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Community-Marketing: Es mag wie das neueste Buzzword aus der Welt des Marketings klingen, ist aber heutzutage für das Beziehungsmanagement unabdingbar. Mit sofortigem Zugriff auf Produkte und Dienstleistungen, für die sie sich interessieren, sowie der Möglichkeit, Feedback auf Bewertungsportalen und Social Media zu hinterlassen, haben Kunden von heute mehr Macht als je zuvor. Da sie inzwischen viel besser informiert sind, werden Marken quasi dazu gezwungen, ihre Marketingstrategien zu ändern. Das Ziel: Sich mehr auf sinnvolle Beziehungen konzentrieren, die durch gemeinsame Gespräche gestärkt werden.

In vielerlei Hinsicht haben traditionellen Marketingmethoden inzwischen ausgedient, das bedeutet jedoch nicht, dass sich die menschliche Natur verändert hat. Das Bedürfnis nach sozialer Interaktion ist kein Luxus – es ist ein Grundbedürfnis. Dank modernster Technologie und einem ausgeprägten Gefühl der Verbundenheit können Kunden heute einen sehr bedeutenden Einfluss auf die Marken haben, mit denen sie Geschäfte machen. Unternehmen können zu diesem Zugehörigkeitsgefühl beitragen, indem sie eine Community-Marketingstrategie entwickeln, die sinnvolles Engagement gegenüber herkömmlicher Massenwerbung priorisiert.

Community-Marketing im modernen Sinne reicht etwa fünfzehn Jahre zurück, als Marken schnell auf den Zug der Sozialen Medien aufsprangen, um ein Millionenpublikum zu erreichen. Bis heute sind die Markenseiten von Facebook und die Firmenseiten von LinkedIn die größten Plattformen im B2C- beziehungsweise B2B-Community-Marketing. Heute ändern sich die Dinge wieder, da Datenschutz- und Sicherheitsbedenken die Kunden zu eigenen Communities hinführen und Marken allmählich die Kontrolle über ihre Community-Plattformen zurückgewinnen.

1. Du bist unabhängig von bezahlter Werbung

Obwohl viele Inbound-Marketing-Gurus mutig behaupten, dass bezahlte Werbung tot sei, erhöhen Unternehmen ihre Investitionen in Paid Search und Social Media Jahr für Jahr um 10%. Es ist unbestritten, dass bezahlte Werbung in bestimmten Situationen zweifellos immer noch wirksam ist, dennoch stellt sie einige große Herausforderungen dar, die oft schwer zu bewältigen sind.

Wir leben in einem Zeitalter der Banner-Blindheit, in dem Kunden der aufdringlichen Werbung überdrüssig werden.

Es wird konstant versucht immer besser zu erraten, welche Art von Werbung die Leute sehen wollen. Dies hat zu ernsthaften Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes geführt, was wiederum die Marken, die sich auf bezahlte Anzeigen verlassen, in eine gefährliche Lage bringt. Denkt man an Verordnungen wie die DSGVO, wird bezahlte Werbung zu einem noch unsichereren Gebiet.

EXTRA: Ein Jahr DSGVO: Welche Folgen hatten die Regelungen?

Das heißt nicht, dass Community-Marketing die Lösung schlechthin ist. Es braucht Zeit und Mühe, um eine Gruppe von engagierten Mitgliedern aufzubauen. Nichtsdestotrotz gibt es Marken auch die Möglichkeit, vom grundlegenden menschlichen Bedürfnis nach sozialer Interaktion zu profitieren. Das ist etwas, das sich nie ändern wird. In einer Zeit, in der Menschen vernetzter sind als je zuvor, wird Community-Marketing schnell zu einem offensichtlichen Bedürfnis. Wie immer werden Menschen durch Emotionen motiviert, was es viel wahrscheinlicher macht, dass Kunden auf reale, soziale Interaktionen reagieren als auf störende, bezahlte Anzeigen, die verzweifelt um Aufmerksamkeit ringen.

2. Kundenbindung durch Engagement stärken

Kunden haben die Qual der Wahl in einem Maße, das noch vor wenigen Jahrzehnten unvorstellbar war. Eine unterdurchschnittliche Erfahrung oder eine Handvoll schlechter Bewertungen auf Facebook reichen für sie oftmals aus, um sich woanders umzusehen. Da die Bewertungsplattformen die Kaufentscheidungen dominieren, ist es für Marken schwieriger geworden, ihre Kunden an sich zu binden. Sie müssen Wege schaffen, die den Menschen mehr Gründe zum Bleiben geben. Natürlich macht ein großartiges Produkt oder eine Dienstleistung viel aus, das ist aber nicht die ganze Geschichte.

Die meisten iPhone-Nutzer haben nicht vor, sich jemals ein Android-Gerät zu kaufen. Sie sind loyal zur Marke, nicht weil iPhones als solche besser sind, sondern weil die Marke selbst Teil ihrer Identität geworden ist.

Wenn du eine Brand Community nutzt, um ein perfektes soziales Erlebnis für deine Kunden zu schaffen, bleiben sie nicht nur der Marke treu – sie werden auch Mitglieder einer Gruppe von Gleichgesinnten. Zudem werden sie einander gegenüber loyal, Mitglieder eines Clubs, der ihnen das Gefühl von Zugehörigkeit vermittelt. Markengemeinschaften funktionieren dank der psychologischen Auswirkungen von gegenseitig vorteilhaften Beziehungen, in denen Marken ihren Kunden eine Stimme verleihen und gegenseitige Gespräche gedeihen. Mit einer Kombination aus netzwerkbasiertem Marketing und Direktvertrieb können Marken ein besseres Kundenerlebnis bieten und die Kundenbindung deutlich erhöhen.

3. Kunden werden zu Markenvertretern

Mehr denn je treibt der Kundenerfolg den Markenerfolg voran. Je mehr deine Kunden aus deinem Produkt oder deiner Dienstleistung herausholen können, desto einfacher wird es sein, sie zu halten und die Markenvertretung zu inspirieren. Dank der Stärke des Community-Marketings müssen Marken keine kostspieligen Outreach-Programme mehr durchführen, um mehr über die Stimmung ihrer Kunden zu erfahren. Hör auf darauf zu hoffen, dass dir Menschen hilfreiche und positive Bewertungen hinterlassen oder lange Kundenzufriedenheitsumfragen ausfüllen. Eine Online-Community bietet Leuten einen Raum, in dem sie sich direkt mit der Marke in Verbindung setzen können, mit der Zuversicht, dass ihnen jemand zuhören wird.

Erfolgreiche Marken werden nicht mehr durch Raterei angetrieben. Sie werden direkt durch das Feedback und die Beteiligung ihrer Kunden angetrieben. Wenn du deinen Kunden eine Stimme in Richtung deiner Marke und der Entwicklung deines Leistungsversprechens verleihen kannst, werden sie Teil des Teams. Sie sind die Art von Kunden, die zu Markenvertretern werden, missionieren und dabei durchschnittlich doppelt so viel ausgeben wie andere Kunden. Gleichzeitig können deine Produktforschungs- und Entwicklungsteams deine Community als zentralen Anlaufpunkt für kollektives Wissen nutzen, während Support-Teams dazu beitragen können, häufig auftretende Probleme in kürzerer Zeit zu lösen.

4. Verkaufe direkt an deine Community

Das perfekte Beispiel für eine schlicht schreckliche Social Media-Markenseite ist eine Seite, in der es eine ununterbrochene Flut an Verkaufsgesprächen gibt. Doch noch immer nutzen zu viele Unternehmen ihre Communities, um ihre Mitglieder mit Werbung zu bombardieren, in der Hoffnung, dass allein die Zahlen zu Ergebnissen führen. Hier wird Werbung zu Spamming. Aber das bedeutet nicht, dass du nicht direkt an deine Community verkaufen darfst. Es bedeutet, dass du deinen Kunden die Möglichkeit geben musst, so unbeschwert wie möglich zu einzukaufen. Störende Werbung ist auf dem Weg nach draußen, daran besteht kein Zweifel. Doch wenn deine Mitglieder eine Möglichkeit haben, Einkäufe über deine Community-App oder dein Forum zu tätigen, dann ist es schlichtweg eine Erleichterung für sie. Denn je einfacher der Prozess, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie kaufen.

EXTRA: Werbekanäle: Out-of-Home-Werbung kommt am besten an [Studie]

Heutige Social-Media-Marketing-Teams wenden oft die 60/30/10-Regel an, bei der 60% der geposteten Inhalte Engaging Content entsprechen, 30% aus anderen Quellen geteilt werden und nur 10% werbe- oder verkaufsorientiert sind. Die gleiche Regel kann auch auf das Community-Marketing angewendet werden. Mit deiner eigenen Private-Brand-Community unterliegst du auch nicht den Einschränkungen öffentlicher Plattformen wie dem Facebook Shop. Stattdessen kannst du ein komplett individuelles Erlebnis bieten, das Funktionen wie In-App-Käufe, Abonnements und exklusive Rabattcodes umfasst.

Dieser Artikel wurde von Pavel Gertsberg auf Englisch verfasst und am 24.04.2019 auf www.disciplemedia.com veröffentlicht. Wir haben ihn für euch übersetzt, damit wir uns mit unseren Lesern zu relevanten Themen austauschen können!

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2 Comments

  • Andreas sagt:

    Interessanter Beitrag über die Community-Marketingstrategie. Die Gründe sprechen für sich. Was ich besonders gut finde, dass man unabhängig ist von bezahlter Werbung. LG Andreas

  • Anna sagt:

    Das Thema Community-Marketing ist sehr interessant und wird immer wichtiger werden. Eine Strategie, die seit Jahren gut funktioniert ist Influencer-Marketing. Hierbei werden Personen mit großer Reichweite (meistens auf Instagram) zu Markenbotschaftern und nutzen ihre Verbundenheit und Vertrauensbasis zur Community, um Produkte zu vermarkten. Der Vorteil dieser Strategie ist, dass die Werbung nicht sofort als „Bezahlte Werbung“ klassifiziert wird, sondern erstmal als Empfehlung oder Tipp.

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