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Als Führungskraft erleichtert es dir den Alltag erheblich, wenn du über bestimmte Eigenschaften verfügst. Und: Im Rahmen deiner persönlichen Entwicklung und der Ausbildung deines eigenen Führungsstils ist es sinnvoll, deine Führungspersönlichkeit zu trainieren.

Dadurch wirst du dich immer leichter in der Projekt-, Team- & Geschäftsleitung zurechtfinden, denn hier erwarten dich ganz andere Aufgaben als im operativen Tagesgeschäft. Um Aufgaben wie

  • Mitarbeiterführung
  • Projekt-Management
  • Unternehmens-Kommunikation

verantwortungsvoll auszufüllen, sind deshalb gewisse Eigenschaften und Fähigkeiten sehr hilfreich. Davon stellen wir dir hier 10 vor, die besonders wichtig sind!

Gleich vorweg: Es gibt kein „Rezept zum Chef-Sein“

Nur weil du einem Armen sagst: „Werde reich!“ oder einem Blinden „Schau her!“, heißt das noch lange nicht, dass der Betroffene etwas an seinem Zustand ändern kann. Das bedeutet, dass dir auf dem Weg zum Chefsessel nur solche Eigenschaften nutzen, die du entweder schon mitbringst oder die tatsächlich erlernbar sind.

Was nützen dir noch so anregende Anleitungen, wenn du auf die darin beschriebenen „Erfolgsrezepte“ am Ende keinen Einfluss nehmen kannst?

Deshalb beschränken wir uns auf das, was du – wenn überhaupt nötig – wirklich tun bzw. ändern kannst.

EXTRA:„Bin ich ein guter Chef?“ 13 Fragen, die sich jeder Vorgesetzte stellen sollte

1. Sei fair

Ob du eher der bzw. die Energische, Strenge, Kumpelhafte oder Ungeduldige bist: Wichtig ist, trotz aller persönlichen Marotten eine professionelle Fairness zu wahren. Nachgeben und Zuhören fällt den anderen umso leichter, je fairer du sie behandelst.

Training: Vor allem bei Team-Sportarten und Gesellschaftsspielen kannst du hier viel (Selbst-)Erfahrung sammeln. Oder: Kauf dein Obst doch mal auf dem Markt und versuche, über den Preis zu verhandeln.

Wichtig ist nicht, ob du am Ende gewinnst, sondern dass du beobachtest, wie du dabei vorgehst, und ob du die Position des Gegenübers berücksichtigst. Gerade der Alltag steckt voller Gelegenheiten!

2. Sei offen

Training: Schau dir in möglichst allen Situationen immer beide Seiten der Medaille an. Und wenn es einmal nur eine zu geben scheint – hinterfrag sie doch mal. Vielleicht hast du die andere ja nur übersehen.

3. Sei da

Klingt banal, ist aber wichtig. Du solltest jederzeit ein Ansprechpartner für deine Leute und deine Kunden sein, nicht nur eine graue Eminenz im Hintergrund.

Training: Von der offenen Bürotür bis zum Jour fixe – zeig, dass man verlässlich zu dir kommen kann, wenn man etwas braucht. Mach auch mal die Runde, statt nur an deinem Platz zu bleiben.

4. Sei Team-bewusst

Auch wenn du selbst vielleicht eher ein Eigenbrötler bist – es geht nicht darum, deine Persönlichkeit umzukrempeln. Aber gib den Mitgliedern deines Teams die Chance, sich zu beweisen, denn dafür sind sie da.

Training: Delegiere Aufgaben gezielt und gib allen Beteiligten gerade am Beginn des Projekts individuelles Feedback zu ihren Tasks – konstruktiv, wertschätzend und persönlich. Die schrittweise Schaffung von Freiräumen dient dann der Motivation.

5. Sei einfühlsam

The show must go on – egal ob Trennung, Trauerfall oder Turnverletzung. Grundsätzlich schon, aber: Einfühlungsvermögen mobilisiert Synergien, wo die Holzhammer-Methode an ihre Grenzen kommt.

Training: Mach es zur Gewohnheit, Gespräche mit deinen Mitarbeitern mit einer persönlichen Frage zu beginnen und so mehr über sie zu erfahren. Und: Sprich offen an, welchen Eindruck du von ihnen in einer bestimmten Situation hast – ob positiv oder negativ – und erkundige dich kurz nach dem persönlichen Hintergrund.

6. Sei kommunikativ

Das heißt: Zuhören, mitreden, Gespräche leiten.

Training: Gestalte das nächste Meeting als Dialog, anstatt nur vorzutragen oder vortragen zu lassen. Hole zu Aussagen deiner Mitarbeiter auch die Meinungen von Kollegen ein, statt nur im Stillen darüber nachzudenken bzw. grübeln zu lassen. Dadurch signalisierst du Interesse und sicherst dir eine höhere Beteiligung, da sich alle eingebunden fühlen.

EXTRA: Die Macht der Worte: Beispiele für schlechte Kommunikation

7. Sei konfliktfähig

Bei allem Einfühlungsvermögen und allem persönlichen Interesse – sei bereit, deinen Standpunkt auch mit dem nötigen Nachdruck zu vertreten. Klare und transparente Ansagen sowie konsequentes Verhalten sind gerade bei der Durchsetzung bestimmter Regeln und Prozesse wichtig.

Training: Sprich auch kleinere Missstände offen an und reagiere gegenüber deinen Mitarbeitern so, dass diese sich zwar stets ernst genommen, aber dennoch weisungsgebunden fühlen.

8. Sei tolerant

Wir alle machen Fehler – selten geht dadurch gleich der Auftrag flöten, geschweige denn die Welt unter!

Gerade für aufbrausende Gemüter ein tolles Training: Reagiere bei der nächsten Panne gezielt mit aktiver Hilfe, anstatt dich zu ärgern. So kannst du die Fehlerquellen dennoch klar ansprechen, zeigst dich aber gleichzeitig als konstruktiver Feedback-Geber.

9. Sei loyal

Stell dich vor dein Team, wahre die Interessen deiner Kunden, sei ehrlich zu dir und zu deinem Unternehmen!

Training: Überlege dir bei Konflikt- oder Problemfällen, welches Verhalten du dir selbst von dir wünschen würdest, wenn du in der Haut deines Gegenübers stecken würdest. Wie weit decken sich eure Interessen dabei?

10. Sei aufmerksam

Sorge dafür, immer auf dem neusten Stand der Dinge zu sein, was die Projekte und Abläufe deines Teams angeht. Regelmäßig Feedback zu geben und auch einzufordern, zeichnet eine aufmerksame Führungskraft aus.

Training: Lass dir vor allem anfangs über jeden erfüllten Task oder erreichten Milestone Rückmeldung geben. Durch sukzessives Lockerlassen signalisierst du Vertrauen, was wiederum die Motivation aller Beteiligten fördert.

Wie, das bist du schon alles?

Cool, dann sind alle, die in deinem Team bzw. mit dir zusammen arbeiten, wirklich zu beglückwünschen! Sieh doch in diesem Fall die oben genannten Punkte als Checkliste für deine persönliche „Qualitätssicherung“.

Ganz nach dem Motto: Nur nicht nachlassen – es wäre nämlich schade für alle Beteiligten, eine Führungskraft wie dich zu verlieren!

Michael Maußner

Michael Maußner ist Lehrer an einem bayerischen Gymnasium. Von 2015 bis 2017 war er als Online Marketing Manager für unternehmer.de tätig. Neben Content und E-Mail-Marketing betreute er die Kooperationen und schrieb regelmäßig Beiträge zu Themen wie Zeitmanagement, People Skills und (Selbst-)Management.

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2 Comments

  • Ute Rebstock sagt:

    Wäre schön, wenn sich auch weibliche Chefs angesprochen fühlen könnten, also Chefinnen.
    Und noch etwas: auch wenn das heutzutage üblich ist: ich möchte nicht geduzt werden von Menschen, mit denen ich das nicht vereinbart habe.

    • Tamara Tamara Todorovic sagt:

      Hallo Frau Rebstock,

      vielen Dank für Ihren Kommentar. Wir können Ihren Gedankengang absolut nachvollziehen. Unsere Redaktion hat sich dazu entschlossen, künftig in unseren Artikeln zu gendern, damit sich alle angesprochen fühlen können.
      Bezüglich der Ansprache bitten wir Sie dies zu entschuldigen. Wir halten unsere Texte grundsätzlich in der „Du-Form“.

      mit freundlichen Grüßen
      Tamara Todorovic von unternehmer.de

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