auf Jobmessen angeboten. Dort haben die Teilnehmer die Chance, sich in einem ersten bis zu 10-minütigen Gespräch kennenzulernen und einen ersten Eindruck voneinander zu gewinnen. Sind mehrere Unternehmen bei dem Event vertreten, können die Bewerber nach Ablauf der Zeit auch zu einem neuen Gesprächspartner wechseln. Bewerbungsunterlagen werden in der Regel hier nicht benötigt. Die Events dienen zunächst als „Kurzbewerbung“, auf die dann oft noch ein „offizielles“ Gespräch folgt. Wie du als Bewerber oder Recruiter beim Speed-Recruiting einen möglichst guten Eindruck hinterlassen kannst, das erklären wir dir hier.

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Vor- und Nachteile von Speed-Recruiting

Zunächst ist es wichtig zu wissen, was die Vor- und Nachteile des Speed-Recruitings für Recruiter und Bewerber sind, um entscheiden zu können, ob sich diese Art Veranstaltung für dich wirklich lohnt.

Vorteile:

  • Recruiter und Bewerber:
    • Mit dem Speed-Recruiting können Recruiter jede Menge Zeit sparen, da sie eine Vielzahl an Kandidaten in kürzester Zeit kennenlernen und noch vor dem offiziellen Bewerbungsgespräch eine Art „Vorauswahl“ machen können. Dadurch wird auch möglichst wenig von der Zeit der Bewerber verschwendet.
    • Die lockere Atmosphäre beim Speed-Recruiting nützt beiden Gesprächspartnern: Sie sprechen offener über wichtige Punkte und stellen seltener Klischee-Fragen. Gleichzeitig fällt die Anspannung weg, die bei herkömmlichen Bewerbungsgesprächen auftritt.
    • Kontakte knüpfen ist mit dem Speed-Recruiting besonders leicht. Nicht jedes Gespräch muss zwingend zu einem Arbeitsverhältnis führen. Stattdessen können die Events auch zum Netzwerken genutzt werden.
  • Für Bewerber:
    • Bewerber können ganz besonders mit ihrer Persönlichkeit punkten, indem sie sich einfach locker unterhalten. Für besonders tiefgehende, fachliche Fragen ist in der Regel keine Zeit – eine Einladung zu einem offiziellen Bewerbungsgespräch wird beim Speed-Recruiting eher aufgrund des ersten Eindrucks vergeben.

Nachteile:

  • Recruiter und Bewerber
    • Die geringe Zeit bedeutet, dass beim Speed-Recruiting zwangsweise einige wichtige Punkte unberücksichtigt bleiben müssen. Teils bleiben einige Fragen ungeklärt.
  • Recruiter
    • Der erste Eindruck kann täuschen: Wie bereits angedeutet können Bewerber meist mit ihrer Persönlichkeit bei den Events punkten. Recruiter müssen also darauf achten, dass diese nicht mangelnde Qualifikationen oder andere Probleme verschleiert.
  • Bewerber:
    • Besonders introvertierte Bewerber könnten es schwer haben. Wer mit seiner Persönlichkeit nicht auf den ersten Blick punkten kann und sich nur schwer richtig öffnet, kommt dort nicht weit.

Wie bereite ich mich auf das Speed-Recruiting vor?

Du hast die Vor- und Nachteile abgewogen und hast dich entschieden, bei Events, die Speed-Recruiting anbieten, teilzunehmen? Dann kannst du nun bereits die Vorbereitungen für dein erstes Event starten.

Als Recruiter:

Wichtig ist, dass du deine Menschenkenntnis noch einmal in Vorbereitung auf das Event schulst. Beim Speed-Recruiting ist es leicht, sich von der Persönlichkeit eines Bewerbers täuschen zu lassen. Damit du nicht vergisst, auch ein wenig auf die Eignung abseits der Persönlichkeit zu achten, kannst du dir auch einen Fragenkatalog anlegen. Dadurch bleiben deine Auswertungen der Bewerber auch vergleichbar und du vergisst nicht, die wichtigsten Fragen zu stellen, bevor die Zeit abläuft. Ganz wichtig ist es, im Kopf zu behalten, dass es sich beim Speed-Recruiting nicht um einen Ersatz für ein herkömmliches Bewerbungsgespräch handelt. Solltest du einen Bewerber geeignet finden, wäre es sinnvoll, diesen dann trotzdem noch zu einem „weiteren „richtigen“ Bewerbungsgespräch einzuladen.

Wichtige Fragen, die du an den Bewerber stellen kannst, sind zum Beispiel diese:

  • Warum nimmst Du an diesem Speed-Recruiting teil?
  • Was ist Dein nächstes Karriere-Ziel?
  • Was hast Du bisher gemacht (Karriere-Stationen)?

Als Bewerber:

Die erste konkrete Maßnahme, die du vorbereiten kannst, ist ein „Elevator Pitch“, also eine kurze Präsentation, mit der du den Recruiter innerhalb von nur 60 Sekunden von dir überzeugst. Bei Aufforderungen wie „Erzählen Sie von sich“ zahlt sich diese Vorbereitung ganz besonders aus. Es ist außerdem immer lohnenswert, sich auch selbst über die Unternehmen, die an dem Speed-Recruiting teilnehmen, informiert zu sein. Besonders bei mehreren Unternehmen kann das schwierig sein, doch wenn man sich zumindest besonders wichtige Punkte merkt, kann das für den Recruiter ein positives Signal sein. Zudem kannst du auch dein Wissen über Standardfragen bei Bewerbungsgesprächen mit in das Speed-Recruiting nehmen, denn einige Klischee-Fragen werden immer abgefragt. Die typischsten Fragen in Bewerbungsgesprächen findest du hier.

Fragen, die du dem Recruiter – vor allem mit Fokus auf die Karriere – stellen kannst, sind beispielsweise:

  • Wie läuft die Probezeit ab?
  • Wie sehen die Karriereperspektiven aus?
  • Wie werden Angestellte gefördert?

Ist Speed-Recruiting das richtige für mich?

Insgesamt lohnt sich das Speed-Recruiting. Allerdings muss klar sein, dass es vor allem für Unternehmen doppelten Aufwand bedeutet, der neben dem Tagesgeschäft zusätzlich anfällt. Insbesondere, weil die Events oft außerhalb des Firmensitzes stattfinden und somit auch möglicherweise Zeit und Kosten für die Anfahrt einberechnet werden müssen. Mit der richtigen Vorbereitung kann beim Event selbst allerdings recht wenig schief gehen. Auch Bewerber müssen sich mit den Umständen beim Speed-Recruiting entsprechend auseinandersetzen und sich vorbereiten – wer jedoch eher introvertiert ist, wird bei diesen Events vermutlich erfolglos bleiben.

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