Die Zusammenarbeit mit wichtigen MeinungsmacherInnen und MultiplikatorInnen wie Influencer und Blogger war schon immer eine wichtige Strategie auf dem Weg zu mehr Öffentlichkeit und Reichweite. Doch an Stelle der klassischen Medien sind nun neue MeinungsmacherInnen auf die Bühne getreten, die das Vertrauen von Konsumenten auf sich ziehen. Darunter vor allem BloggerInnen und Social-Media-InfluencerInnen.
Während die Auflagen der klassischen Medien weiter sinken, haben sich Blogs und Soziale Netzwerke längst zu alternativen und vertrauenswürdigen Informationsquellen entwickelt. Einflussreiche BloggerInnen sind zudem gute InfluencerInnen, weil sie Marken und Produkte in glaubwürdige Geschichten einbetten (Storytelling).
Das geschieht zum Beispiel in Form von Erlebnis- oder Erfahrungsberichten, die einen starken Empfehlungscharakter haben. Daher verleihen gute BloggerInnenbeiträge sowohl Produkten als auch der Marke selbst ein hohes Maß an Authentizität und Glaubwürdigkeit.
Nicht nur BloggerInnen, sondern auch andere Social-Media-InfluencerInnen schaffen es, treue Communities um sich zu scharen. Social-Media-InfluencerInnen sind Personen, die in sozialen Medien wie Twitter, Facebook oder Instagram aktiv sind und dort durch unterschiedliche Aktionen einen großen Einfluss ausüben. Dazu gehören:
- Eigene Beiträge
- Kommentare
- Meinungen
- Repostings
Außerdem hat sich die Zusammenarbeit mit traditionellen Medien stark verändert. JournalistInnen sind kaum noch über klassische Pressemitteilungen zu erreichen. 95% der an Redaktionen verbreiteten Pressemitteilungen landen deshalb unbeachtet im Papierkorb (Quelle: Mount Barley Publishing). Denn auch JournalistInnen sind in den neuen Medien unterwegs und suchen selbst nach ihren Stories. Die Zusammenarbeit mit den neuen MeinungsmacherInnen erfordert demnach neue Vorgehensweisen.
Doch beginnen wir zunächst mit der InfluencerInnensuche.
So findest du die richtigen Influencer
Die größte Herausforderung im Influencer Marketing ist, die richtigen BloggerInnen und Social Media InfluencerInnen zu finden. Die beste und sicherste Methode, ist eine thematische Blogsuche in Form von Keywords, die zu den Produkten deines Unternehmens passen.
- Erstelle ein Portfolio mit Suchbegriffen in Form von Keywords, Themen und Hashtags, die mit deinem Unternehmen in Verbindung stehen.
- Sammle in Form von Brainstorming Themen und Begriffe für die deine Produkte und Angebote stehen.
- Überlege nach welchen Begriffen deine Zielgruppe hauptsächlich sucht und über welche Themen sie gerne spricht.
- Trage verschiedene Keyword-Kombinationen, Phrasen, Synonyme und Schreibweisen zusammen, zum Beispiel Blogsuche, Blog Suche, Blogger suchen, Blogs suchen, Blogverzeichnis, Blog Verzeichnis.
- Prüfe die Relevanz deiner Keywords beispielsweise mit dem Google Keyword Planner.
EXTRA: Influencer: 11 Social-Media-Stars, die du kennen musst
Starte deine Recherche mit den folgenden wichtigsten Tools und Verzeichnissen für die Blogsuche.
1. Suchmaschinen
Die Google Blogsuche wurde 2014 eingestellt. Mit Google, Bing & Co. kannst du aber in der organischen Suche Blogs anhand von Keywords finden. Hierfür musst du zusätzlich zu deinen Keywords den Begriff „Blog“ in der Suche einfügen, zum Beispiel „Content Marketing“ „Blog“. Auch anhand von Alerts kannst du Blogartikel finden, die zu deinen Keywords passen.
Nachteil der Suchmaschinen
Eine solche Suche ist oft unscharf, denn die Suchergebnisse zeigen die Webseiten nicht in Kategorien an. Es werden also nicht gezielt Blogs gelistet, sondern alle Webseiten,
die die Suchmaschine zu einem Thema findet, ohne diese zu ordnen. Alternative Blog-Suchmaschinen stammen aus dem anglo-amerikanischen Raum und listen daher vorwiegend englischsprachige Blogs.
2. Blogverzeichnisse
Blogverzeichnisse sortieren Blogs in der Regel nach Kategorien, wie Sport, Mode, Marketing. Einige Blogverzeichnisse liefern außerdem auch Statistiken und Rankings der jeweiligen Blogs.
Nachteil der Blogverzeichnisse
Viele Blogverzeichnisse sind nicht gepflegt. Oft findet man dort keine relevanten Blogs, da vor allem kleine Blogs die Verzeichnisse nutzen, um ihre Inhalte an die Öffentlichkeit zu bringen. Die wichtigsten und neusten Blogverzeichnisse für deutschsprachige Blogs sind:
- bloggerei.de
- blogoscoop.net
- bloggeramt.de
3. Blog-Netzwerke
Blog-Netzwerke bieten die Möglichkeit nach interessanten Blogs und Beiträgen zu suchen. Die beliebtesten Blog-Netzwerke für deutschsprachige Blogs sind:
- TrustedBlogs
- Tumblr
- Medium
- Bloglovin
- LinkedIn Pulse
- Facebook Instant Articles
4. Blog-Rankings
Blogcharts bieten Rankings von Blogs, die sich aus verschiedenen Kriterien zusammensetzen. Hierzu zählen:
- Anzahl der LeserInnen
- Interaktionen auf dem Blog
- Qualität und Quantität der Verlinkungen
Viele der Charts werden aktuell nicht mehr gepflegt. Zu den bekannten Blog-Rankings, die zu speziellen Branchen und Themen ihre Favoriten vorstellen, gehören:
Deutsche Blogcharts
Die sicherlich bekannteste Webseite für Blog-Rankings wurde immer wieder eingestellt und wiederbelebt. Das aktuellste Ranking stammt allerdings von Januar 2014.
Bloggerei Topliste
Diese Top 100 ist eine der wenigen, die noch aktuell ist. Zwar ist die Bloggerei selbst ein Blogverzeichnis, doch die Übersicht ist sehr hilfreich bei der Blogsuche.
5. Social-Media-Netzwerke
Laut dem Technorati Digital Influence Report sind 92% der BloggerInnen auf Facebook, Twitter und Co. unterwegs.
Die Social Media Networks bieten also eine sehr gute Recherchequelle, um interessante Blogs und BloggerInnen zu finden. Über Keywords und Hashtags lassen sich außerdem auch themenrelevante Social-Media-InfluencerInnen finden.
6. Influencer Tools
Influencer-Tools sind Online-Tools, die Social Media Signals von InfluencerInnen nach eigenen Kriterien messen und Scores vergeben. Zu den populärsten Tools zählen:
- Klout.com
- Kred.com
Vorteil der Influencer Tools
Man sucht einfach nach Keywords und erhält alle Social Media AktivistInnen, die anhand ihrer Scores ranken.
Nachteil der Influencer Tools
Die Influencer-Tools kommen meist aus dem angloamerikanischen Raum. Eine gezielte Suche nach deutschsprachigen InfluencerInnen ist daher nur schwer
möglich. Das dahinter verborgene Scoring-Verfahren ist zudem nur auf die angeschlossenen Social-Media-Netzwerke und den darin analysierten Aktivitäten bezogen und bietet somit keine wirklich ganzheitliche Bewertung. Da die Verbindungen zu den einzelnen Netzwerken hin und wieder unterbrochen werden, verfälscht dies unter Umständen das Gesamt-Scoring.
Welches Tool ist sinnvoll?
Für die InfluencerInnen Suche ermöglichen speziell die Suchmaschinen eine klare thematische Suche nach aktuellen Beiträgen aus den wichtigsten Blogs und Medien. Die Interaktionsraten der Beiträge in den Social Media werden direkt neben den Beiträgen angezeigt. Deshalb lässt sich auf einen Blick erkennen, welche Themen, AutorInnen und Websites welche Reaktionen und Relevanz in den Social Media auslösen.
So funktionieren Influencer Relations
Die wirklich einflussreichen Online-InfluencerInnen lassen sich weder durch Massenmails, noch durch bezahlte Sponsorenbeiträge begeistern. Sie wollen sowohl die Neutralität als auch die Authentizität ihrer Community wahren. Ihnen geht es in erster Linie um Anerkennung, Reputation und um einen Dialog auf Augenhöhe. Um die richtigen InfluencerInnen für dein Unternehmen und deine Marke zu begeistern, braucht es Feingefühl, Interesse sowie den Willen zu einem individuellen Dialog.
»Welchen Mehrwert kannst du deinen Influencern bieten?«
- Mehrwert können exklusive Angebote, unveröffentlichte Informationen oder Wissen sein, mit dem sich aber auch der Influencer oder die Influencerin in seiner/ihrer Community profilieren kann.
- Zeig Interesse an seinen Beiträgen und seinem Profil, greif Aspekte seiner Inhalte und Ideen auf, kommentiere die Beiträge, like und teile sie. So zeigst du, dass du wirklich Interesse an einem Dialog hast und seine Meinung anerkennst.
- Setze einen Influencer niemals unter Druck. Versuche nie, die neutrale Berichterstattung eines Influencers oder einer Influencerin zu beeinflussen. Reagiere professionell auf negative Berichterstattung und nutze dies außerdem als Chance für einen erneuten persönlichen Dialog.
Checkliste: Erstkontakt mit Influencern
Schritt 1: Meinungsmacher kontaktieren
Hast du die richtigen InfluencerInnen identifiziert, dann solltest du Kontakt zu ihnen aufnehmen. Die Kontaktaufnahme hat im besten Fall eine Vorgeschichte: eine Verlinkung und Diskussion in den Social Media, ein Austausch von Ideen und Argumenten. Ist der Kontakt zum Influencer oder der Influencerin einmal hergestellt und das Interesse geweckt, gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, den Kontakt und die Beziehung weiter zu intensivieren.
Schritt 2: Influencer-Kontakte festigen
Kontaktiere den Blogger oder die Bloggerin direkt per Telefon oder Mail oder über die Social Media, je nach Präferenz. Sprich deine InfluencerInnen persönlich an. Massenmails wie im klassischen Direkt-Marketing oder Pressemitteilungen sind hier wenig erfolgsversprechend. Eine persönliche Ansprache zeugt auch von Wertschätzung. Greife zum Beispiel einen neuen Beitrag des Influencers oder der Influencerin auf und zeige, dass du dich damit beschäftigt hast.
Sei ehrlich in deiner Anfrage. Wenn du willst, dass über deine Marke gesprochen wird, dann vermittle das auch genau so. Mach es den BloggerInnen und InfluencerInnen so
einfach wie möglich.
- Erstelle ein Paket aus Texten, Bildern & Screenshots.
- Biete dein Paket lediglich als Vorlage und Service an.
- Gib ihm auch die Möglichkeit abzulehnen.
- Mach niemals Druck im Bezug auf Zeit.
- Bitte um Feedback und Verbesserungsvorschläge.
- Zeige, dass dir seine Meinung wichtig ist.
Schritt 3: Beziehung pflegen
Hat ein Blogger oder eine Bloggerin über deine Produkte geschrieben, dann sollte das nicht das Ende der Beziehungspflege sein.
Sag danke! Like, kommentiere und reposte den Beitrag über deine eigenen Social Media Kanäle. Zeige, dass du den Beitrag des Influencers oder der Influencerin wertschätzt und ihn für äußerst wichtig hältst.
Bedanke dich sowohl persönlich, als auch öffentlich über die sozialen Medien bei den InfluencerInnen. Halte mit ihnen Kontakt, denn wie alle seriösen Kommunikationsmaßnahmen sind auch InfluencerInnen Relations keine kurzfristigen Kampagnen oder eine einmalige Aktion, sondern ein kontinuierlicher Prozess.
Ziel ist es, eine langfristige Beziehung zu den wichtigen MeinungsmacherInnen und MultiplikatorInnen aufzubauen. Denn nur mit einer durchdachten und zukunftsorientierten Strategie, einem behutsamen Aufbau und einer sorgfältigen Beziehungspflege, können InfluencerInnen Relations nachhaltig eine positive Wirkung entfalten.
Guter Beitrag, gutes webdesign ist einfach das A&O.
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Ausgezeichneter Artikel, vielen Dank für das Material