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Präsentation: 6 Tipps, um deine Kernbotschaft zu entwickeln

Endlich Selbstständig: Erfolgreich präsentieren als Freelancer

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Wie viele Präsentationen hast du schon erlebt, bei denen der Redner nur um den heißen Brei herumgeredet hat oder du dem Inhalt nur schwer folgen konntest, weil Argumente und Geschichten kreuz und quer gingen? Oder bei denen du dich von einer ellenlangen PowerPoint-Präsentation schlicht erschlagen fühltest und deine Augen am Ende mehr aufs Handy oder an die Wand starrten als zum Redner selbst?

EXTRA: 10 Todsünden bei PowerPoint

Zugegeben, nicht jede Präsentation läuft ins Leere. Doch Umfragen belegen immer wieder:

Mehr als drei Viertel aller #Präsentationen sorgen für Gleichgültigkeit & Langeweile. Klick um zu Tweeten

Nur drei Prozent gelingt das eigentliche Ziel einer Präsentation: den Zuhörer wirklich zu überzeugen. Ein alarmierendes Ergebnis, besonders für Unternehmen. Wenn Kosten und Nutzen, Zeitaufwand und Ergebnis in keiner Relation zueinander stehen und das angestrebte Ziel am Ende nicht erreicht wird, kann ein erheblicher Schaden für die Firma entstehen: Produkte und Dienstleistungen werden nicht verkauft, Projekte scheitern, wichtige Aufträge gehen verloren. Laienhafte Präsentationen können außerdem zu einem enormen Imageschaden führen.

Häufige Fehler beim Präsentieren

Die Fehler bei Vorträgen sind immer dieselben:

Bringe es auf den Punkt!

„Wenn es dir nicht gelingt, deine Botschaft in einem Satz zu definieren, kannst du deine Botschaft auch nicht in einer Stunde vermitteln“.

Damit trifft die US-amerikanische Kommunikationsexpertin Dianna Booher den Nagel auf den Kopf. Nur wenn du deine Botschaft auf den Punkt bringst, kannst du Menschen überzeugen. Sie ist der Kern, das Herzstück, einer jeden Präsentation und verdient daher größte Aufmerksamkeit. Alle nachfolgenden Schritte bauen auf ihr auf und verstärken sie. Sie ist der zentrale Satz, der im Idealfall im Kopf eines jeden Zuhörers hängen bleibt.

EXTRA: Wie du es schaffst, dass man dir zuhört

Die Kernbotschaft zu finden, ist aber gleichzeitig auch der schwierigste Teil der Präsentation. „Mal schnell“ darüber nachzudenken, reicht da nicht aus. Dieser Prozess kann Stunden, Tage, Wochen oder sogar Monate dauern – abhängig vom Vortragsthema und der Art der Präsentation. Dennoch brauchst du weder auf eine Eingebung zu warten, noch außergewöhnliche Kreativität mitzubringen – sondern vor allem: die richtige Methode.

So findest du deine Botschaft

Sicher hast du schon einmal einen Vortrag erlebt, bei dem du dem Redner sprichwörtlich an den Lippen hingst. Welche der folgenden Merkmale trafen auf den Inhalt zu?

1. Relevant / Interessant

Was du inhaltlich rüberbringst sowie die Message, die du damit vermitteln möchtest, sollte für deine Zuhörer relevant sein und sie oder ihre Arbeit beeinflussen. Deine Botschaft sollte außerdem Interesse wecken.

2. Neu

Eine gute Botschaft sollte etwas Neues beinhalten, dem Publikum neue Ansätze und Einblicke liefern.

3. Verständlich

Sie muss klar und verständlich sein und darf keinen Raum für Missverständnisse und Verwechslungen lassen.

4. Wertvoll

Deine Botschaft sollte dem Publikum einen Mehrwert bieten, es bereichern.

5. Wahr

Deine Botschaft sollte wahr sein. Der Inhalt und deine Argumente müssen plausibel und stichhaltig sein.

6. Emotional

Und was besonders gerne vernachlässigt wird: Eine Botschaft sollte Emotionen auslösen, indem sie anspricht, wo es beim Zuhörer (oder Kunden) wirklich „brennt“.

Je mehr dieser Eigenschaften auf den Inhalt der Präsentation zutreffen, desto mehr hat der Zuhörer das Gefühl, dass der Redner auf den Punkt kommt. Und umso besser kann er ihm folgen.

Das KISS-Prinzip – Keep it short and simple

Eine Botschaft sollte zudem so kurz und so einfach wie möglich gehalten sein. Täglich prallt eine Fülle an Informationen auf uns ein – mehr, als wir aufnehmen können. Genau aus diesem Grund müssen wir es unseren Zuhörern so leicht wie nur möglich machen. Je einfacher du deine Botschaft formulierst, desto schneller kann sie vom Publikum aufgenommen werden und desto länger bleibt sie im Gedächtnis. „Keep it short and simple“ – kurz KISS – lautet ein Prinzip aus der Softwareentwicklung, das du hervorragend auf die Gestaltung deiner Botschaft anwenden kannst.

Keep it short and simple #keepitshortandsimple

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Die nächsten Schritte für den Aufbau deiner Präsentation

In den nächsten Schritten geht es nun darum, deine Botschaft durch verschiedene Redeelemente lebendig, glaubwürdig und überzeugend zu gestalten. Sammle Argumente und Informationen, die deine Botschaft unterstützen. Überlege dir, welche Emotionen du beim Publikum wecken möchtest und welche Geschichten diese unterstützen. Auf diese Weise erzeugst du Aufmerksamkeit für dein Thema, regst die Neugier an und sorgst für eine emotionale Verbindung. Durch Glaubwürdigkeit und Authentizität transportierst du deine Botschaft schließlich gekonnt und eindrucksvoll nach draußen.

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Nutze diese Merkmale bei der Vorbereitung als Checkliste, indem du Fragen daraus bildest:

So stellst du sicher, dass sie genau dort ankommt, wo sie hinsoll: beim Zuhörer bzw. Kunden.

Die richtige Zielgruppe – Beispiel für eine gute Kernbotschaft

Soweit zur Theorie – wie aber sieht es in der Praxis aus? Vor kurzem habe ich auf einer Messe miterlebt, wie ein Unternehmer sein neues Produkt vorstellte: Ein digitales, programmierbares Thermostat. Solche Thermostate sind zweifelsohne eine tolle Erfindung und sie lösen sicher auch ein Problem – keine Frage. Aber es gibt sie wie Sand am Meer – und die Programmierbarkeit ist auch kein neues Feature. Wer also sollte sich dafür interessieren – und: Was ist die Botschaft?

Ich staunte nicht schlecht darüber, wie schnell der Mann auf der Bühne zum Punkt kam und wie geschickt er an den entscheidenden Stellen die richtigen Geschichten, Bilder und Emotionen ansprach. Und das mit sehr wenigen Folien! Weder der Umweltfreund, noch der Sparfuchs oder der Bequeme lag in seinem Kundenfokus, wie ich es – und sicher viele andere auch – erwartet hätten.

Seine Zielgruppe war eine ganz andere: der Sportler, der an Bluthochdruck Leidende, der Gestresste und jeder, dem die eigene Gesundheit wichtig ist. Warum? Niedrige Raumtemperaturen – zum Beispiel morgens beim Aufstehen – treiben den Blutdruck in die Höhe und begünstigen damit Herzinfarkt und Schlaganfall. Ein programmierbares Thermostat kann das Risiko minimieren. Ich tue also nicht nur der Umwelt oder meinem Geldbeutel, sondern auch meiner Gesundheit etwas Gutes und sorge zudem mit der optimalen Temperatur für ein besseres Wohlbefinden.

Das Produkt ist immer noch dasselbe, hat aber eine neue Relevanz sowie einen neuen Wert erhalten und erfüllt zudem alle oben aufgeführten Merkmale einer guten Botschaft.

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