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Der gute alte Werbebrief – ein Klassiker, auf den viele Unternehmen nach wie vor vertrauen. Und das aus gutem Grund:

Sie werben damit zielgenau, sprechen die Kunden persönlich an und müssen vergleichsweise wenig investieren.

Der „schriftliche Verkäufer“ bleibt also ein Fixpunkt in der Werbelandschaft – trotz vieler neuer Werbemedien. Doch warum setzen so viele Unternehmen auf die persönliche Werbung per Post – vor allem auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten?

1. Werbebriefe lassen sich flexibel handhaben

  • Bei einer Werbebrief-Aktion musst du dir nicht erst Anzeigen gestalten lassen oder dich um Sendeplätze für deinen Radiospot kümmern.
  • Du hast keinen Ärger mit Druckereien, Grafikern oder Werbeagenturen.
  • Du brauchst nur ein konkretes Angebot, einen durchdachten Text und ausgezeichnete Adressen. Damit bist du schnell startbereit und kannst flexibel auf Auftragsschwankungen reagieren.

2. Werbebriefe erhalten ungeteilte Aufmerksamkeit

  • Wenn der Empfänger den Werbebrief liest, bekommst du seine ungeteilte Aufmerksamkeit. Niemand – vor allem kein Konkurrent – stört dich bei diesem schriftlichen Zwiegespräch mit dem potenziellen Kunden.
  • Mit einem gut geschriebenen Brief vermittelst du den Nutzen deines Angebotes. Bei diesem gedachten Dialog räumst du die Einwände und Befürchtungen des Lesers aus dem Weg, genau so, wie du es in einem persönlichen Verkaufsgespräch machen würdest.

3. Werbebriefe lassen sich auf ihre Wirkung testen

  • Werbebriefe sind mit den verschiedensten Antwortelementen ausgestattet. Deshalb kannst du deine Werbebrief-Aktion leicht auf ihren Erfolg hin überprüfen.
  • Werte einfach die Zahl der eingegangenen Antwortkarten aus, der Bestellscheine, Faxantworten oder Anrufe (sofern sie der Mailing-Aktion zuzuordnen sind). Das gleiche gilt für den Produktabsatz vor und nach der Werbebrief-Aktion.
  • Nachdem der Erfolg gut messbar ist, sind auch Testläufe problemlos möglich. Probiere aus, wie unterschiedlich gestaltete und formulierte Werbebriefe bei deinen potenziellen Kunden ankommen: Wenn der zweiseitige Werbebrief bei der Testgruppe erfolgreicher ist als der einseitige, dann weißt du, welche Version du an die gesamte Zielgruppe versenden solltest.

4. Werbebriefe sprechen den Kunden persönlich an

  • Bei einer guten Adressqualität sind die Streuverluste eines Werbebriefes viel geringer als bei TV-Spots oder Anzeigen. Sie können Ihre Zielgruppe sehr genau eingrenzen.
  • Beispiele: Familienhotels mit mehr als 25 Betten oder Gärtnereien mit Schwerpunkt auf exotischen Pflanzen.
  • So kannst du exakt auf die spezifischen Sorgen und Nöte deiner zukünftigen Kunden eingehen. Der Leser fühlt sich von dir erkannt und verstanden.
  • Außerdem sprichst du den Leser eines Werbebriefes mit seinem Namen an. Und weil der Name ein wichtiger Teil der Persönlichkeit ist, liest ihn jeder Mensch gerne und fühlt sich aufgewertet. Der Leser hat das Gefühl, dass es nur um ihn geht – und das ist im schriftlichen Verkaufsgespräch unverzichtbar.

EXTRA: 7 Zauberwörter für deine Werbebriefe

5. Werbebriefe binden Kunden

  • Es kostet dich bis zu fünfmal mehr, einen neuen Kunden zu gewinnen, als einen bestehenden zu halten. Nutze deshalb den Werbebrief zur Kundenbindung. Anlässe dafür gibt’s genug, zum Beispiel ein spezielles Weihnachtsmenü nur für Stammgäste oder ein exklusives Fachseminar für langjährige Kunden.
  • Rufe dich regelmäßig in Erinnerung, indem du nützliche Angebote versenden. Wenn sich der Kunde von dir verstanden und unterstützt fühlt, stärkt das seine Bindung an dein Unternehmen.

6. Werbebriefe enthalten konkrete Angebote

  • Während Maßnahmen wie Google-Ads oder Unternehmens-Broschüren eher allgemeine Aussagen enthalten, bietet der Werbebrief ein konkretes Angebot, etwa eine Rabatt-Aktion für Stammkunden. Er vermittelt damit einen genau definierten Nutzen.
  • Außerdem kannst du in einem Werbebrief mehr Informationen einfließen lassen als beispielsweise auf Plakaten. Du kannst genügend Infos liefern, um die Einwände und Zweifel des Lesers auszuräumen. Das erreichst du, indem du geschickt argumentierst, Testimonials anführst oder Fallstudien und Testergebnisse beilegst.

EXTRA: Kaufargumente entwickeln: „Warum soll ich bei dir kaufen?“

7. Werbebriefe sind ein aktives Medium

  • Mit einem aktiven Medium wie dem Werbebrief gehst du direkt auf die Kunden zu. Der Brief vermittelt Dynamik und fordert unmittelbar zur Handlung auf: „Rufen Sie gleich an und vereinbaren Sie einen Beratungstermin.“ – „Fordern Sie noch heute Ihre persönliche Info-Mappe an.“

Andere Werbemedien wie beispielsweise Anzeigen hingegen sind eher passiv. Sie warten darauf, von der Zielgruppe wahrgenommen zu werden.

8. Werbebriefe sind einfach und direkt

  • Der Werbebrief ist ein sehr einfaches und unmittelbares Werbemedium. Das heißt, im Vergleich zur Online-Werbung braucht der Empfänger keinen Internetzugang, er muss sich nicht erst einloggen, um die Werbung zu sehen. Er muss auch nicht erst ein Magazin kaufen, damit du ihn über eine Anzeige erreichen.
  • Du gelangst ohne Umwege zur Zielgruppe, vor allem auch zu jenen Kundengruppen, die keinen Zugang zu Internet oder speziellen Zeitschriften haben.

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9. Werbebriefe besitzen eine hohe Wertigkeit

  • Briefe haben in unserer Kultur nach wie vor eine hohe Wertigkeit. Das heißt: Sachlich und seriös gestaltete Werbebriefe ähneln wichtigen Geschäftsbriefen und erhalten dadurch die Aufmerksamkeit des Empfängers.
  • Das gleiche gilt für Werbebriefe, die durch Sonderbriefmarken, hochwertiges Papier oder eigenhändige Unterschrift signalisieren: Der Empfänger ist dem Absender einiges an Aufwand wert, also geht es um ein interessantes Angebot.

10. Werbebriefe sind beständig

  • Auch wenn du dir eine schnelle Reaktion des Empfängers wünschen – Tatsache ist: Der Leser deines Werbebriefes muss sich nicht sofort für dein Angebot entscheiden. Er kann sich deine Argumente ohne Kaufdruck durch den Kopf gehen lassen und sich mit der Kontaktaufnahme Zeit lassen.
  • Das macht einerseits ein telefonisches oder briefliches Nachfassen nötig, ist aber auch vorteilhaft für dich. Denn auch wenn dein Adressat dein Produkt gerade nicht benötigt – wenn er es interessant genug findet, wird er den Werbebrief aufbewahren. Wenn dann tatsächlich Bedarf entsteht – nach Wochen oder Monaten –, wird er auf dich zukommen.

Fazit: Werbebriefe als Marketing-Instrument

Diese Vorteile machen einen gut durchdachten Werbebrief zu einem schlagkräftigen Marketing-Instrument. Wenn du deine Mailing-Aktion sauber planst, hast du die besten Chancen auf neue Kunden. Und das gilt für alle Branchen – vom internationalen Versandhaus bis zum Installateur nebenan.

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Dr. Doris Doppler

Dr. Doris Doppler arbeitet seit 2001 als freie Werbetexterin und Fachautorin in Innsbruck. Die promovierte Betriebswirtin ist für Unternehmen und Agenturen im gesamten deutschsprachigen Raum tätig. Daneben verfasst sie Bücher über Werbetext und Marketing (erhältlich auf Amazon) und schreibt regelmäßig Fachartikel für renommierte Expertenmedien.

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13 Comments

  • Peter sagt:

    Ich blick überhaupt nichts mehr!
    Was ist denn nun erlaubt und was nicht?

    Darf ein Unternehmer eine Firma anschreiben (Brief oder E-Mail) wenn er denkt, dass diese Firma seine Dienstleistungen brauchen kann oder nicht?
    Wie soll Firma XY denn sonst auf Unternehmen XY aufmerksam werden, vor allem wenn beide nicht um die Ecke sind?!

    Würde mich über Infos mit Gesetztestexten, die man auch versteht, freuen!

    • Guten Tag Peter,

      wir haben die Autorin Frau Dr. Doppler gebeten, an dieser Stelle nochmal für Klarheit zu sorgen. Wir hoffen, dass sie bald antworten wird.

      Viele Grüße aus Nürnberg
      Ihre Unternehmer.de-Redaktion

    • Hallo Peter,

      ich darf Sie diesbezüglich auf die Links in meinem obigen Kommentar verweisen. Sie stellen die Gesetzeslage recht verständlich dar.

      Liebe Grüße
      Doris Doppler

      • Peter sagt:

        @Unternehmer.de
        Vielen Dank!

        Sehr geehrte Frau Doppler,

        danke für den Hinweis!
        Die Links habe ich mir durchgelesen, nur muss man sich da wohl auch etwas besser auskennen um das genau herauslesen zu können.
        Ihr erster Link bringt nur etwas Klarheit, lässt den Weg (E-Mail oder nur Brief) der Kundenwerbung aber dennoch offen.

        Daher ja meine extra formulierte Frage.
        Wenn Firma XY nicht weiß, dass es Unternehmen XY gibt welches man beauftragen könnte um ggf. die Dienstleistung XY (von diesem Unternehmen) in Anspruch nehmen zu können…..

        Vielleicht geben Sie genau darauf ja doch noch ein Statement ab mit dem man etwas (besser) anfangen kann.
        Dafür schon einmal vielen Dank!

        Liebe Grüße aus dem Frankenland
        Peter

      • Hallo Peter,

        Werbebriefe zwischen Unternehmern sind grundsätzlich erlaubt, für Emails benötigen Sie die Einwilligung des Empfängers.

        Bitte beachten Sie: Ich bin keine Expertin für deutsches Recht und kann keine verbindlichen Auskünfte geben. Für genauere Infos wenden Sie sich bitte an eine geeignete Stelle.

        Ich hoffe, Ihnen damit weitergeholfen zu haben.

        Liebe Grüße
        Doris Doppler

      • Peter sagt:

        Danke Frau Doppler, das war doch mal eine klare Aussage.

        PS: Habe mir auf Ihrer Internetseite das Dokument artikel_werbebriefe.pdf angeschaut, sehr interessant, auch Danke dafür.

        Mfg
        Peter

  • Mischa Lempe sagt:

    Guten Tag,

    Herr Schmidt hat vollkommen Recht, wenn er anführt dass unerwünschte Werbebriefe verboten sind.

    Unerwünschte Werbung ist generell seit 2004 auf Grundlage des § 7, Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) untersagt. Das sollte man in einem solchen Artikel auch mit erwähnen! Die Empfänger der Briefe sind ausdrücklich darauf hinzuweisen, dass sie einer Zustellung widersprechen können! Das gilt für jegliche Medien wie eMail, Brief, Fax etc.. Außerdem sind für den Widerspruch nur Verbindungsgebühren in Höhe von Basistarifen zulässig – also bitte keine teuren Hotlines… Zuwiderhandlungen werden mittlerweile auch wirklich bestraft.

    Link zum Gesetzestext: http://bundesrecht.juris.de/uwg_2004/__7.html

    Was die Werbewirksamkeit eines Mailings angeht, darüber streiten sich die Geister. Nach meiner Meinung lässt sich hier keine allgemeine Aussage treffen, es ist immer von vielen Dingen abhängig, ob eine Werbung erfolgreich ist oder auch nicht. Das gilt in erhöhtem Maß für Mailings- oder Briefwerbung. Zu dick werden die Postkästen mittlerweile mit Werbepost gefüllt, der Empfänger hat Mühe, halbwegs relevante Informationen herauszufiltern.

    Andererseits kann man mit einer gut gemachten Werbepost auch durchaus Erfolg haben.

    Herzliche Grüße, Mischa Lempe

  • Sven Schmidt sagt:

    Werbebriefe, oder auch Infobriefe sind seit September 2009 verboten. Selbst an Kunden dürfen diese nur verschickt werden, wenn diese ihr Einverständnis dazu gegeben haben. Siehe dazu BGB 307 Abs. 1

    Wer dazu auffordert, durch Werbebriefe könnte man Umsatz machen, will selbst daran nur etwas verdienen. es ist besser die gesetzeslage abzuchecken, als sich von irgendeinem Buch inspirieren zu lassen.

    Ab Januar 2010 dürfen Sie nicht mal mehr ihre Kunden telefonisch kontaktieren, wenn diese es nicht schriftlich zugestimmt haben. Dabei lebt die Wirtschaft doch vom Verkauf.

  • Iwo Randoja sagt:

    Im Grunde stehe ich Werbebriefen als „Retro-Medium“ auch zwiespältig gegenüber. Ich selbst würde zur Kundenakquise sicher keine einsetzen. Da verlasse ich mich auf Suchmaschinenmarketing und Social Media, was ganz gut funktioniert. Andererseits habe ich erst vor kurzem einen Akquisebrief für ein neues Gebäudereinigungsunternehmen geschrieben, der bei einem Budget von ca. 500 Euro (Brieferstellung und Porto) 8 Neukundenverträge im Wert von etlichen Tausend Euro gebracht hat.

    Es ist letztendlich alles eine Frage der Glaubwürdigkeit, egal, welches Medium man nutzt. Kann man glaubwürdig seine Kompetenzen und den Kundennutzen darstellen, ohne an der werblichen Oberfläche zu kratzen. Dann gebe ich auch dem guten alten Werbebrief gerne noch eine Chance ;o)

  • Ich halte von Werbebriefen garnichts mehr: Die Zeit ist einfach vorbei:

    Nicht nur ich werfen sofort solche Dinge weg: Werbemails kommen ins Spam
    und ungelesen weg:

    Für mich hat eine neue – in diesem Punkt – GUTE Entwicklung begonnen:
    Die BESTE Werbung ist die „Mund-zu-Mund-Information“: Es muß nicht das
    Billigste mehr sein: sondern: Man will seine Ruhe haben und Zuverlässigkeit
    erleben.

    2. Akezeptanz, daß das „große Geschäft“ einfach vorbei ist und man als Selbständiger auf der Basis von manchmal „Non-Profit“-Stunden bis 8 Euro
    arbeiten muß… es IST einfach so:

    In der Rückschau haben mir alle Schilder, alle Werbungen, Homepages NICHTS
    gebracht: ABER: Meine ART und meine REFERENZEN.

    Nichts für ungut, aber so erfahre ich es: Ich selbst suche mir für den
    Immobilienbereich/Handwerker auch nur solche auf EMPFEHLUNG, sonst KEINE.

    Karin Vogelsang

  • Werbebriefe sind wichtig, keine Frage.

    Aber bitte nicht mit der Gießkanne! Heute gibt es Methoden, dieses Marketinginstrument absolut gezielt einzusetzen, d.h. die Werbebriefe nur dorthin zu versenden, wo der potenzielle Kunde respektive die angepeilte Zielgruppe zu finden ist.

    Man spricht hierbei von Geomarketing.

    Leider ist Geomarketing in der Regel ziemlich teuer und wird daher eher von größeren Unternehmen eingesetzt.

    Eine preisgünstige Möglichkeit für die Analyse, wo Werbung gezielt zu verteilen oder zu versenden ist, bietet nun der Standortanalyse-Dienst „Der Online Standortcheck“ auf standortanalyse.biz.
    Für die räumlich exakte Zielgruppenansprache werden die umsatzstärksten Cluster angezeigt. Diese eignen sich besonders für das Marketinginstrument der Werbebriefe!

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