Weil gute Bewerber rar sind, buhlen Firmen mit Recruiting Videos um eben jene. Wie Ihnen solch eine Videoproduktion im Kampf um die besten Köpfe wirklich helfen kann und was danach kommt, lesen Sie hier.
High-Potentials, jeder will sie – aber sie sind rar gesät!
Die Zeiten, in denen sich die Besten der Besten beim Arbeitgeber bewerben mussten, sind vorbei. Heute ist es umgekehrt: Unternehmen gehen neue Wege, um an die so genannten „High Potentials“ zu kommen. Gerade Firmen, deren Name nicht in aller Munde ist, müssen einiges tun, um nicht hinter den „global Playern“ zurückzubleiben. Deutsche Internet-User im Alter zwischen 25 und 34 Jahren bewegen sich regelmäßig und häufig im Netz. Dabei schauen Sie nach einer Analyse der Firma Comscore rund 100 Videos im Monat.
Das Internet ist ohne Bewegtbild heutzutage kaum mehr denkbar. Den Trend haben einige Unternehmen schon erkannt, und setzen in Sachen Recruiting auf Film. Immer mehr Firmen starten den Versuch, die angestrebte Zielgruppe mit genau den Medien dort abzufangen, wo diese sich bewegt. Recruiting-Videos im Netz gewinnen an Bedeutung.
Die Firmenclips verschaffen den Kandidaten Einblicke in die künftigen Aufgabenbereiche der ausgeschriebenen Stellen und haben gegenüber Textanzeigen einen entscheidenden Vorteil: Sie können Emotionen transportieren. Auch Google und Microsoft setzen auf diese innovative und zukunftsträchtige Art der Stellenausschreibung. Die Klickzahlen sprechen dabei für sich: Googles Recruiting-Video wurde auf YouTube mehr als 900.000 Mal geklickt.
Was aber eigentlich ist ein Recruiting-Video?
Der Begriff Recruiting-Video wird oft falsch verstanden, denn es stellt keine moderne Form der Bewerbung auf freie Arbeitsplätze von Seiten der Bewerber dar. Es wird von einem Unternehmen erstellt, das passende Arbeitnehmer finden will. Ein gutes Recruiting-Video unterstützt die Personalabteilung, um die Zahl qualifizierter Bewerber zu erhöhen. Zudem bietet es Einblicke in das Unternehmen und den zukünftigen Arbeitsplatz, und kann als Imagevideo verwendet werden.
Bewegte Bilder können die Firmenphilosophie einprägsamer veranschaulichen als Text. Ein weiterer Pluspunkt: Schon jetzt, noch vor Beginn der Bewerbungsphase, können diejenigen zu Wort kommen, die den späteren Arbeitsalltag prägen: die Kollegen.
Andere Kriterien als Bezahlung rücken im persönlichen Ranking der Bewerber heutzutage nach oben. „Work-Life-Balance“ ist das Stichwort: Die Umworbenen achten stärker auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Bewegte Bilder vermitteln Bewerbern ein Gefühl davon, wie Firmen in dieser Beziehung ticken.
Wo kann das Recruiting Video eingesetzt werden?
Viele Bewerber wie auch Arbeitgeber setzen verstärkt auf die Nutzung von Internetforen und Networking-Plattformen. Unternehmen können sich den Bewerbern dort präsentieren, wo diese sich informieren. Ein zielgerichteter Einsatz des Videos ist empfehlenswert: Über vernetzte Internetportale von Universitäten, Ministerien oder Zeitungen können Sie die verfilmte Stellenanzeige ohne große Streuverluste platzieren.
Internet und große Bandbreiten machen es möglich, Videos in hoher Qualität hochzuladen. Verglichen mit Stellenanzeigen in diversen Printmedien ist ein Recruiting-Spot nicht teuer. Zwischen 1.000 und 10.000 Euro kostet ein durchschnittlicher Clip. Gerade für weniger bekannte Mittelständler sind die Recruiting Videos ein alternativer Werbekanal.
Darauf sollten Sie bei der Erstellung eines Recruiting Videos inhaltlich achten
Klare, konkrete Fakten überzeugen. Elementare Alleinstellungsmerkmale des Unternehmens sollten im Video nicht fehlen. Womit glauben Sie kann Ihre Firma punkten? Handelt es sich dabei um das gute Betriebsklima, Weiterbildungsmaßnahmen oder gute Aufstiegsmöglichkeiten?
Bewerber, die dem Unternehmen treu bleiben sollen, sollten gleich über die unangenehmen Fakten aufgeklärt werden. Überstunden, Mehrarbeit oder ungewöhnliche Arbeitszeiten sollten erwähnt werden. Welche Bemühungen werden tatsächlich von den Bewerbern erwartet? Der Arbeitsalltag sollte authentisch dargestellt werden.
Lassen Sie Ihre Angestellten offen und ehrlich über die zu besetzende Position sprechen. Authentizität wirkt. Die Zuschauer wollen keine Verkaufsvideos mit auswendig gelernten Texten. Die Urteilsfähigkeit der User sollte nicht unterschätzt werden, denn sie haben ein Gespür für nachgespielte Szenen.
Virtuelles Probesitzen am neuen Arbeitsplatz?
Wir dürfen nun gespannt sein, wie sich das Thema Recruiting im digitalen Raum weiterentwickelt. „Virtuelles Recruiting“ ist das Stichwort. Mittels eines Avatars kann der interessierte Bewerber in einer 3D-Welt live Kontakt mit seinen Wunschfirmen aufnehmen. Diese Art der Kontaktaufnahme stellt ganz neue Möglichkeiten für beide Seiten – Unternehmen und Bewerber – dar. Der gesamte Bewerbungsprozess kann so virtuell abgewickelt werden, vom Vorstellungs- bis zum Einstellungsgespräch.
Das Trendforschungsinstitut Gartner rechnet damit, dass bis 2011 schon 80 Prozent aller Internetuser als dreidimensionale Avatare in der virtuellen Welt unterwegs sein werden. Personalmanger haben von dieser Entwicklung ebenfalls Wind bekommen und errichten virtuelle Recruiting-Büros im Cyber-Land. Second Life, eine virtuelle, dreidimensonale, soziale Community im Internet, ist die ideale Plattform für solche Aktivitäten. Die ersten Angebote dieser Art sind schon gestartet.
(Bild: © Tjall – Fotolia.com)
Hallo Frau Hellweg,
schöner einleitender Artikel. Wir haben gerade eine Website zum Thema Recruiting Videos ins Leben gerufen, auf der wir einige unsere Produktionen zeigen. In Zukunft möchten wir das Angebot zum Thema Recruiting Videos und Employer Branding weiter ausbauen, schauen Sie doch mal vorbei unter:
http://recruiting-videos.net/
Viele Grüße