„Fatale Führungsfehler: Top-Mitarbeiter verlassen niemals ihren Job, sondern ihren Chef.“
Die Job-Welt ist voll von diesen Stempel-Fetischisten, die schon Montags auf Freitag warten und sich Morgens schon auf den Feierabend freuen. Genau diese Leute sind schnell und leicht zu ersetzen – traurig aber wahr. Schade genug, dass es solche Menschen in vielen Teams gibt, denn diese demotivieren oft auch den Rest des Teams.
Richtig gute Mitarbeiter, sind welche, …
- die richtig Potenzial haben und Interesse zeigen.
- die sich einbringen wollen.
- die selbständig mitdenken und Ideengeber sind.
- die ein Unternehmen voranbringen (wollen).
- die dem Unternehmen und Projekt Persönlichkeit geben.
Solche Mitarbeiter sind ein Vermögen wert, kosten den Arbeitgeber aber meist doch nur ein angemessenes Gehalt. Diesen Mitarbeitern geht es meist auch gar nicht ums Gehalt, sondern um ganz andere Dinge.
Richtig guten Mitarbeitern sind folgende Dinge wichtiger als Geld …
- Arbeitsklima
- Kollegenfreundschaft
- interessante Aufgaben
- Entwicklungschancen
- gewisse Freiheiten (Homeoffice, Arbeitsbeginn etc.)
Und in den allermeisten Fällen ist an ihrer Kündigung nur einer Schuld: Der Manager, der Teamleiter, der Chef oder der Projektleiter. Denn diese wirklich guten Mitarbeiter verlassen nicht ihren Job, sie verlassen ihren Vorgesetzten. Das passiert übrigens genau dann, wenn der Vorgesetzte einen oder mehrere fatale Führungsfehler begeht.
Fehler 1: „Was, dafür willst du ein Lob?!“
Kein Mensch erwartet einen Luftballon und einen Scheck von 2.000 Euro, nur weil eine Aufgabe gut erledigt wurde. Ist die Aufgabe Teil des Jobs und der tagtäglichen Arbeit, kräht da sowieso kein Hahn danach. Hat man aber einen bestimmten Meilenstein erreicht oder etwas schneller abgeschlossen als gedacht, dem Unternehmen Geld gespart oder eine eigene Idee toll umgesetzt, dann ist hier auch mal ein „Danke“ und „Gut gemacht“ angebracht.
Ein ehrliches Lob motiviert hier oft genauso oder mehr als ein Bonus. Wenn jemand dauerhaft extremes Engagement zeigt, ist aber durchaus auch ein Bonus angebracht (in Verbindung mit einem Lob natürlich!).
Fehler 2: TEAM = „Toll, einer alleine macht’s!“
Bei solchen Teams, ist der Frust vorprogrammiert. Als Vorgesetzter muss man erkennen, wann ein Team funktioniert und wann nicht. Wenn es einen „Dummen“ gibt, der die Arbeit von 10 macht, ist es doch dieser eine, den man als stärkstes Pferd im Team behalten will.
Dieser wird aber bald gehen, denn lange schaut man sich so ein Verhalten nicht an. Oder einer lässt die Arbeit schleifen, schiebt alles vor sich her und die anderen sehen das. Schnell haben andere das Verhalten angenommen, denn der Chef hat es ja durchgehen lassen und die echt motivierten, sind auch bald weg.
In einem solche trägen Team ist wahrscheinlich auch keine berufliche Herausforderung zu sehen – schwupps ist der Top-Mitarbeiter weg. Schade. Wenn man die unmotivierten Mitarbeiter übrigens genauso behandelt wie die Hochmotivierten, stellt sich wohl oder übel irgendwann sowieso die Denke ein:
„Egal wieviel Herzblut ich hineinstecke, es wird doch nie wert geschätzt“.
Und ratet mal wie lange so jemand noch im Unternehmen bleibt.
Fehler 3: „Hä?! Und welchen Sinn hat das Ganze?!“
Der Arbeitsalltag ist voll von seltsamen Regeln, die für die Belegschaft nicht nachvollziehbar sind. Und welchen Sinn hat’s? Keinen! Wer auf solche Dinge wert legt und solche Regeln im Unternehmen aufstellt, darf sich nicht wundern, wenn motivierte und kreative Mitarbeiter das Weite suchen.
Beispiele gefällig? Bitteschön:
- Kein Homeoffice, weil da arbeitet man ja nichts.
- Pflanzen über 60 cm im Büro? Erlaubt der Hausmeister nicht.
- Einen Sitzball? Da ist man ja nicht versichert!
- Musik hören im Büro? Lenkt ab!
- Internet an den PCs der Buchhaltung? Braucht doch kein Mensch.
Fehler 4: „Das große Ganze ist für dich nicht relevant! Mach deinen Job!“
Motivierte Mitarbeiter möchten wissen, wohin die Reise geht.
- Welche Ziele verfolgen wir abseits der kleineren Meilensteine?
- Wieso lohnt es sich heute in den sauren Apfel zu beißen?
- Was erreichen wir am Ende des Jahres?
Nur wer weiß was das Ziel ist, kann auch dazu beisteuern, dass das Team es erreicht. Mitarbeiter, die sich gerne einbringen und ihre Arbeit wertschätzen, möchten auch verstehen wieso sie bestimmte Dinge tun. Nichts ist schlimmer, als zu denken, dass man sinnlose Arbeit verrichtet. Wem täglich kleine Arbeitshappen gegeben werden, kann nicht langfristig planen – geschweige denn selbständig arbeiten. Für die Stempelkandidaten vom Anfang des Textes mag das eine wunderbare Arbeitsumgebung sein, nicht aber für deine selbstbestimmten Top-Mitarbeiter.
Fehler 5: „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen!“
Wer Pause macht, arbeitet nichts. Das ist Quatsch! Vielleicht gilt diese Annahme für die Stempel-Akrobaten, die strikt nach Vorschrift arbeiten. Für selbstbestimmte Top-Mitarbeiter gilt dies aber in keinem Fall. Pausen sind für die Kreativität genauso wichtig wie die Arbeitszeit selbst.
Die strikte Trennung von Arbeitszeit und Spaß deutet ja schon an, dass Arbeit keinen Spaß machen kann. Aber wo wären wir denn da? Die Top-Mitarbeiter sind eben die, die Spaß an ihrem Job haben und diesen auch behalten möchten. So kann ein Kicker, ein Lounge-Zimmer oder eine Spiele-Konsole zu einer geringeren Mitarbeiter-Fluktation beitragen. Und dort wo man Spaß hat, bleibt man auch länger – nicht nur am Abend, sondern auch als Job-Station im Lebenslauf.
Fehler 6: „Wir haben keine Zeit für solchen Quatsch!“
Die Besten der Besten brauchen ihren Raum, um sich zu entfalten. Sie wollen eigene Ideen umsetzen und auch mal scheitern dürfen. Sie wollen sich weiterentwickeln und neue Wege gehen. Sie wollen für das Projekt brennen. Sie wollen auch persönliche Projekte umsetzen und lernen so in ihrem eigentlichen Job dazu. Sie saugen kreative Aufgaben geradezu auf.
Solche Mitarbeiter müssen die Möglichkeit haben, „out of the box“ zu denken und zu arbeiten. Vorgesetzte, die dies nicht verstehen oder selbst ganz anders gepolt sind, treten ihnen deshalb immer wieder auf die Leine. Mitarbeiter, die so gebremst werden oder gar noch Ärger ernten, sind schnell weg.
Fazit: Neue Ideen von alten Mitarbeitern
Die tollen Mitarbeiter sind auch die um die man sich kümmern muss. Manchmal sind sie anstrengender als die Stempel-Fetischisten und Bürostuhl-Akrobaten. Sie sind es aber die dein Unternehmen voranbringen und mit Ideen die Richtung weisen. Wer sich als Chef auf solche Mitarbeiter einlässt, wird es nicht bereuen. Und wer ihnen ein bisschen Interesse und Dank vermittelt, kann sich über stetig neue Ideen von alten Mitarbeitern freuen – die noch viel viel länger dem Unternehmen treu bleiben.
Fatale Führungsfehler: Was fehlt noch auf der Liste, die Mitarbeiter vergrault?
- Was hat dich bei deinem letzten Job dazu veranlasst zu gehen?
- Was sind die schlimmsten Dinge, die ein Chef falsch machen kann?
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(Bild: © Campus Verlag)
Was hat dich bei deinem letzten Job dazu veranlasst zu gehen?
Ich bin der Meinung, dass es in fast jedem Unternehmen gute Seiten gibt. Man muss entscheiden, ob man mit den schlechten Seiten leben kann. Die führen zur Kündigung. In meinem Fall änderte Chef ständig die Meinung, wollte heute dies und morgen das. Gespräche in denen die Probleme oft angesprochen wurden, wurden einfach vergessen. Es wurde so weiter gemacht wie bisher. Täglich grüßt das Murmeltier. Es wurden Aufgaben aufgestellt, wo der Sinn nicht klar war. Landeten am nächsten Tag im Datenmüll. Chef konnte keine Prioritäten setzen, brachte wichtige Deadlines wegen Nichtigkeiten in Gefahr. 3 Tage vor Fristende musste Mitarbeiter dann Überstunden schieben, weil nicht vernünftig geplant wurde. Machte nur, worauf er Lust hatte. Prokrastinierte mehrere Wochen wenn er keine Lust hatte, sodass der Bereich lahm lag. Schob das dann jemandem zu, der es erledigen soll. Kam 1 Stunde vor einem wichtigen Termin an und wollte dann das Dokumente erstellt werden. Wurde nervös und zickte einen auch mal vor der Mannschaft an, wenn man nicht sofort verstand, was dann zu tun war. War manchmal für Tage nicht vor Ort und es war nicht klar wann er zurück kommen würde. Versorgte nicht alle Mitarbeiter mit Aufgaben bevor er ging. Erwartete aber Ergebnisse. Behauptete A, tat dann B. Steckte einen im Wochenrhythmus in neue Felder, auch fachfremde. Sie schleiften und wurden nicht fertig. Termine die zum Teil Zeitverschwendung waren, weil oft die gleichen Probleme nicht gelöst wurden. Ständig ausfallende Termine, beschwerte sich dann aber das es nicht weiterging. Schob die Verantwortung dafür auf die Mitarbeiter. Verbreitete durch die Hektik Unruhe. Datenschutz wurde nicht gewissenhaft durchgeführt, keine Zugriffskontrolle. Sagte nicht so nette Dinge über Sozialhilfeempfänger und Minderheiten. Gab nie Verantwortung zu, wenn etwas wegen ihm schief lief. Und noch einiges mehr. Irgendwann ist mal gut.
Meine Geschäftsführung war extrem sprunghaft, konnte nicht klar sagen, wohin sie will, null Methodenkompetenz. Änderte ständig die Meinung und hielt sich nicht an Absprachen. Konnte Erwartungen nicht schlüssig rüberbringen und setzte Mitarbeiter damit Stress aus, weil keiner verstand wofür gearbeitet wurde.
Erledigte aufgetragene Pflichten nur, wenn sie grad Bock drauf hatte. Wenn sie keinen Bock hatte, wanderten durch ihr Verhalten mal eben ausgearbeitete Projektteile in die Tonne. Sie liess die Mitarbeiter im Regen stehen und beschwerte sich dann warum es keine Ergebnisse gab. Machte Probleme, die sie nicht lösen konnte zur Aufgabe der Belegschaft. Es war irgendwann nicht mehr tolerierbar und ich wechselte in ein anderes Unternehmen, das keine Kinderkrankheiten hatte und eine funktionierende Basis vorweisen konnte.
die, die sich alles erlauben können, werden bevorzugt. die, die faul sind, werden bevorzugt. die, die kommen und gehen, werden bevorzugt. die, die jung sind, werden bevorzugt. die, die die Arschlöcher sind, werden bevorzugt. die, die bescheißen können, werden bevorzugt. die, die keinen Respekt vor anderen haben, werden bevorzugt. die, die nur Geld reinbringen, werden bevorzugt. die, die keine Moral haben, werden bevorzugt.
Was ist das nur für eine Arbeitswelt geworden. Leider passiert das, wenn der Chef genau das ist, denn er stellt diese Menschen ein. Im Grunde geht es nicht um das Klima und das Miteinander, um das Team, sondern nur um das Geld reinbringen.
Und es gibt noch viel mehr Dinge.
Hauptsächlich: Vorgesetzte übernehmen nur Verantwortung für die gelungene Arbeit anderer. Ansonsten hat man als Mitarbeiter „die Schuld“ / die Verantwortung. Keine Planung, ungefähre Aufgabenstellung, keine Termine, keine Boni, keine Wertschätzung (für die eigenen Aufgaben werden dann mal so eben 10 Mitarbeiter (Anfänger) eingestellt). Mitarbeit wird sabotiert (ich erledige notwendige Aufgaben selbstständig, Vorgesetzter verbietet das, er will alles kontrollieren. Konsequenz: Ich stelle diese Tätigkeit selbstverständlich ein. Wenns dann brennt, finde ich eventuell Gehör oder es brennt eben ab…). Sinnlose Arbeit veranlassen (ich hatte eine gute Lösung unter Abwägung der Alternativen erarbeitet, Vorgesetzter: Bitte alle Alternativen ausarbeiten…). Langeweile durch Aufgabenentzug.
Aktuell: Wenn der direkte Chef oder der CEO in entspannter Umgebung, bei Gesprächen, immer wieder hervorhebt, wie hoch oder gut gewisse Personen, qualifiziert sind. Diese im Endeffekt, jedoch nur eine Schulung oder einen Kurs abgeschlossen haben. Die eigene Berufserfahrung und Qualifikation jedoch niemals auf ein solches Niveau gehoben wird. Es fühlt sich an, als wäre man gerade noch gut genug für den Job den man macht. Alle um einen herum, sind besser und höher qualifiziert. Es hat einige Zeit gedauert, bis ich für mich diesen Fakt habe sinken lassen hab. Ein Kurs, eine Ausbildung anderer wird permanent als höher eingestuft, als man selbst, selbst wenn diese Personen wiederholt und immer wieder Unvermögen an den Tag leben, sei es durch mangelnde Kommunikation, fehlende Kommunikation oder Fehler, welche offensichtlich vertuscht oder verschwiegen worden sind. Alle um einen herum arbeiten immer fehlerfrei, auch wenn die Fehler deutlich zu sehen sind.
| „Was hat dich bei deinem letzten Job dazu veranlasst zu gehen?“
Da gab es einiges. Mein Chef hatte einen starken Kontrollwahn, und ich Depp hatte mich die erste Zeit auch schön überwachen lassen und mitgespielt. Über mehrere Monate hinweg habe ich ständig Überstunden gemacht und bin für Kollegen eingesprungen. Das wurde auch anerkannt und gelobt. Irgendwann wollte ich aber weder Überstunden machen, noch ständig einspringen und vor allem mich nicht mehr überwachen lassen. Mein Chef hatte selbst bei meinen Spaziergängen angerufen und gefragt was ich gerade mache. Kaum habe ich das nicht mehr zugelassen und aber auch mal einen Ausfall gehabt, wurde ich aus dem Projekt geworfen. Das war zu viel. Also gekündigt und auf nimmer wiedersehen.
| „Was sind die schlimmsten Dinge, die ein Chef falsch machen kann?“
Seinen Angestellten misstrauen. Wenn mir ein Arbeitgeber nicht vertrauen kann, was will ich dann dort arbeiten?
Hallo Jacqueline, vielen lieben Dank für deinen Einblick. Wir können den Grund für eine Kündigung absolut nachvollziehen. Vertrauen ist auch im Arbeitsleben das A und O.
Wir wünschen dir für deine Zukunft alles Gute!
Herzliche Grüße
Tamara von Unternehmer.de
Obwohl die meisten Arbeitnehmer zufrieden in ihrem Job sind, sind sie dennoch offen fur attraktive Jobangebote. Laut Studien wurden 75% der Erwerbstatigen die Anstellung wechseln, wenn sich die Gelegenheit und ein gutes Angebot bieten wurden. Die emotionale Bindung eines Mitarbeiters an das Unternehmen hat sich demnach auch im Laufe der Zeit verandert. Viele Arbeitnehmer legen sich einfach nicht mehr fur viele Jahre oder gar Jahrzehnte fest, sondern nutzen Gelegenheiten sich zu verandern. Nicht nur, dass viele Erwerbstatige bereit sind, das Unternehmen zu wechseln. Viele von ihnen wurden auch in ein anderes Land ziehen, um dort zu arbeiten. In der Luftfahrtbranche bieten sich zum Beispiel in Frankreich viele attraktive Karrierechancen. Laut einer Indeed-Befragung sind die Grunde, in ein anderes Land zu ziehen, sowohl beruflich als auch privat bedingt. 20,8% der Befragten gaben an, aus personlichen Grunden auszuwandern. Fast genauso viele Befragte verlie?en ihre Heimat fur ein au?ergewohnliches Jobangebot. ARTS beispielsweise bietet seinen Mitarbeitern die Moglichkeit, landerubergreifend innerhalb des Firmennetzwerkes – auch temporar – an unterschiedlichsten Projekten mitzuwirken. Die Grunde das Land zu verlassen, waren bei den meisten Befragten beruflicher Natur. Interessanterweise gaben Diejenigen, die in ihrer Heimat geblieben sind, an, wegen privater und familiarer Grunde nicht umziehen zu wollen.
Mir selbst fallen immer wieder Fehler auf die sehr einfach vermieden werden können. Bei mir besteht gerade das Problem, dass ich die Büroleitung für drei Büros übernommen habe. Eines davon durfte ich neu starten. Das Problem an der Sache ist, dass ich Aufgaben bekommen habe die ich nicht bearbeiten konnte. Mir fehlten einfach Informationen und Freigaben. Bestellungen der Hardware konnten nicht gemacht werden und auf Hinweise meiner seits wurde nicht reagiert. Meine vorgesetzt wusste von den fehlenden Freigaben und war für mich, als Ansprechpartner, nicht greifbar. Das ist eindeutig ein Grund der mich zum überdenken meines Jobs bewegt hat.
Im Vorstellungsgespräch wurde mir das Blaue vom Himmel versprochen: Nette Kollegen, tolles Team, wichtiges Aufgabengebiet, selbständiges Arbeiten, Gleitzeit… Die Realität: Keine Gleitzeit (bitte nicht vor 9 Uhr morgens, dafür wenigstens bis 17 Uhr), andere Aufgaben (die mir nicht lagen), Kollegenschweine, keine Teamarbeit, Kollegin hat gekündigt – keine Neueinstellung – ihre Arbeit wurde auf die anderen aufgeteilt, Kontrollzwang, Abwertung der Leistung UND der Person… Als ich am Geburtstag meines Mannes den reservierten Tisch wegen spontaner Überstunden abbestellen musste und dafür am nächsten Morgen nur einen gespannt-interessierten Blick bekam („Sagt sie was?!“), war das Maß voll. Nach knapp 4 Monaten.
Ich habe nach knapp 10 Jahren meine Chefin und meinen Job verlassen. Es gibt viele Punkte, die ich zu lange ertragen habe, aber ich glaub ein wichtiger Punkt, über den ich noch immer richtig sauer bin ist folgender: Ich bin für meinen Job auch in Labortätigkeiten ausgebildet, durfte aber bei meiner Chefin direkt nach meiner Ausbildung nicht hinein und arbeiten. Begründung: Du bist zu jung, wir wollen erstmal sehen, die älteren Mitarbeiter sollen das lieber machen. OK, das habe ich akzeptiert, obwohl ich direkt nach der Ausbildung das beste Wissen hatte und meine Mitarbeiter alles andere lieber gemacht hätten, als sich ins Labor zu stellen. Ab ca. 5 Jahren habe ich dann stärker nachgefragt, ob man denn nun genügend Vertrauen in meine Arbeit hätte. Da kam immernoch, du bist die jüngste im Unternehmen. Nach knapp 10 Jahren wurde dann eine Frau in meinem Alter eingestellt, die dort im Betrieb ihre Ausbildung gemacht hatte und die durfte dann sofort ins Labor. Als ich gefragt habe, ob denn hier gar keine Einarbeitungszeit, Betriebszugehörigkeitszeit und Vertrauen nötig wäre und ob es denn nicht mal Zeit wäre ob ich meine gelernte Arbeit verrichten dürfte, wurde mir folgendes gesagt: Du hast keine Erfahrung mehr, du bist zu lange raus aus der Arbeit. Da hab ich gedacht ich spinne.
Also ich stecke mitten im Gehen…wieso? Keine Perspektive, keinerlei Anerkennung dafür aber dem 1.Vorgesetzten zur eigenen Arbeit auch noch hinterher räumen… bei Fehlern des Teams ständig die Verantwortung zu tragen weil der 1. Chef sich weg duckt. Nicht durchdachte Emotionale Entscheidungen des 2.Chef der die Konsequenzen nicht mitbekommt weil er durch Abwesenheit glänzt… Aber dafür der totale Kontroll Drang… und wehe man stellt etwas infrage… das Diktat ist Gesetz… Versprechen, Abmachungen wurden nicht gehalten…. Fazit macht weiter so! Aber ohne mich, den solch eine Diktatur unterstütze ich bestimmt nicht mehr…
Warum ich gegangen bin? Punkt 3! Keine Flexibilität, kein Homeoffice, keine Gleitzeit sondern purer Kontrollwahn! Stempelakrobaten waren ausdrücklich erwünscht und jede Minute Pause wurde vom Chef genau registriert (z.T. sogar aufgeschrieben, um einen dann anbrüllen zu können, dass man am Tag xy 10 Minuten zu wenig gearbeitet hat). Nein, es handelt sich nicht um eine Behörde ;)
Ganz großer Mumpitz: Wenn der Chef mit Misstrauen an seine Mitarbeiter herantritt, aus der Abteilung „Angestellt sind bezahlte Feinde“. Ich hatte mal einen Chef, der hat gezielt zwei Kollegen aufeinander angesetzt, sich zu beobachten und dem Chef dann Bericht über den jeweils anderen zu erstatten. Sein Pech: Die zwei Kollegen waren befreundet und haben sich das beim Bier erzählt. Unnötig zu sagen, dass beide das Unternehmen verlassen haben. Schlimm genug, wenn Tratsch und üble Nachrede im Team an der Tagesordnung sind – wenn der Chef eine solche Schlangengrube auch noch befeuert, kann man jedem Mitarbeiter nur empfehlen, schleunigst das Weite zu suchen.
da muss man CARLOMÄßIG auf den Tisch hauen und das Büro wie ein Captain verlassen!!
Was hat dich bei deinem letzten Job veranlasst zu gehen?
Die Tatsache, dass die 2-malige Ankündigung meines Weggangs nicht wirklich ernst genommen wurde, da der Mitarbeiter ja heilfroh sein kann, in dieser Firma zu arbeiten. Nach Eingang des Schreibens waren die Augen trotzdem groß.
Was sind die schlimmsten Dinge, die ein Chef falsch machen kann?
Den Mitarbeiter nicht ernst nehmen und (eine Spezialität inhabergeführter / familiengeführter Unternehmen) die patriarchische Führungsmentalität des Urgroßvaters zu übernehmen und scheinheilig immer wieder Verbesserungsvorschläge einfordern, die dann fein säuberlich in der Ablage P landen.
Leitende Vakanzen im Haus nicht intern zu besetzen, sondern lieber Externe suchen, die die Firma nicht kennen, beurkundet auch die fehlende Wertschätzung dem langjährigen Mitarbeiter gegenüber.
Ach, da gäbs so viel aufzulisten…
Was sind die schlimmsten Dinge, die ein Chef falsch machen kann?
falsche Bürostühle reinstellen, so dass man nach ein paar Jahren „Rücken“ bekommt