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Für die einen ein längst überfälliges Erfolgskonzept, für die anderen ein spannendes Experiment – wenn auch nicht immer freiwillig. Ein Résumé über die Arbeit am Küchentisch, auf der Couch oder in dem begehbaren Kleiderschrank.

Was in vielen Köpfen schon lange präsent war, ist über Nacht Realität geworden: Homeoffice. Zunächst schien die Umstellung für viele ArbeitnehmerInnen wie ein Geschenk. Bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, mehr Zeit für die Freizeitgestaltung – New Work: Gekommen, um zu bleiben?

Mehr als nur eine technische Umstellung

Natürlich bringt der plötzliche Wandel je nach Unternehmen und Tätigkeit in erster Linie technische Herausforderungen mit sich. Die Hardware muss gestellt, die Datenschutzbestimmungen eingehalten und Lizenzen vergeben werden. Doch die anhaltende Homeoffice-Pflicht fördert noch ganz andere Hürden ans Tageslicht.

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Für den beruflichen Alltag ist nicht nur die funktionierende Ausrüstung essentiell.

Vor allem das soziale Umfeld ist Grundlage für einen produktiven Arbeitstag.

Hier und da ein Gespräch an der Kaffeemaschine, beim gemeinsamen Mittagessen oder dem traditionellen Feierabendbier: Seitdem sich das ganze Land im Lockdown befindet, ist auch der persönliche Austausch unter KollegInnen eingeschränkt.

Zwar helfen regelmäßige Video Calls, um am Arbeitsplatz präsent und beruflich auf dem neuesten Stand zu bleiben. Je nach Teamgröße scheint es jedoch schier unmöglich dabei jedem Einzelnen auf Entfernung gerecht zu werden. Gerade für Führungskräfte ist es besonders schwierig ein Gefühl für die Stimmung ihrer MitarbeiterInnen zu bekommen.

Willkommen an Bord

Die andauernde Pandemie bedeutet nicht zwingend einen Einstellungsstopp. Beim Start in den neuen Job ist der Onboarding-Prozess der Grundstein für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Nicht nur im Bewerbungsgespräch gilt:

Der erste Eindruck zählt.

Die Vorstellung der neuen KollegInnen ist dank virtueller Plattformen machbar –  die Übermittlung der Unternehmenskultur bleibt jedoch meist auf der Strecke. Wenn der Kern einer Firma in der Arbeitsatmosphäre, einem schönen Büro und regelmäßigen Teamevents liegt, kommen virtuelle Welten schnell an ihre Grenzen.

Work-Life-Balance gerät ins Wanken

Das Arbeitsumfeld nimmt großen Einfluss auf die Produktivität. Während die Einrichtung des Offices im besten Fall an die Bedürfnisse der Belegschaft angepasst ist, müssen sich Berufstätige im Homeoffice eigenständig mit den Gegebenheiten in den eigenen vier Wänden arrangieren.

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Die Arbeit zieht zu Hause ein und die Abgrenzung zwischen beruflichem und privatem Raum wird immer unklarer. Hier wird es schnell belastend. Die einen müssen nebenbei die Betreuung der Kinder bewältigen. Die anderen in der WG den Küchentisch teilen.

Ein zu hohes Maß an Ablenkung führt zu Konzentrationsschwierigkeiten und Stress. Doch auch dem Singlehaushalt ergeht es in diesen Zeiten nicht besser. Aus dem erholsamen Alleinsein entwickelt sich in einigen Fällen Einsamkeit.

Täglich grüßt die Monotonie

Homeoffice-Pflicht, überall dort, wo es möglich ist. Bei dieser Aussage spielt die Definition des “Möglichen” eine tragende Rolle. Theorie und Praxis liegen hierbei weit auseinander. So ist neben den technischen Möglichkeiten ein besonderes Augenmerk auf die Art der Tätigkeit zu legen.

Was, wenn sich Arbeitsabläufe tagtäglich wiederholen?

Besonders in Berufen, die von Haus aus nicht sonderlich abwechslungsreich sind, ist der soziale Austausch im Team und ein motivierendes Arbeitsklima essentiell. Entfallen diese Formen des Ausgleichs, zieht neben der Arbeit auch der Trott mit ein. Das Ergebnis: Die berühmte Decke fällt auf den Kopf.

Die aufkommende Langeweile bei der monotonen Arbeit übt sich zunächst auf die Motivation aus, nagt am Selbstbewusstsein und macht unglücklich. Diese Abwärtsspirale führt im schlimmsten Fall zur Kündigung als letzten Ausweg.

Rudern gegen den Strom der Demotivation

Gemeinsam im Büro ist der soziale Austausch selbstverständlich. Wenn Zuhause das Gefühl der Isolation aufkommt, ist es besonders wichtig jedem Einzelnen zu zeigen, dass er gesehen und wertgeschätzt wird. Erfolge, Jubiläen und Geburtstage müssen auch auf Distanz gefeiert werden.

Um das Teamgefühl und die Motivation bei der Arbeit aufrecht zu erhalten, bedarf es Anstrengung.

Die Notwendigkeit von Positionen wie beispielsweise die des “Feelgood Managers”, werden in diesen Zeiten immer deutlicher.

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Um die Bedürfnisse der MitarbeiterInnen abzudecken genügt es nicht, einmal im Monat auf eine Teambuilding Maßnahme zu setzen. Vielmehr sind es die Vielfalt und Beständigkeit der Aktionen, welche das Team durch die Zeit auf Distanz führen und zusammenhalten.

Valentin Drießen

Valentin Drießen ist Gründer und CEO von Hausfrage. Das Unternehmen unterstützt EigenheimbesitzerInnen bei Entscheidungen zu Anschaffungen rund ums Haus durch die Vermittlung von Fachfirmen, Ratgebern und einem Antwort Service für individuelle Fragen.

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