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Deutschland, das Land der Dichter, Denker – und Sammler. Umfragen zufolge sammeln fast zwei Drittel der Deutschen privat Objekte wie Münzen, Bücher oder Briefmarken. Diese Sammelleidenschaft kommt auch Unternehmen zugute: 31 Prozent der Bevölkerung haben laut einer Umfrage des Marktforschungsinstituts YouGov bereits an mindestens einer Sammelaktion teilgenommen, wobei sich 28 Prozent der Befragten bewusst zu diesem Zweck für ein Geschäft entschieden haben. Rund jeder Vierte (24 Prozent) gab sogar an, mehr Geld als ursprünglich geplant ausgegeben zu haben, um ein bestimmtes Sammelobjekt zu erhalten.

Bundesliga-Sammelsticker: eine Sammel-Erfolgsgeschichte

Eine der bekanntesten – und erfolgreichsten – Sammelaktionen Deutschlands hat mittlerweile regelrechten Kultstatus erreicht: die Bundesliga-Sticker. Die 1974 von der Firma Panini ins Leben gerufenen Sammelsticker mit Bildern von Mannschaften, Spielern und Vereinslogos haben über Generationen hinweg nicht an Beliebtheit eingebüßt. Die Jagd nach dem fehlenden Spieler, das Tauschen auf Schulhöfen und das gemeinsame Kleben schaffen eine einzigartige Kombination aus Gemeinschaftsgefühl, Nostalgie und Sammeltrieb. Und die Erfolgsgeschichte der Bundesliga-Sammelsticker ist kein Einzelfall: Auch andere Beispiele wie Lego-Sammelfiguren, McDonalds Happy Meal Spielzeuge oder Shell Ferrari-Modellautos zeigen, wie Unternehmen die Mechanismen hinter der Sammelleidenschaft für ihr Marketing nutzen können.

Was macht Sammelaktionen so erfolgreich?

Doch nicht nur Konzernriesen profitieren von Sammelaktionen – auch kleine und mittlere Unternehmen können sich die Sammelleidenschaft ihrer Kunden und Kundinnen zunutze machen. Denn die Einführung von Treuepunkten oder Sammelobjekten bedient gleich mehrere Facetten erfolgreicher Marketing-Strategien:

Kundenbindung stärken

Nostalgie ist ein immer wieder gut funktionierendes Werkzeug im Marketing: durch Sammelartikel, die an frühere positive Erfahrungen der Kundinnen und Kunden anknüpfen, können Marken das emotionale Engagement steigern. Häufig kooperieren Unternehmen für Sammelaktionen deshalb mit etablierten Charakteren oder Marken, die bereits eine treue Anhängerschaft haben. So steigt nicht nur die Reichweite der Sammelaktion, sondern auch das Vertrauen in die Marketing-Aktion.

Dabei muss es sich jedoch nicht immer um Kooperationen mit großen Unternehmen und Markennamen handeln. Wichtig ist vor allem, dass die Kooperation zum Markenimage des Unternehmens passt. So könnte ein kleines Unternehmen, das mit regionalen Produkten wirbt, beispielsweise durch eine Zusammenarbeit mit lokalen Künstlern und Künstlerinnen exklusive Sammelobjekte entwickeln, die gleichzeitig die Markenwahrnehmung als kreatives und innovatives Unternehmen fördern.

Exklusivität durch limitierte Editionen

Ein großer Teil des Reizes von Bundesliga-Stickern liegt in der Seltenheit bestimmter Spieler und Vereinsmotive. Exklusivität ist für viele Kunden ein wichtiges Verkaufsargument – eines, das auch von KMU genutzt werden kann. Limitierte und zeitlich begrenzte Produkte schaffen bei den Kundinnen und Kunden ein Gefühl der Dringlichkeit, das zum schnellen Handeln anregt und die Kaufbereitschaft steigert. Besonders effektiv ist diese Strategie, wenn die Verfügbarkeit der Sammelobjekte an spezifische Kampagnen oder Produkteinführungen gekoppelt ist.

Community-Building und Gamification

Die Welt der Sammelobjekte lebt von Gemeinschaft und Austausch. Tauschbörsen und Netzwerke sind nicht nur essenziell, um das Sammelziel zu erreichen, sondern auch eine Möglichkeit, neue Kontakte zu knüpfen – ein wichtiger Anreiz für viele Sammler. Durch die Organisation von lokalen Veranstaltungen oder Online-Börsen, bei denen Kunden Sammelobjekte tauschen können, wird nicht nur das Markenimage gestärkt, sondern gleichzeitig auch ein sozialer Mehrwert geschaffen.

Ein anderer Aspekt, der wesentlich zum Erfolg von Sammelaktionen beiträgt, ist die sogenannte Gamification. Punktesysteme, bei denen Kunden für Einkäufe, Bewertungen oder Weiterempfehlungen belohnt werden, verleihen diesen Aufgaben einen spielerischen Charakter und motivieren Kunden so zur wiederholten Interaktion mit der Marke.

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