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Wenn es um Influencer-Marketing geht, denken die meisten Menschen direkt an Caro Daur, Pamela Reif oder Dagi Bee – große Accounts mit millionenstarker Reichweite. Kein Wunder also, dass viele Unternehmen glauben, Influencer-Marketing sei nichts für sie. Denn Top-Influencer verlangen pro Post bis zu 38.000 Euro. Das Budget ist bei vielen Marken nicht vorhanden, und oft passt das eigene Produkt nicht zur Zielgruppe der Top-Influencer. Dabei lassen sich deutsche Verbraucher laut einer Umfrage von Rakuten Marketing bei ihrer Kaufentscheidung stark von Influencern beeinflussen:

83 % gaben an, schon mal ein Produkt gekauft zu haben, das von einem Influencer empfohlen wurde.

Um wettbewerbsfähig zu bleiben, sollten Unternehmen also dennoch nicht auf Influencer-Marketing verzichten. Doch braucht ein Werbepartner wirklich Millionen Follower, um die Produkte zu vermarkten? Oder wäre ein Micro-Influencer dafür womöglich nicht besser geeignet?

Reaktion statt Reichweite

Eine hohe Reichweite führt nicht automatisch zu Erfolg. Dies beweist auch ein Fall, bei dem eine Marke Kim Kardashian dafür bezahlt hat, über sie zu twittern. Kardashian’s 15 Millionen Follower führten zu 1.200 Websitebesuchen, welche 30 Bestellungen mit einer Stückerlöse von durchschnittlich 30 Dollar einbrachten. Die Werbeausgaben, die sich bei einem solchen Post auf ca. 230.000 Dollar belaufen, wurden dadurch nicht annähernd gedeckt und führten für das Unternehmen zu einem großen Verlust.

Je mehr Follower ein Influencer hat, desto mehr nimmt die Reaktion und Bindung des Publikums ab.

Eine Studie der Influencer-Marketingplattform Markerly zeigte, dass Influencer mit weniger als 1.000 Followern auf Instagram eine Like-Rate von etwa 8% aufweisen, während diejenigen mit 1.000 bis 10.000 Followern eine Like-Rate von 4% erzielen. Und die Rate sinkt weiter: Influencer mit 10.000 bis 100.000 Followern haben eine durchschnittliche Like-Rate von 2,4%, Influencer mit 100.000 und mehr Followern nur noch eine von 1,7%. Auch bei der Kommentarrate lassen sich ähnliche Werte verzeichnen.

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Originalität und Glaubwürdigkeit

Hinter den großen Instagram-Stars steckt oftmals wenig Glaubwürdigkeit. Denn der alleinige Fokus auf Reichweite bei Influencern als Werbefläche lässt oft Kooperationen entstehen, die nicht authentisch wirken. Micro-Influencer sind oftmals in Nischen vertreten, die sich außerhalb des klassischen „Beauty, Lifestyle & Travel“-Spektrums befinden. Gerade die Tatsache, dass Micro-Influencer meist keine professionellen Medienprofis sind, macht sie so besonders.

In einer Umfrage von Hashtaglove gaben 80% der Micro-Influencer an, dass sie andere Menschen inspirieren wollen.

Die Möglichkeit mit ihrer Tätigkeit Geld zu verdienen, gaben nur 20% als Hauptgrund an. Dies zeigt, dass Micro-Influencer in ihrer Nische eine persönliche Verbindung zu den Produkten haben. Das heißt, dass sie meist leidenschaftlicher über Produkte berichten und somit authentischer und überzeugender bei ihrem Publikum ankommen. Vor allem langfristige Kooperationen ergeben hierbei Sinn, da die Glaubwürdigkeit des Influencers bei längerer Nutzung eines Produkts zusätzlich steigt. Außerdem erhält die Zielgruppe bei längeren Kampagnen mehr Content als bei einmaligen Posts.

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Wie findest du den richtigen Micro-Influencer für deine Marke?

1. Wende dich an Fans

Die beste Art von Micro-Influencern, mit denen man zusammenarbeiten kann, sind diejenigen, die bereits Fans deiner Marke sind. Du musst keine zusätzliche Zeit damit verbringen, sie von deinen Produkten zu überzeugen. Außerdem werden deine Werbeaktionen viel authentischer wirken, weil sie deine Produkte wirklich lieben. Beginne, indem du einem Micro-Influencer ein Testprodukt für einen Beitrag oder eine Rezension vorschlägst und zukommen lässt. Wenn sich die Beziehung für beide Seiten als vorteilhaft erweist, könntest du eine Kampagne aufbauen.

2. Hashtags

Hashtags existieren hauptsächlich zu dem Zweck, Inhalte in sozialen Netzwerken suchbar und zugänglich zu machen. Verwende Keywords, die für dein Unternehmen relevant sind, um Gespräche zu finden, die zu deiner Zielgruppe führen. Wenn du nach Hashtags recherchierst, solltest du sicherstellen, dass sie spezifisch genug sind. Bei der Google-Suche wirst du Ergebnisse aus vielen Quellen erhalten, darunter auch Twitter und Instagram, weshalb eine direkte Suche auf diesen Plattformen effizienter sein kann.

3. Automatisierung der Suche

Die manuelle Recherche kann sehr mühsam und zeitaufwendig sein. Wenn du gerade unter Zeitdruck stehst und es dir nicht leisten kannst, einige Mittel zu investieren, gibt es mehrere Tools, die deine Suchphase erleichtern können:

  • Inluence.co: Hier kannst du nach Influencer, Benutzername oder Kategorie suchen. Du kannst diese Ergebnisse nach Standort und Anzahl der Nachfolger weiter filtern. Sobald du Influencer findest, die dir gefallen, kannst du ihre Profile überprüfen, um mehr über ihre Statistiken zu erfahren.
  • BuzzSumo: Auf BuzzSumo kannst du Statistiken, wie beispielsweise Follower Count oder Engagement Rate, auf der Ergebnisseite einsehen. Außerdem kannst du es verwenden, um Trendthemen und Artikel zu finden, die deine Content-Marketing-Aktivitäten steigern.

Hanna Popp

Hanna Popp absolviert ein duales Studium bei MüllerVerlag und war 2019 für mehrere Monate bei unternehmer.de eingesetzt.

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