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„Man gebrauche gewöhnliche Worte und sage ungewöhnliche Dinge.“

Arthur Schopenhauer

In unserem Alltag ist Sprache allgegenwärtig. Egal, ob du eine E-Mail versendest, eine Nachricht auf WhatsApp schreibst oder eine Präsentation vorbereitest: deine Sprache kann ein effektives Werkzeug darstellen. Worte können beeinflussen und sogar manipulieren.

Doch was macht gute Sprache aus? In diesem Artikel erfährst du fünf Tipps, mit denen du deine Texte verbessern kannst.

1. Zu viele Nomina

Deine Wörter sollten bei den LeserInnen Assoziationen hervorrufen. Dies bedeutet, dass die Rezipienten zum Nachdenken angeregt werden und die gelieferten Wörter ein gespeichertes Bildmaterial beisteuern.

Doch welche Wörter lösen Bilder und Gedanken während des Lesens aus? Im Allgemeinen solltest du den Nominalstil vermeiden, da Nomen Sätze abstrakt machen. Versuche Wörter mit den folgenden Endungen zu umgehen:

  • -ion
  • -ismus
  • -ik
  • -keit
  • -heit
  • -ung

Nur weil dein Text hochgestochen klingt, bedeutet das nicht, dass er gut formuliert ist. Halte deine Texte einfach und verständlich und versuche nicht im Juristendeutsch zu schreiben.

2. Ausschmückende Adjektive

In der Grundschule wird den SchülerInnen im Unterricht häufig gelehrt, dass sie viele Adjektive verwenden sollen, um ihre Sprache auszuschmücken. Doch leider ist mehr nicht immer besser. Als Beispiel dient folgender Satz:

„Die starke, charmante, intelligente und zugleich erfolgreiche Frau sprach den Mann auf witzige Weise an.“

Dieser Beispielsatz verdeutlicht, dass die Adjektive miteinander konkurrieren. Die LeserInnen können sich nicht alle Adjektive merken.

Versuche nur die treffendsten Adjektive zu verwenden und kürze unnötige Wörter.

Ohne zu Schummeln: Wie viele Adjektive kannst du aus dem Beispielsatz wiedergeben?

3. Vermeide Tautologien

Eine Tautologie beschreibt die zweimalige Verwendung desselben Wortes in verschiedenen Wörtern. Bekannte Beispiele sind:

  • weißer Schimmel
  • kleiner Zwerg
  • Art und Weise
  • aktueller Status Quo
  • normaler Standard
  • permanente Dauerbelastung

Tautologien werden allgemein als Stilfehler angesehen, weshalb du sie vermeiden solltest.

4. Verben? Ja!

Verben bringen Dynamik in deinen Text. Dennoch gibt es gute und schlechte Verben. Meide statische Verben, wie „sein“, „liegen“ oder „bestehen“, da sie während des Lesens wenige Assoziationen auslösen.

EXTRA: Unternehmenstexte: 10 Vorteile von einfacher Sprache

Im Gegensatz dazu solltest du Verben einbinden, welche eine Aktion beschreiben. Als Beispiel dienen:

  • rennen
  • lachen
  • schreien

Diese Verben rufen sofort ein Bild hevor.

Für Texte gilt: In der Kürze liegt die Würze!

Daneben solltest du überflüssige Vorsilben weglassen:

  • durchlesen ➔ lesen
  • abändern ➔ ändern
  • dazu passen ➔ passen

5. Achtung bei „bei“

Viele TexterInnen verwenden die Präposition „bei“ unüberlegt. Um deine Text zu präzisieren solltest du dieses Wort ersetzen:

  • Bei einem Fest ereignete sich… ➔ Auf einem Fest ereignete sich…
  • Beim Frühstücken lief… ➔ Während des Frühstücks lief….

Wenn du auf mehr Präzision in deinen Texten achtest, wirst du schlussendlich hochwertigere Texte formulieren und deine Sprache wird sich steigern.

Frederike Engelhardt

Frederike Engelhardt absolvierte von 2018-2021 ihr duales Studium bei unternehmer.de. Sie war in der Redaktion tätig und schrieb u.a. zu den Themen Finanzen, Management und Recht Außerdem war sie für Social Media sowie diverse SEO-Maßnahmen zuständig. Ihre Bachelorarbeit schrieb sie zum Thema Snippet-Optimierung, welches zum Fachgebiet SEO gehört.

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3 Comments

  • Super Artikel! Als Trainerin & Coach bedeutet „gute Sprache sprechen“ anders sein als andere in meiner Branche. Ich bin jedes Mal begeistert, wenn der Genitiv benutzt wird und Anglizismen nur dann eingesetzt werden, wenn es dem Verständnis dient. Herzliche Grüße!

  • Evelyn Kunkel sagt:

    Sehr gute Hinweise und Tipps!
    In meiner Branche bewegen sich Berater häufig auf einem ganz anderen Sprach-Level als ihre Kunden. Besonders indem sie viele Fachbegriffe verwenden, nach Möglichkeit in Englisch, weil sich das dann noch „wertvoller“ anhört. Viele Grüße!

  • Petra Große-Stoltenberg sagt:

    Guter Artikel. Auch das Schopenhauer-Zitat passt! Der letzte Satz ist gleich eine eingebaute Übung („schlussendlich“)!
    Beste Grüße vom Textwecker

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