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Social Media – Strategie oder taktisches Geplänkel? (Teil I)

Sind Social Media schon strategisch in den Unternehmen angekommen oder bewegen sie sich noch auf der Ebene „taktisches Geplänkel“? Wie sieht es mit Social Media in B2B-Unternehmen aus? Diesen Fragen widmet sich die aktuelle Studie des neu gegründeten Arbeitskreises „Social Media Relations in der Unternehmenskommunikation“, der es sich zum Ziel gesetzt hat, Fragen speziell von B2B-Unternehmen rund um dieses Thema zu beantworten und entsprechende Verhaltens- und Arbeitsstandards zu formulieren.

Von Jacqueline Althaller

Diese Studie ist die erste, die sich dem Thema Social Media aus dem B2B-Blickwinkel widmet. Sie wurde von den Mitgliedern des Arbeitskreises – Unternehmen und Dienstleistern im B2B-Umfeld – entworfen und trifft daher exakt den Nerv dieser Zielgruppe.

Einsatzbereiche – nur die Reichweite zählt

Wie die Resultate zeigen, sind Social Media zum großen Teil in den Unternehmen angekommen, wobei B2C-Unternehmen noch einen Vorsprung vor B2B-Unternehmen haben. 315 Unternehmen aus dem B2B- und B2C-Geschäft haben an der Umfrage teilgenommen. Das Ergebnis: 70 Prozent aller befragten Unternehmen setzen Social Media ein, 67 Prozent der B2B-Unternehmen und sogar 80 Prozent der Unternehmen im B2C-Bereich. Für die meisten Teilnehmer sind sie in erster Linie ein Mittel, um schnell große Reichweiten zu erzielen, wie die Einsatzbereiche zeigen: 60 Prozent aller Befragten nutzen Social Media für PR, 44 Prozent für Werbung und 39 Prozent im Vertrieb. Außerdem scheinen sich die meisten Unternehmen auf die positiven Erfahrungen aus dem B2C-Bereich zu verlassen, obwohl das B2B-Geschäft wesentlich komplexer ist. Die Befragten geben darüber hinaus an, dass die Bedeutung von Social Media in den nächsten 12 Monaten weiter ansteigen wird, wobei der größte Sprung von jetzt bis in sechs Monaten erwartet wird. Insgesamt steigt die Bedeutung von 39 auf 63 Prozent bei allen Befragten, von 35 auf 58 Prozent bei den B2B- und von 52 auf 80 Prozent bei den B2C-Unternehmen. Alle Faktoren sprechen dafür, dass das Thema Social Media vom Management der Unternehmen nicht zu Ende gedacht ist, sondern nach dem Prinzip „Dabei sein ist alles“ gehandhabt wird.

Social Media – mehr Geplänkel als Strategie

Bei näherer Betrachtung der Umfrageergebnisse zeigt sich, dass die Unternehmen Social Media nicht in ihrem eigentlichen Sinn nutzen: als Dialoginstrument, das die strategischen Unternehmensziele unterstützen kann und soll. Zwar geben 47 Prozent aller Unternehmen an, Social Media strategisch in ihrer Unternehmenskommunikation verankert zu haben. Folgende Faktoren sprechen jedoch gegen diese These:

Die Resultate machen deutlich, dass der Open-Source-Gedanke der Social Media nicht gelebt wird: die Zielgruppen im Dialog an der Entwicklung von Produkten bzw. Dienstleistungen beteiligen, sie somit von reinen Konsumenten zu „Prosumenten“ zu entwickeln. Wie verschiedene erfolgreiche Beispiele zeigen, kann dies ein wesentlicher Schritt zum nachhaltigen Erfolg von Unternehmen sein.

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Social Media – Strategie oder taktisches Geplänkel? (Teil II)

(Bild: © Phoenixpix – Fotolia.com)

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