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Branding: 10 Tipps für die Markenbildung von Onlineshops

Eigene Produkte über das Internet verkaufen: ein Startup-Traum, der je nach Branche in 20 bis 40 % der Fälle scheitert.

Manche Quellen sprechen sogar von 80 bis 90 %. Gründe für das Scheitern gibt es viele. Einer davon ist der nicht konsequent durchgezogene Markenaufbau. Denn nur eine Marke, die sich fest im Bewusstsein des Konsumenten verankert hat, kann sich auf Dauer gegen die gigantische E-Commerce-Konkurrenz durchsetzen.

1. USP entwickeln

Was unterscheidet deine Produkte oder die Auswahl der Produkte auf deiner Plattform von der Konkurrenz?

Keine Ahnung? Denkbar schlecht! Kunden sollten wissen, warum sie sich für dich entscheiden und nicht bei einem anderen Shop bestellen. Ein Alleinstellungsmerkmal kann beispielsweise eine besonders hohe Qualität der Waren sein. Vielleicht werden die Produkte auch regional oder in Handarbeit produziert. Egal womit, die Hauptsache ist, du stichst irgendwie aus der Masse heraus.

EXTRA: USP: Alleinstellungsmerkmale erarbeiten

2. Starken Namen kreieren

Du glaubst, mit einer Keyword-Domain wie “nachhaltig-produzierte-kleidung.shop” oder etwas in diese Richtung wärst du gut bedient? Nicht, wenn du eine echte Marke erschaffen willst. Und mehr noch: Um diesen ganzen Keyword-Domain-Spam zu bekämpfen, schenkt Google echten Marken immer mehr Vertrauen und damit auch gute organische Rankings.

Mach dir also, bevor du deinen Shop online stellst, Gedanken, wie der optimale Markenname für dein Online-Business aussehen könnte und wähle die Domain weise. Idealerweise transportiert der Name bereits ein entsprechendes Gefühl, das deinen USP stärkt.

3. Corporate Design beachten

Apropos Gefühl: Natürlich sollte das gesamte Shop-Design das Image transportieren, für das deine Marke steht. Achte hier ebenso wie beim Logo-Design auf die psychologische Wirkung von Farben und Formen. Besonders wichtig ist, das Design überall dort, wo du mit deiner Marke in Erscheinung trittst, einheitlich zu halten. Die Leute sollen sich schließlich an deine Marke erinnern.

Die Farbe eines Produkts ist häufig der ausschlaggebende Grund für Verbraucher, ein Produkt zu kaufen oder nicht.

Untersuchungen konnten zeigen, dass bis zu 90 % der impulsiven Kaufentscheidungen ausschließlich auf der Farbgebung eines Produktes bzw. dessen Verpackung basieren. Ebenfalls erforscht ist die Wirkung der Farben bei Webseiten: 42 % der Verbraucher bewerten eine Website (z. B. einen Onlineshop) größtenteils auf Basis des Designs. So sorgen eine nicht zielführende Farbgebung und ein generell unattraktives Webdesign bei bis zu 52 % der Konsumenten dafür, die Website schnell wieder zu verlassen, ohne einen Kauf zu tätigen.

4. Social-Media-Kanäle nutzen

Instagram und Co. können ein mächtiges Tool bei der Entwicklung deiner Marke sein. Hier solltest du nicht nur schnöde Bilder deiner Produkte posten, sondern ein nachhaltiges Image kreieren. Präsentiere die Produkte mit Modellen, die deine Zielgruppe widerspiegeln und positive Emotionen bei (potenziellen) Kunden erzeugen.

Dass Influencer-Marketing das Branding enorm beschleunigen kann, braucht eigentlich nicht gesondert erwähnt zu werden. Falls doch: Jetzt weißt du’s. Sei auch hier sorgfältig bei der Auswahl der Personen, die deine Marke bewerben. Viele Follower bringen schließlich nichts, wenn kein einzelner davon zu deiner Zielgruppe gehört.

EXTRA: Mehr Reichweite über Social Media

5. Content-Marketing betreiben

Hat dein Onlineshop einen Blog? Wenn nicht, dann aber schnell! Neuer Content kann nicht nur die SEO des Shops pushen, sondern zugleich viel für die Markenbildung tun. Anknüpfend an deinem Alleinstellungsmerkmal kannst du dich hier thematisch eindeutig positionieren. Verkaufst du regionale Produkte, schreibe über die Region. Legst du besonderen Wert auf Umweltschutz, stärkst du deine Marke mit Blogartikeln, die sich diesem Thema widmen.

Gleichzeitig solltest du den Content über alle zur Verfügung stehenden Kanäle verbreiten, um Reichweite zu schaffen und bestehende Kunden zur nachhaltigen Interaktion mit deiner Marke zu animieren.

6. Sprache richtig anwenden

Zwar sind Fotos und Videos besonders mächtige Instrumente, um ein Image zu transportieren, doch die Sprache sollte man keineswegs außer Acht lassen. Neben einem “Corporate Design” ist auch die sogenannte “Corporate Tonality” Teil der allumfassenden “Corporate Identity”.

Überlege dir genau, wie du deine Kunden ansprichst – sowohl auf deinem Onlineshop selbst als auch in deinem Blog oder auf etwaigen Social-Media-Kanälen. Sind deine Kunden jung und aufgeschlossen, macht das “Sie” in der Ansprache keinen Sinn. Aber Corporate Tonality ist so viel mehr als die Anredeform: Achte, statt nur auf Keywords, viel eher darauf, welche Worte welche Emotion bei deinen Kunden erzeugen.

Die Verwendung eines Dialekts kann beispielsweise Sinn machen, wenn du deiner E-Commerce-Marke einen starken regionalen Bezug verleihen möchtest. Der Dialekt darf sich in deinem Markennamen, deinen Blogbeiträgen und den Produktnamen- und beschreibungen widerspiegeln.

Beispiel: Das Sommerkleid “Fesches Madl” wird sicher andere Käufer ansprechen als das Modell “Lütt Schick” oder die Variante “Bella Donna”.

7. Greifbar werden

Neben dem ganzen digitalen Branding, sollte deine Marke auch offline gestärkt werden. Ganz einfach und unmittelbar schaffst du das, indem das Produkt- und Verpackungsdesign die Marke bestmöglich transportiert. Hier geht es nicht nur um die Optik der im Corporate Design gestalteten Etiketten, sondern auch um die Haptik.

Ebenso wie Naturfarben werden natürliche Materialien unterbewusst sofort als ökologisch nachhaltig bewertet. Farben und Materialien, die an Edelmetalle erinnern, schaffen das Gefühl, etwas besonders hochwertiges in der Hand zu halten. Ob du deine Produkte in einer goldfarbenen Alubox auslieferst oder stattdessen auf einen Recyclingkarton setzt, sollte also eine Frage des Image sein.

8. PR betreiben

Markenaufbau funktioniert nicht ohne eine konsequente PR.

Sorge dafür, dass du über bereits angesprochene Tools wie einen eigenen Blog, in Kombination mit Social-Media-Aktivitäten, Inhalte im Netz verbreitest. Besonders effektiv gestaltet sich deine PR, wenn auch andere Blogs und Magazine über deine Produkte bzw. deine Marke berichten.

Wie beim Influencer-Marketing sollten auch hier die “richtigen” Plattformen mit der passenden Zielgruppe akquiriert werden. Baue dazu zum Beispiel einen Presseverteiler auf, in dem entsprechende Journalisten, Blogger etc. über aktuelle Aktionen von dir informiert werden. Idealerweise handelt es sich dabei um Sachen, die überhaupt einen Beitrag bzw. Bericht rechtfertigen.

10. Am Ball bleiben

Gib deiner E-Commerce Marke Zeit, um sich zu entwickeln. Wichtig ist, dass du am Ball bleibst und dich nicht entmutigen lässt, wenn sich der Erfolg deines Onlineshops nicht sofort einstellt. Hinterfrage stattdessen ständig deine Branding-Strategie und beherzige die vorherigen Tipps zum Aufbau deiner Marke.

Bedenke aber: Die stärkste Marke bringt nichts, wenn die Produkte am Ende des Tages nicht mit der Konkurrenz mithalten können. Insofern sollte der Markenaufbau schon bei der Produktentwicklung beginnen.

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Fabian Görg

Fabian ist Content-Stratege und Inhaber einer Werbeagentur, die Kunden bei der strategischen Planung und Umsetzung holistischer Marketingmaßnahmen berät. Zudem betätigt sich der Autor als Betreiber verschiedener Online-Magazine und Blogs.

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