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Externe Berater: Risiko oder Bereicherung?

In Marketing und Vertrieb wird regelmäßig mit externen Beratern zusammengearbeitet. Als Marketing- oder Vertriebsleiter erhoffen Sie sich für die Investition in externe Berater, dass Ihr Projekt früher, schneller, effizienter und/oder erfolgreicher durchgeführt wird als ohne externe Unterstützung. So viel zu den Erwartungen an externe Berater. Und so viel zur Theorie.

In der Praxis sieht das leider häufig anders aus. Das belegt nun auch eine aktuelle Befragung von Führungskräften in Deutschland und der Schweiz.* Danach verlaufen mehr als ein Drittel aller Projekte mit Beratern nicht zur Zufriedenheit der Auftraggeber. Wenn man sich die genannten Gründe für die Unzufriedenheit der Führungskräfte ansieht, fühlt man sich schnell an eigene Projekte mit Beratern erinnert:

Der Auftraggeber ist unzufrieden mit dem Projekt, weil*

Zusammengefasst führten die hier bemängelten Beratungsprojekte zu unbrauchbaren Ergebnissen, überhöhten Kosten und/oder Zeitverschwendung – keine Rede also von „früher, schneller, effizienter oder erfolgreicher“. Kein Wunder, dass das Vertrauen in externe Berater leidet und die Bereitschaft für die Vergabe von Beratungsaufträgen sinkt. Gerade in Zeiten enger Budgets und strikter Zielvorgaben kann es sich kein Marketing- oder Vertriebsleiter mehr erlauben, wichtige Projekte mit Beratern in den Sand zu setzen.

Dennoch bleibt die „richtige“ Zusammenarbeit mit den „richtigen“ Beratern sehr wertvoll für die Verantwortlichen. Daher gilt es, an den Ursachen für fehlende Projekterfolge ansetzen, um diese zukünftig vermeiden zu können. In einigen dieser Punkte ist das Unternehmen selbst, also die Geschäftsleitung, der Projektleiter oder das gesamte Projektteam gefragt.

Es liegt nicht allein am „schlechten“ Berater. Es sollte auch daran gearbeitet werden, die interne Projektumsetzung zu verbessern. Die Auswahl des „richtigen“ Beraters spielt dabei eine große Rolle. Um die ermittelten Ursachen für fehlgeschlagene Beraterprojekte zu vermeiden, sollten Sie bei der Beraterauswahl zukünftig auf folgendes achten:

Ihr Berater sollte

Das sind eine ganze Menge Punkte, auf die sie achten sollten und es scheint, als würde die Auswahl des „richtigen“ Beraters immer komplizierter. Wenn es Ihnen jedoch gelingt, sich auf diese Kriterien zu konzentrieren, wird Ihr nächstes Projekt erfolgreicher sein. Das setzt voraus, dass Sie sich von den gewohnten Kriterien für die Beraterauswahl frei machen:

Diese klassischen Kriterien vermitteln gefühlte Sicherheit bei der Auftragsvergabe. Doch leider sagen sie nichts darüber aus, inwieweit ein Berater die o. g. wichtigen sachlichen Kriterien erfüllt. Allenfalls wird es dadurch leichter, den Berater auf diese Kriterien hin zu prüfen. Dafür ist aber leider auch die Gefahr größer, sich schließlich doch von den scheinbar sicheren Kriterien blenden zu lassen.

Unser wichtigster Tipp daher: Machen Sie sich frei von diesen emotionalen Auswahlkriterien und wählen Sie Ihre Berater ausschließlich nach rein sachlichen und fachlichen Kriterien aus. Dann werden Sie mit Ihren Projektergebnissen ganz sicher zufriedener sein, als die in der Studie befragten Führungskräfte.

*Quelle: Wirtschaftswoche Nr. 36 vom 06.09.2010, Führungskräftebefragung durch Cardea

(Bild: © Visual Concepts – Fotolia.com)

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