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Maschinen, Roboter und Co: Leihen statt kaufen

Oft ist es rentabler, eine Maschine, ein Werkzeug oder einen Roboter zu leihen, anstatt ihn zu kaufen. Diese Methode kann eine ganze Reihe von Einsparungsmöglichkeiten mit sich bringen– in mehreren Branchen. Allerdings: Man muss genau prüfen, ob sich die Ausleihe lohnt oder nicht.

Werkzeug auf Zeit

In kleinen bis mittelgroßen Handwerksbetrieben hat sich Leihwerkzeug schon länger durchgesetzt. Auf zahlreichen Internetportalen lässt sich heutzutage fast alles leihen, was auf dem Bau oder in der Werkstatt benötigt wird. Geliehen werden kann Kleinwerkzeug, aber auch größere Maschinen oder Gerätschaften. Preise und Verleihmodalitäten lassen sich entweder auf den Webseite einsehen oder per Telefon erfragen. Langzeittarife sind in vielen Fällen in persönlicher Absprache vereinbar.

Miet-Roboter für die Industrie

Auch schweres Gerät gibt es mittlerweile auf Zeit: Selbst börsennotierte Unternehmen haben den Trend erkannt und nutzen ihn zur Zweitverwertung ihrer Produkte. So gibt es Maschinenbau-Unternehmen, die Industrieroboter als gebrauchte Exemplare zum Verleih anbieten. Unternehmen, die diese anmieten, bekommen Leihroboter aus zweiter Hand, die nach Werkskriterien überprüft werden, und erhalten dazu oft einen technischen Support im Rahmen eines All-inklusive-Mietvertrags. So können sich die Mieter der Roboter gegen eventuelle Ausfallzeiten von vornherein absichern. Zusätzlich werden verschiedene Modelle je nach Aufgabenstellung beim Miet-Unternehmen oft technisch adaptiert. Im Bereich Heavy-Tech bieten manche Hersteller sogar Hebefahrzeuge  mit einer Tragfähigkeit von bis zu 50 Tonnen zum Verleih an. Ein weiteres Indiz dafür, dass auch das Mieten von schwerem Gerät in spezialisierten Industriesparten mehr und mehr zu einer Option wird.

Mieten statt investieren: Das sind die Vorteile

Für viele Unternehmen ist leihen statt kaufen sinnvoll

  • … etwa wenn nur kurzfristig eine Maschine oder ein Industrieroboter in der Fertigung benötigt wird.
  • … gerade als kleineres Unternehmen, um neue Technologien auszuprobieren, ohne gleich eine erhebliche Investition tätigen zu müssen. Wenn sich die Technik dann im täglichen Gebrauch als geeignet erweist, lässt sich das gemietete Gerät später immer noch kaufen.
  • … denn bei einem Mietwerkzeug oder einer -maschine hat man nichts mit den Kosten für anfallende Reparaturen oder Wartungen zu tun – dafür ist schließlich der Vermieter zuständig.
  • … da Mietgeräte den Kostenaufwand überschaubar machen: Die Miete ist fixiert und ist somit kalkulierbar. Betriebs-, Personal- und Verwaltungskosten für Instandsetzung und Instandhaltung entfallen.
  • … um steuerliche Vorteile zu erhalten: Die Gerätemiete kann sofort als Betriebsausgabe abgesetzt werden und hilft so in voller Höhe mit, die gewinnabhängigen Steuern zu senken. Beim Kauf von höherwertigen Geräten dagegen erfolgt die anschließende Abschreibung in der Regel erst über einen Zeitraum von mehreren Jahren.
  • Und: Wenn der Vermieter das Gerät anliefert, entfallen die Transportkosten.

Leih-Deals: Nicht für jedes Unternehmen gut

Allerdings müssen sämtliche Rahmenbedingungen geprüft werden, nicht immer ist das Leihen von Werkzeugen und Maschinen lohnenswert: Wenn sich eine Firma finanziell in der Verlustzone befindet, kommen die angesprochenen steuerlichen Vorteile nicht zum Tragen. Für Unternehmen mit einem Gewinn von bis zu 100.000 Euro ist eine Neuanschaffung unter Umständen vorteilhafter als das Leasing – in diesem Fall können nämlich 40 Prozent der Investition steuerlich geltend gemacht werden. So kann ein Unternehmen die Steuerlast eines sehr guten Geschäftsjahres mindern.

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Franziska von der Grate

Franziska von der Grate hat Wirtschafts- und Sozialwissenschaften studiert. Sie arbeitete erfolgreich in einer Agentur für Personaldienstleistungen, bis sie sich als Interims-Projektmanagerin selbstständig machte. Aktuell berät sie, wieder in Festanstellung, im Auftrag einer großen Beratungsagentur Unternehmen bei der Einführung und Umsetzung neuer Geschäftsprozesse. Sie verfasst zurzeit ihre Dissertation zum Thema „Unternehmen. Erfolgreich. Führen“, die sie auch als Buch verlegen lassen möchte.

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5 Comments

  • Ronja Oden sagt:

    Ich wusste gar nicht, dass sich in kleinen bis mittelgroßen Handwerksbetrieben Leihwerkzeug schon länger durchgesetzt hat. Es macht aber natürlich Sinn da viele Betriebe gar nicht den Platz haben viele Werkzeuge zu lagern. Deswegen leihen sie sich auch Maschinen mit Schwenkrotatoren.

  • Nico Alberts sagt:

    Ich kann aus eigener Erfahrung nur dazu raten, sich eine Baumaschine zu mieten anstatt sie zu kaufen. Wir haben uns für die Bebauung unseres Grundstückes damals an eine Baumaschinenvermietung gewandt, nachdem uns bei den Kaufpreisen für die einzelnen Maschinen richtig schlecht geworden ist. Unter 10.000 Euro findet man da nämlich kaum was vernünftiges, und solche Ausgaben rentieren sich wirklich nur für große Unternehmen, die die Maschinen mehr als 2x im Jahr brauchen.

  • Anne sagt:

    Wir bauen gerade ein Haus, und wollen sehr viel selber machen. Daher ist es sehr sinnvoll viele Maschinen nur kurzfristig zu mieten. Gut zu wissen, dass die Miete kalkulierbar ist und die Kosten so überschaubar sind.

  • Lars Friesen sagt:

    Interessant, dass man inzwischen Maschinen und Werkzeuge einfach mieten kann und sie sich gar nicht mehr selbst kaufen muss. Zum einen spart man Geld, zum anderen liegt das Werkzeug oder die Maschine eventuell sowieso nur in der Ecke, wenn sie nur für einen Zweck benötigt wurde. Ein Freund von mir plant auch sein Haus zu renovieren und ihm fehlen einige Werkzeuge. Ich werde ihm empfehlen, diese zu mieten statt zu kaufen.

  • Thomas sagt:

    Es ist gut, wenn man Maschinen leihen statt kaufen kann. Bei einem Mietwerkzeug hat man nichts mit den Kosten für anfallende Reparaturen zu tun, da dafür der Vermieter zuständig ist.

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