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Läuft ein Projekt schief oder geht ein Plan nicht auf, wird die Verantwortung gerne abgeschoben – eine Reaktion, die vor Konsequenzen und Ärger schützen soll. Oft läuft dieser Mechanismus ganz automatisch ab. Doch damit tun ArbeitnehmerInnen weder sich selbst noch dem Unternehmen einen Gefallen: Motivation und Freude an der Arbeit sinken. Doch wie können MitarbeiterInnen möglichst eigenverantwortlich arbeiten? Welche Voraussetzungen müssen hierfür geschaffen sein? Klar ist: Die Rolle der Führung muss sich wandeln und MitarbeiterInnen müssen bereit sein, entsprechend Verantwortung zu tragen, denn am sprichwörtlichen Steuer sitzt nicht unbedingt nur die Führungskraft. 

Führungsverständnis: Vertrauen und Verantwortung

Der Wandel der Arbeitswelt ist schon im Gange – in Zukunft liegt der Fokus vermehrt auf ergebnisorientierter Arbeit und weniger auf dem klassischen 9-to-5-Job mit Anwesenheitspflicht. Wann und wie ArbeitnehmerInnen ihre Aufgaben erledigen, rückt immer mehr in den Hintergrund. Damit geht einher, dass sich die vornehmlich ausführende Rolle der MitarbeiterInnen zu einer mitdenkenden und unternehmensgestalterischen entwickelt. Dies kann allerdings nur gelingen, wenn sich auch das Führungsverständnis verändert:

Weg von Befehl und Kontrolle hin zu einem durch Mentorship und Coaching gekennzeichneten Führungsstil.

Nur so haben ArbeitnehmerInnen die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln, aktiv Verantwortung zu übernehmen und Innovationen anzustoßen. Als Basis benötigen dafür alle Beteiligten eine von Vertrauen geprägte Atmosphäre. Können und sollen ArbeitnehmerInnen eigenverantwortlich Entscheidungen treffen und bekommen sie den entsprechenden Rückhalt von KollegInnen oder Vorgesetzten, erleben sie ihre Tätigkeit auch als erfüllend und mit Sinn aufgeladen. Diese Tatsache spornt zum Out-of-the-Box-Denken an und fördert die Entwicklung eigener Ideen.

Eigenverantwortung fördern: Glückliche ArbeitnehmerInnen

Ein großes Glück der Mitarbeiter liegt so nahe:

  • Eigenverantwortliches Arbeiten sorgt für zufriedenere ArbeitnehmerInnen.
  • Darüber hinaus sind sie auch produktiver und empfinden durchschnittlich mehr Leidenschaft bei ihrer Tätigkeit. Eigenverantwortliche MitarbeiterInnen akzeptieren nicht einfach den derzeitigen Stand im Unternehmen, sie stoßen Veränderungen an und haben so langfristig einen positiven Effekt, ähnlich einer Frischzellenkur.

Wenn es sich also lohnt, die Eigenverantwortung zu fördern, warum hat dann nur weniger als die Hälfte der ArbeitnehmerInnen das Gefühl, wichtige Entscheidungen beeinflussen zu können? Auf diesem Gebiet gilt es viel Rückstand aufzuholen. Dabei gehen Verantwortungsübertragung und Vertrauen Hand in Hand – nur mit dem nötigen entgegengebrachten Vertrauen arbeiten MitarbeiterInnen wirklich eigenverantwortlich. Wenn nun einfach Führungskräfte mehr Eigenverantwortlichkeit ausrufen, hat dies meist keinen oder sogar einen negativen Effekt. Häufig benötigt das jeweilige Unternehmen Unterstützung von außen, um die verkrusteten Strukturen aufzubrechen.

EXTRA: Mitarbeiter sollen eigenständig handeln… und der Chef hat Angst!

Agile Führung & Verantwortungsübernahme

Welche grundsätzlichen Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um die Eigenverantwortung langfristig in Organisationen zu stärken?

  • Eine positive Fehler-, Feedback- und Vertrauenskultur legt hierfür den Grundstein.
  • Darüber hinaus benötigen Mitarbeiter Leitplanken, innerhalb derer sie ihre Kreativität und Ideen entfalten können.
  • Unabdingbar bleiben trotzdem klare Ziele.
  • Selbst wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind, muss die Bereitschaft der ArbeitnehmerInnen da sein, auch die Verantwortung zu übernehmen.

Es braucht beides: agile Führung durch Vorgesetzte und die Bereitschaft zur Eigenverantwortlichkeit der MitarbeiterInnen. Nur mit beiden „Köpfen“ lässt es sich voran in Richtung Zukunft gehen. Da solche Umwälzungen in Unternehmen vor allem auf einer guten Vorbereitung und dem Willen zur Veränderung fußen, können erfahrene Coaches und TrainerInnen eine große Unterstützung für solche Vorhaben bieten. Denn eines ist sicher: Verantwortung abzugeben und sie zu übernehmen ist gleichermaßen erlernbar. In Zukunft geht es nicht mehr darum, wer am Steuer sitzt – und das ist auch gut so. Erfolgreiche Unternehmen verteilen die Verantwortung, anstatt sie an einer Stelle zu bündeln.

Claudia Frahm

Claudia Frahm ist Systemischer Coach sowie Trainerin bei der flowedoo GmbH und leitet die dazugehörige Akademie. Als New-Work-Enthusiastin begleitet sie Unternehmen dabei, agiles Arbeiten sinnvoll einzusetzen, und unterstützt mit kreativen Workshops sowie Trainings bei der Weiterentwicklung der Unternehmenskultur. Claudia Frahm agiert als NLP Master Coach immer vom Menschen aus – ihre Steckenpferde sind dabei die Arbeit auf Augenhöhe und die Kunst des Perspektivwechsels. Dabei steht das Entwicklungspotenzial jedes Einzelnen sowie des jeweiligen Unternehmens im Fokus.

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