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Einen Firmenslogan zu erstellen ist neben dem Firmennamen und dem Logo eines der drei wichtigsten Elemente der Markenpositionierung. Im Entwicklungsprozess muss die Botschaft bestimmt werden, welche du KundInnen vermitteln möchtest.

Wir zeigen dir, wie du Schritt für Schritt deinen eigenen Firmenslogan erstellen kannst und geben dir weitere Tipps und Beispiele zur Entwicklung.

5 Fertigungsstufen von einem Slogan

Mit diesen 5 Schritten kannst du deinen eigenen Firmenslogan erstellen.

1. Schritt: Informationen

Du sammelst in dieser Phase so viele Informationen wie möglich über dein Produkt, deine KonkurrentInnen, deinen USP und deine Zielgruppe.

So wurde der Slogan für Rolls-Royce entwickelt: „Mit sechzig Meilen pro Stunde ist das lauteste Geräusch in der Kabine das Ticken der Uhr“. Der „Vater der Werbung“ David Ogilvy untersuchte mehrere Wochen lang die Eigenschaften von Autos. Infolgedessen stieg der Umsatz von Rolls-Royce um 50% und der Slogan selbst ging in die Geschichte ein.

Beantworte die folgenden Fragen, um Informationen zu sammeln:

  • Welches Produkt oder welche Dienstleistung verkaufst du?
  • Für wen sind sie geeignet?
  • Welche Probleme der KundInnen werden damit gelöst?
  • An welche Werte glaubst du?
  • Was unterscheidet dich von der Konkurrenz?
  • Warum haben sich KundInnen für dich entschieden? (Mach eine Umfrage unter denjenigen, die dein Produkt verwendet haben).
  • Wie haben sich die KundInnen vor dem Kauf gefühlt?
  • Wie fühlen sie sich, nachdem sie dein Produkt oder deine Dienstleistung kontaktiert haben?

2. Schritt: Erstelle eine Assoziationskette

Je mehr Assoziationen, desto mehr potenzielle Ideen. Schreibe in keiner bestimmten Reihenfolge Dutzende von Wörtern und Phrasen auf einen Zettel, welche dir im Zusammenhang mit deiner Marke in den Sinn kommen. Schreibe sogar Dinge auf, die auf den ersten Blick für das Produkt irrelevant sind. Verwende Assoziationssuchseiten und führe Umfragen durch, um so viele Ergebnisse wie möglich zu erhalten. 

Eine Umfrage zur touristischen Meinung half bei der Erstellung von Anzeigen für Las Vegas. Die Ergebnisse zeigten, dass die Hauptverbindung mit der Stadt die Freiheit war, das zu machen, was man will und sich bis in die Nacht herum zu treiben. Als Ergebnis wurde der beliebte Slogan „Was in Vegas passiert, bleibt in Vegas“ erstellt.

3. Schritt: Generiere Varianten 

Beginne mit dem Verfassen von Slogans basierend auf der Assoziationskette. Versuche nicht, sofort den perfekten Slogan zu generieren. Schreibe einfach alle erfolgreichen Sätze auf, die dir in den Sinn kommen:

  • Beziehe KollegInnen in den Prozess ein, um verschiedene Optionen zu erhalten.
  • Experimentiere mit der Form und Hauptbotschaft des Slogans.
  • Schaue dir das Wörterbuch der phrasenbezogenen Einheiten an. Überlege, ob du Ausdrücke in ihrer direkten Bedeutung verwendest oder ihnen eine neue Bedeutung geben kannst.

Während der Entwicklung des Slogans für die Marke California Milk Processor Board war der Satz einer der DiskussionsteilnehmerInnen entscheidend: „Ich erinnere mich nur an Milch, wenn sie endet“. Danach wurde der Slogan „Gibt es Milch?“ geboren.  

4. Schritt: Reduzieren

Beginne nicht sofort mit der Bearbeitung. Wähle die erfolgreichsten Sätze aus und betrachte sie später mit einem neuen Auge. Überlege dir, wie du sie bearbeiten kannst. Schneide sie ab, mache sie geräumiger und lebendiger.

So geschah es bei der Erstellung des Slogans für MTV. Zuerst schrieb der Texter den Werbesatz ”Nicht genug Rock’n’Roll, es gibt mehr auf MTV.” Der bekannte Werbetreibende George Lois machte daraus den Slogan ”Ich will mein MTV!”, der dem Sender eine verrückte Popularität verlieh. 

5. Schritt: Test

Animiert dein Slogan zum Kauf? Um dies herauszufinden, teste eine oder mehrere Optionen, bevor du eine Werbekampagne startest:

  • Zeige deinen Freunden und Bekannten den Slogan.
  • Teste ihn in einer Zielgruppe.
  • Erstelle eine Umfrage in sozialen Netzwerken.

Speichere alle Ergebnisse deiner Brainstorming-Sitzung. Die letzten Optionen, die nicht zum Slogan wurden, können als andere Positionierungselemente verwendet werden, wie beispielsweise als Social-Media-Beiträge, Überschriften von Blog-Artikeln oder Elemente einer neuen Produktpräsentation.

Weitere Tipps zum Erstellen eines eingängigen Slogans

Wenn du einen Firmenslogan erstellen willst, ist ein präzises, ehrliches, informatives und konsistentes Markenimage zu beachten. Wir werden dir beispielhaft zeigen, wie bekannte Weltmarken dies erreicht haben.

1. Kompatibilität mit dem Logo

Der Slogan und das Logo sind wie Yin und Yang. Idealerweise sind sie Teile eines Ganzen und ergänzen sich. In der Tat ist dies eine doppelte Auswirkung auf das Bewusstsein der KundInnen. Das Logo als zusätzliches Element der Anerkennung verstärkt das Ergebnis der Arbeit des Slogans und erhöht dadurch die Effektivität der Werbekampagne.

Der legendäre Slogan „Think Different“ von Apple wurde von Anfang an als Text für das Logo verwendet. Obwohl das Unternehmen den Ausdruck schon lange nicht mehr verwendet hat, ist er in den Köpfen der Menschen fest verankert. Das Bild eines angebissenen Apfels ist damit verbunden, welches Produkte mit diesem Logo ihre Besitzer zu etwas Besonderem machen.

Der Slogan von Nike „Just do it“ ist untrennbar mit dem Markenlogo, bzw. mit dem Unternehmens-Häkchen verbunden. Das Emblem vermittelt Dynamik und Stärke, der Slogan ergänzt ihn, ermutigt zum Handeln und Erzielen von Ergebnissen.

2. Prägnanz und Informativität 

Der Slogan sollte auch bei einer flüchtigen Lesart verständlich sein, die Leute möchten sich nicht lange darüber nachgrübeln, was genau du sagen willst. Strebe nach Einfachheit. Sprich über das Wesentliche, ersetze lange Wörter durch kurze, schneide unnötige Details ab und vermeide Mehrdeutigkeiten.  

Nur zwei Worte in Airbnbs Slogan “belong anywhere” reichen aus, um zu verstehen, dass du sich überall auf der Welt zu Hause fühlst.

“Wir sind wenige. Wir sind stolz. Marines”- das Motto des US Marine Corps spricht von der Exklusivität und Einzigartigkeit des Militärs. 

Slogan von Adidas “Impossible is nothing” bezieht sich auf Emotionen, inspiriert Hoffnung und verspricht, dass du alle Hindernisse überwinden und deine Ziele erreichen wirst.

3. Ein Tropfen Humor

Humor vereint, zieht auf die gleiche Wellenlänge, schafft Selbstvertrauen und bleibt in guter Erinnerung. Überlege dir, ob es für deine Marke angemessen ist, Witze, Wortspiele oder Alliteration zu verwenden.

Denke daran, dass funky Slogans eher viral werden. Dank dessen sind die lustigen Werbesprüche “Snick’ dir ’nen Snickers” oder “Manchmal ist es besser zu kauen als zu sprechen” an die Menschen gegangen.

4. Integrität

Wenn der Inhalt des Slogans nicht wahr ist, werden VerbraucherInnen dir nicht vertrauen. Alle Fakten im Werbespruch müssen objektiv sein. Selbst wenn du schöne, aber leere Wörter wie „best“ oder „№1“ verwendest. So macht es beispielsweise Carlsberg, der behauptet „Vielleicht stellen wir das beste Bier der Welt her“.

Weiterführende Beiträge

Firmenslogan gesucht? Konzepte, Komponenten & Beispiele (Teil I)

Firmenslogan gesucht? Vor- und Nachteile für Outsourcing (Teil III)

Dmytro Leiba

Dmytro Leiba ist Marketingexperte bei Logaster, einem Online-Generator für Markenidentitäten, der Millionen von kleinen Unternehmen mit ihrem Branding geholfen hat. Er verfügt über praktische Erfahrung im Schreiben über Technologien, Marketing-Trends und Brandingstrategien.

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