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Dein Vorgesetzter ist nicht in der Lage, eigene Entscheidungen zu treffen und die Kommunikation lässt stark zu wünschen übrig?

Meistens sind die Beziehungen zwischen Führungspersonen und Mitarbeitern unproblematisch und die gemeinsame Arbeit steht im Einklang mit den Vorstellungen der Beteiligten. So sollte es sein. Doch es kommt immer wieder vor, dass sich Situationen wie die eingangs beschriebenen häufen. Wenn solche Situationen überwiegen und das Verhältnis zum Chef dauerhaft belastet ist, können motivierte Mitarbeiter nicht nur die Lust am Arbeiten verlieren, sondern sogar so frustriert sein, dass sie die Stelle wechseln. Doch anstatt zu kündigen, könnte Cheffing die Lösung sein.

Was ist Cheffing?

Cheffing steht für die Führung von unten. Das Ziel von Cheffing ist es, die Führungskraft zu beeinflussen und bestimmte Entscheidungen und Verhaltensweisen hervorzurufen. Dabei geht es nicht darum, die Hierarchie im Unternehmen zu kippen und den Chef abzusägen. Mit Hilfe von Cheffing soll eine insgesamt bessere Führungsarbeit erreicht werden, von der am Ende alle profitieren.

Wie gehst du beim Cheffing vor? 3 Tipps

1. Kennenlernen deines Chefs

Um herauszufinden wie du deinen Chef subtil führen kannst, solltest du zunächst herausfinden, wie er tickt. Was für ein Typ ist dein Chef eigentlich? Was sind seine Stärken und Schwächen? Wie trifft er Entscheidungen? Ist er ein Kopfmensch oder trifft er Entscheidungen aus dem Bauch heraus? Kommuniziert er lieber mündlich oder bevorzugt er E-Mails? Wie reagiert er unter Druck?

Es ist wichtig das Verhalten deines Chefs zu kennen, da das Ziel von Cheffing letztendlich ist, deinen Chef so lange wie möglich in eine bestimmte Richtung zu lenken, bis er das gewünschte Verhalten von selbst zeigt.

EXTRA: Wenn Chefs Angst haben, ihre Macht abzugeben

2. Kommunikation und Durchhaltevermögen

Wenn dein Chef merkt, dass du dich nicht abwimmeln lässt, wird er sein Verhalten möglicherweise von selbst ändern. Du könntest ihn beispielsweise um Rückmeldung bitten, wenn du eine Präsentation gehalten hast oder für ihn Unterlagen erstellt hast. Wenn du eine Idee hast, kannst du sie ihm per Mail schicken und später anrufen, um darüber zu sprechen.

Feedback oder Rückmeldungen gehen nicht absichtlich unter. Dein Chef hat jeden Tag mit vielen Menschen zu tun und erhält jede Menge Input. Dabei kann eine Rückmeldung schnell vergessen werden. Wenn dein Chef aber merkt, dass du hartnäckig bist, wird er dich mit der Zeit im Gedächtnis behalten und sich an Absprachen und Termine erinnern.

3. Würdigung deines Gegenübers

Es ist wichtig, deinem Vorgesetzten bei neuen Vorschlägen zunächst beizupflichten – auch wenn dir einer der Vorschläge unsinnig und nicht durchführbar erscheint.

Dein Chef sollte niemals das Gefühl bekommen, dass du dich über ihn stellst.

Äußere deine Zweifel nicht vor versammelter Mannschaft – auch wenn du dir sicher bist, dass alle anderen deine Meinung teilen. Lobe seine Ideen und zeige dann Alternativen auf. Es wichtig, positiv zu bleiben und seine Vorschläge zu loben. Dein Chef sollte das Gefühl haben, dass seine Vorschläge umgesetzt werden – nur eben leicht verändert.

Wenn es deinem Chef wiederum schwer fällt, Entscheidungen zu finden, kannst du ihn dabei subtil unterstützen: Präsentiere ihm zum Beispiel mehrere Alternativen, bei denen schnell deutlich ist, dass nur eine davon wirklich einen Sinn ergibt. Du solltest diesen Schluss aber nicht selbst ziehen, sondern deinen Chef selbst darauf kommen lassen.

Hanna Popp

Hanna Popp absolviert ein duales Studium bei MüllerVerlag und war 2019 für mehrere Monate bei unternehmer.de eingesetzt.

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