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In den meisten Unternehmen hat sich das Social Media Recruiting inzwischen als fester Bestandteil der Recruiting-Strategie etabliert. Deutsche Unternehmen nutzen für das Personalmarketing und die Arbeitgeberkommunikation im Mittel 4,9 Kanäle. Wie die Studie „Best Recruiters Deutschland 2020/21“ zeigt, sind besonders die Businessplattformen Xing und Linkedin beliebt. Etwa 90 Prozent der Unternehmen nutzen diese für ihre Social Media Recruiting Kampagnen. Doch was ist Social Media Recruiting überhaupt und wie baut man eine Social Media Recruiting Kampagne auf?

EXTRA: Social Recruiting: 6 Möglichkeiten, Social Media als Recruiting-Kanal zu nutzen

Was ist Social Media Recruiting?

Das Social Media Recruiting umfasst unterschiedliche Methoden der Personalbeschaffung mithilfe der aktiven und passiven Nutzung sozialer Netzwerke. Im Wesentlichen lassen sich die Aktivitäten des Social Media Recruiting in drei Bereiche unterteilen:

· Das Targeting verbreitet gezielt Stellenanzeigen und beeinflusst das Image des Arbeitgebers (Employer Branding).

· Das Active Sourcing spricht proaktiv Kandidaten für offene Stellen an oder hilft beim Aufbau eines Talent Pools.

· Die Social Media Profile helfen bei der Informationsgewinnung über potenzielle Kandidaten und unterstützen die Personalauswahl.

Wie erstellt man eine Social Media Recruiting Kampagne?

Bei der Mitarbeitergewinnung über LinkedIn, Facebook und Co. greifen die meisten Unternehmen auf spezialisierte Agenturen zurück. Es ist aber auch möglich, eine Kampagne in nur wenigen Schritten inhouse zu erstellen und durchzuführen.

Analyse der Zielgruppe

Die Analyse der Zielgruppe bildet die Grundlage jeder erfolgreichen Personalgewinnungsmaßnahme. Etablierte Unternehmen, aber auch Gründer sollten sich dazu folgende Fragen stellen:

· Welche Altersklasse haben die möglichen BewerberInnen?

· Aus welchem Umfeld und welcher Branche sollen die BewerberInnen kommen?

· Welche Ausbildung und Vorkenntnisse sollen die BewerberInnen haben?

· Welche Interessen haben die potenziellen Kandidaten?

Anhand dieser Fragen können Unternehmen klären, über welche Social-Media-Plattformen sie mögliche Interessenten am besten erreichen können.

Präsentation des Unternehmens

Wenn es bekannt ist, über welche Plattformen Unternehmen ihre Wunschkandidaten ansprechen können, sollten sie ihr Unternehmensprofil optimieren. Dazu muss die Frage beantwortet werden, welches Bild potenziellen BewerberInnen vom Unternehmen vermittelt werden soll und wie das Unternehmen möglichst attraktiv wirken kann.

Nun kann das Unternehmensprofil so optimiert werden, dass das gewünschte Bild des Unternehmens in den sozialen Netzwerken optimal präsentiert wird. Um eine möglichst hohe Reichweite zu erzielen, sollten Unternehmen zudem regelmäßig neuen Content veröffentlichen und sich mit potenziellen BewerberInnen proaktiv vernetzen. Auch die Positionierung als Experte ist hilfreich, um auf BewerberInnen attraktiv zu wirken. Es ist hierbei wichtig, nicht überheblich zu wirken und immer sympathisch zu bleiben.

Einbinden der MitarbeiterInnen

Eine der effektivsten Maßnahmen beim Social Media Recruiting ist das Einbinden der bereits vorhandenen MitarbeiterInnen. Diese können bei der Personalbeschaffung auf drei Arten unterstützen:

· Zufriedene Mitarbeiter äußern sich in den sozialen Medien oft zu ihrem Arbeitgeber und helfen damit beim Employer Branding und bei der Beschaffung der nötigen Reichweite.

· Mitarbeiter können den nötigen Input für die Gestaltung der Social Media Recruiting Kampagne liefern. Das Personal vor Ort weiß oft deutlich besser als das Management, wieso sie sich dafür entschieden haben, sich bei ihrem aktuellen Arbeitgeber zu bewerben. Diese Informationen sind essenziell für die geplante Kampagne und deren Ausrichtung. Die Einbindung der Mitarbeiter ist also ein sinnvoller Schritt, um sich vor Betriebsblindheit zu schützen und die einen objektiven Blick zu erhalten.

· Neben ihrem Fachwissen sind die Mitarbeiter auch aufgrund ihrer Empfehlungen und als Testimonials essenziell für das Personalmarketing. Die Glaubwürdigkeit und Attraktivität eines Unternehmens hängt auch davon ab, wie gut dieses durch reale Bewertungen von Mitarbeitern und deren Weiterempfehlungen im Internet präsentiert wird. Es kann deshalb helfen, die Mitarbeiter dazu zu animieren, ein positives Feedback auf Plattformen wie Kununu zu hinterlassen.

Aufbau der Social Media Recruiting Kampagne

Nachdem geklärt ist, wer die WunschkandidatInnen sind und wo diese potenziellen BewerberInnen angesprochen werden können und nachdem die Onlinepräsentation des Unternehmens optimiert wurde, kann die eigentliche Gestaltung der Kampagne beginnen. Unternehmen sollten sich dazu auf die wichtigsten Kanäle beschränken und ein festes Budget definieren. Nun können die entsprechenden Inhalte erstellt und ausgespielt werden.

Kennzahlen und Rahmenbedingungen

Um die Wirksamkeit des Social Media Recruitings zu prüfen, sollten zudem Kennzahlen definiert werden. Denkbar sind etwa die Kosten pro Bewerbung. Es ist so möglich, die Kampagne objektiv zu bewerten und im Anschluss zu optimieren.

“Der Erfolg einer Social Media Recruiting Kampagne kann ohne klar definierte Kennzahlen nicht bewertet werden. Wir definierten deshalb mit unseren KundInnen Innen stets objektiv überprüfbare Ziele wie die Anzahl der Bewerbungen oder den Zeitraum für die Besetzung einer offenen Stelle”, erklärt der Experte Onur Özcelik von SOPG Consulting.

Außerdem sollten die Rahmenbedingungen der Mitarbeitergewinnung über die sozialen Netzwerke definiert werden. Dazu sollten Unternehmen folgende Fragen beantworten:

· Welche Abteilung übernimmt die Kommunikation mit den Bewerbern in den sozialen Netzwerken? In kleinen und mittleren Unternehmen (KMUs) übernimmt dies oft die Personalabteilung, in Konzernen existieren inzwischen häufig Social Media Teams.

· Wie soll die Kommunikation ablaufen? Werden Kandidaten formell oder locker angesprochen?

Fazit zur Mitarbeitergewinnung über das Social Media Recruiting

Das Social Media Recruiting ist im Internetzeitalter ein fester Bestandteil zur Mitarbeitergewinnung geworden. Die benötigte Vorarbeit der Personalbeschaffungsmaßnahme ist im Vergleich zu klassischen Stellenanzeigen zwar deutlich höher, dafür sind die laufenden Kosten aber gering und die WunschkandidatInnen können besser erreicht werden. Angesichts des Fachkräftemangels sollten Unternehmen deshalb nicht mehr auf diese wirksame Methode des Personalmarketings verzichten.

Thomas Merten

Thomas Merten ist Experte für Changemanagement und agiert als Berater in Sachen Prozessoptimierung und digitale Transformation. Er hilft sowohl KMU als auch größeren Unternehmen bei der Umsetzung einer Digitalisierungsstrategie und der dabei notwendigen Anpassung und Änderung bestehender Prozesse.

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