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Mehr Empathie in Unternehmen: Hybrid Thinking nutzen

Mehr Empathie in Unternehmen: Hybrid Thinking nutzen

Mehr Empathie in Unternehmen: Hybrid Thinking nutzen

Design Thinking + Empathie = Hybrid Thinking ?!?

Nicht ganz, aber fast… Doch bevor es zu großer Verwirrung kommt, wollen wir uns der Erklärung Schritt für Schritt nähern:

Was ist Design Thinking?

Design Thinking ist ein genialer Weg um mit den richtigen Leuten und einem freien Kopf Aufgabenstellungen so zu lösen, dass sie einen wesentlichen Schritt näher an den wahren Problemen der betroffenen Menschen sind.

Dies gelingt, indem das Vorgehen von Designern – Verstehen, Beobachten, Ideenidentifikation und Prototyping – in einem sehr straffen Prozess miteinander kombiniert werden.

Nun, ich muss sagen – nichts gegen Designer, aber es gibt meiner Ansicht nach gute Designs und es gibt, naja, andere Designs. Was die guten Designs ausmacht ist, dass sie mit einem klaren Verständnis für die echten Bedürfnisse der Menschen gemacht wurden. Manchen Designern gelingt das, wie es auch manchen „Design Thinkern“ gelingt dieses Maß an Empathie zu entwickeln.

EXTRA: Design Thinking: 4 Tipps zur Kundenbindung

Warum ist Empathie wichtig, ich weiß doch was meine Kunden wollen?

Sicher, du weist was deine Kunden wollen, sonst würden diese Kunden die Produkte ja nicht kaufen. Was dennoch wundert ist, wie viele neue Produkte den direkten Weg zum Kunden trotzdem nicht finden.

Manchmal – und öfter als uns lieb ist – kennen wir unsere Kunden leider nicht so gut wie wir annehmen. Das geht allen so. Mir genauso wie dir. Kunden sind immer so abstrakt wie unsere Vorstellung von ihnen. Da hilft auch Marktforschung nicht viel weiter – und Kundensegmente machen es nur noch schlimmer.

EXTRA: Buyer Persona erstellen: Eine Anleitung

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Eine Lösung zu diesem Problem ist Empathie

Empathie – wir erinnern uns – ist die Fähigkeit sich in andere so einzufühlen, dass man die Gedanken, Emotionen und Absichten nicht nur erahnt, sondern tatsächlich mitfühlt.

Wir alle werden mit dieser Fähigkeit geboren. Sie ist neurologisch tief in uns verankert und extrem wichtig, um unser direktes Umfeld wahrzunehmen und darauf reagieren zu können. Nur verlernen viele von uns ein großes Maß an Empathie wieder, weil es im späteren Leben nicht mehr gefragt ist. Schon in der Schule wird Lernen zu einem Wettbewerb, bei dem es um uns, und nicht auch um den anderen geht.

Denjenigen, die sich diese Fähigkeit erhalten haben, gelingt es sich tief in andere hineinzuversetzen, sozusagen in deren Haut zu schlüpfen und damit zu erkennen, was sie wirklich antreibt, was sie sich wünschen und was sie brauchen. Manchmal besser als diese Menschen selbst.

EXTRA: Design Thinking: So wird das Unternehmen wettbewerbsfit!

Alter Wein in neuen Schläuchen

Dev Patnaik, Professor an der Standfort University und CEO von Jump Associates, hat als einer der Ersten den enormen Wert von Empathie auch im Geschäftsleben wiederentdeckt und hoffähig gemacht. Intuitiv wissen wir, wie wichtig es ist unsere Geschäftspartner, Kunden und auch Mitarbeiter bzgl. ihrer Bedürfnisse, Ansprüche und ihrer Motivation zu verstehen. Nur so können wir zielführend mit ihnen kommunizieren und interagieren. Dennoch handeln wir meist anders und schließen in vielerlei Hinsicht von uns auf andere.

Kundenbedürfnisse vor der Industrialisierung

Früher, in einer Zeit vor der Industrialisierung, war das tiefe Verständnis für die besonderen Bedürfnisse seiner Kunden aus einem einfachen Grund noch weit verbreitet. Man kannte sich. Als Schuster wusste man einfach wer Senk-, Spreiz- und Plattfüße hatte. Und man bekam das direkte Feedback, wenn Schuhe doch noch irgendwo drückten.

Heute müssen wir uns dieses Verständnis für diese intuitive Verbindung erst wieder aneignen. Klick um zu Tweeten

Dabei ist gerade in Strategie- und Innovationsprozessen, bei denen wir „auf der grünen Wiese“ beginnen Dinge anders zu denken, Empathie ein wesentlicher Schlüsselfaktor um schnell und präzise „die richtigen“ Dinge zu tun.

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Empathie alleine reicht nicht für gute Geschäftsideen aus

Allerdings reicht Empathie natürlich nicht aus, um gute Geschäftsideen und Produkte zu entwickeln oder Strategien zu entwerfen. Es braucht Menschen, die neben Empathie auch die Neigung besitzen, über den Tellerrand zu schauen, um ähnlich wie beim Design Thinking Ideenfindung auf eine breite Basis zu setzen. Sie sind damit im Unterschied zu Design Thinking aber sehr viel näher am Geschäftspartner/Kunden/Mitarbeiter.

EXTRA: Empathie verstehen & trainieren

Das zeichnet „Hybrid Thinking“ aus:

Für den Prozess, der in Gang kommt, wenn interdisziplinär und empathisch denkenden Menschen an einem neuen Thema arbeiten, hat Dev Patnaik den Begriff „Hybrid Thinking“ geprägt.

Stellt sich die Frage:

„Wie kann ich Hybrid Thinking in meinem Unternehmen anwenden. Es gibt ein paar Leute die hier ständig Quer- und über den Tellerrand denken, aber wie kann man Empathie wieder lernen?“

Nun, der Schritt klingt schwieriger als er ist. Bringe deine Leute dazu, in die Schuhe der Geschäftspartner, Kunden und Mitarbeiter zu schlüpfen, deren „Problem“ sie lösen wollen. Schaffe Erfahrungen aus erster Hand. Etwas, dass deine Leute nicht nur in ihren Köpfen, sondern auch „in ihrem Gefühl“ mit nach Hause nehmen können. Diese Emotionen, die deine Mitarbeiter auch noch Wochen und Monate später abrufen können, um dann selbst zu beurteilen ob das Produkt zum Markt passt, machen den Unterschied aus.

Wenn ich dich noch nicht überzeugen konnte:

Folge einfach dem Beispiel von Nike, Mercedes Benz, Harley Davidson und anderen Unternehmen, die gerade auch durch Hybrid Thinking dem Wettbewerb meist eine Nasenlänge voraus sind.

TED Talk von Ray Kurzweil zum Thema Hybrid Thinking:

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