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Die Megatrends Nachhaltigkeit und Digitalisierung haben das Gesicht von Events bereits deutlich verändert – und werden es weiter tun. Genau das ist notwendig, um neben der Stammklientel der Generation 40 bis 50+ auch nachwachsende Berufsgenerationen für Events zu begeistern. Gastautorin Larissa Steinbäcker zeigt Wege auf, wie das gelingen kann.

Boomer vs. Gen Z – es vergeht kaum ein Tag, an dem die Generation der Bald-Rentnerinnen und -Rentner nicht kontrastiert wird mit den angeblich grundsätzlich gegenläufigen Interessen junger Menschen. Auch die Event-Branche macht da keinen Unterschied. Bei einer oberflächlichen Betrachtung könnte das Narrativ wie folgt lauten: Auf der einen Seite sind da die berufserfahrenen Älteren, sozialisiert mit tagelangen Konferenzen in schicken Business-Hotels auf Spesenkosten des Chefs, üppigen Abendprogrammen und opulenten Büffets. Im Gegensatz dazu steht die Generation Z, die gerade in den Beruf startet, der Nachhaltigkeit am Herzen liegt und denen „bleisure travel“, sprich eine Kombination aus Business und Leisure Reise zunehmend wichtig ist.

Die Suche nach persönlichem Austausch eint alle Generationen

Die Wirklichkeit ist jedoch, wie alles im Leben, sehr viel bunter. So hat etwa die jüngst veröffentlichte „Shell Jugendstudie“ ein ganz anderes Bild der deutschen Jugend gezeichnet. Fazit der Autoren: Die heutige Jugend ist pragmatisch, weltoffen und hat ein sehr positives Zukunftsbild – und blickt sehr viel optimistischer in die Zukunft als noch bei der letzten Befragung im Vor-Corona-Jahr 2019.

Auch mit Blick auf Events gibt es im Kern etwas, das Jüngere mit Älteren verbindet: Sie schätzen den Austausch, das Netzwerken, wollen anderen Menschen begegnen, von ihnen lernen sowie sich und ihre Ideen selbst auf adäquaten Bühnen präsentieren. Und das gelingt immer noch am besten bei Live-Events. Zugleich aber ist der Digitalisierungs-Geist, der auch die Event-Branche in den vergangenen Jahren seit der Pandemie und durch die enormen Fortschritte der Technologie erfasst hat, nicht mehr in die Flasche zurückzubekommen.

Warum auch? Durch die neuen und weiterwachsenden Möglichkeiten der Digitalisierung sind Events immer besser geworden. Dabei geht es keineswegs um die Dualität zwischen „live“ und „digital“ oder zwischen „alt“ und „jung“. Es wird zunehmend deutlich, dass die Zukunft der Branche hybrid ist – und damit Lösungen und Perspektiven für die Erwartungen aller Teilnehmenden bietet. Ziel muss es sein, jene Teile von Events maximal persönlich zu gestalten, bei denen der Austausch und das gegenseitige voneinander lernen im Vordergrund stehen. Weitere Agendapunkte, besonders im Vorfeld und im Nachgang von Konferenzen, können und sollten aber maximal digitalisiert werden.

Die Digitalisierung ist der Schlüssel für nachhaltigere Events

Die Reduktion von Events auf den „persönlichen Kern“ trägt auch maßgeblich dazu bei, Veranstaltungen nachhaltiger zu gestalten. Die Emissionen und damit der Klima-Fußabdruck von Events müssen reduziert werden. Und der Schlüssel dazu liegt darin, alle Optionen zu nutzen, die die Digitalisierung uns bietet.

In diesem Zusammenhang werden Digitale Zwillinge immer wichtiger. In der Industrieproduktion und der Forschung gehören sie längst zum Standard. Jetzt erobern die Virtual Twins auch das Feld von Events. Sie machen virtuelle Abbilder von realen Gegenständen oder Prozessen möglich und dadurch erlebbarer.

Dank der bahnbrechenden Technologie können virtuelle Modelle von Veranstaltungsorten erstellt und in Echtzeit angepasst werden. Damit wird dann auch die Kongressteilnahme in den Vereinigten Staaten oder in China möglich, ohne in den klimaschädigenden und zeitfressenden Langstreckenflieger steigen zu müssen – und zugleich, ohne wie heute in wenig sinnlichen Teams- oder Zoom-Runden geparkt zu werden, um aus der Ferne nur stiller Teilnehmer zu sein.

Durch den Einsatz Digitaler Zwillinge werden Events interaktiver und vor allem immersiver. Die Besucherinnen und Besucher einer virtuellen Veranstaltung sind nicht mehr nur einfach da, sie sind gefühlt mittendrin, können sich virtuell austauschen, sich aktiv einbringen, aber die Inhalte auch zu der von Ihnen gewünschten Zeit konsumieren, wann und wo sie möchten. Durch Digitale Zwillinge können Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Veranstaltung aus der Ferne erleben, fast als wären sie vor Ort. Und dieses Erlebnis überzeugt alle – Junge und Ältere Teilnehmer.

Larissa Steinbäcker

Larissa Steinbäcker ist Co-CEO bei der in München ansässigen Eventagentur Proske GmbH. Das Unternehmen ist führend bei der Entwicklung nachhaltiger Events und der Einbindung neuer digitaler Angebote bis hin zum Metaverse.

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