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Nach ewigem Warten und Hoffen liegt das Jobangebot endlich auf dem Tisch – doch auf einmal wirst du unsicher? Dieses Gefühl kennen mit Sicherheit viele. Denn besonders am Anfang ist die Angst groß, die falsche Entscheidung bei der Job-Wahl zu treffen. Verständlich, denn schließlich ist der Job-Markt voll von interessanten Stellen mit diversen Vor- und Nachteilen, die man nicht vernachlässigen sollte. Die nächste Stelle sollte zu den eigenen Vorstellungen, Wünschen und Zielen passen. Hat sich das Blatt erst einmal gewendet und der potenzielle Arbeitgeber sieht dich auf der vakanten Stelle, gibt das dir nun Spielraum. Doch am längeren Hebel zu sitzen, kann einschüchternd wirken. Während es wichtig ist, sich Zeit und Raum zu nehmen, um über diese Entscheidung nachzudenken, kann das auch zum Zögern verleiten. Und wer zu lange zögert, der verpasst möglicherweise seine Chance. Damit dir das nicht passiert, zeigen wir dir, wie du mit sieben einfachen Fragen zu deiner Entscheidung findest.

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1. Was übersehe ich?

Eine Studie der Recruiting-Plattform „Ashby“ zeigt, dass Bewerber sich durchschnittlich zwei bis drei Tage Zeit nehmen, um zu einer Entscheidung bei der Job-Wahl zu kommen. Das entspricht auch der allgemein akzeptierten Zeit, die Unternehmen einem in der Regel zugestehen – alles, was darüber hinaus geht, ist eher ein Sonderfall. Doch diese Zeit kannst du durchaus nutzen, um einen genauen Blick auf das Angebot zu werfen. Denn der Fokus und die Zielstrebigkeit, mit der man in ein Bewerbungsgespräch geht, können dazu führen, dass man einen Tunnelblick bekommt. Mögliche Warnsignale oder „Red Flags“ werden dabei genauso übersehen wie einfache Details der Jobbeschreibung oder des Unternehmens.

So verliert man den Blick für das Wesentliche: Wie ist mein möglicher Chef so drauf? Wirkte er eher entspannt und freundlich oder eher unangenehm und kontrollierend? Es ist ratsam, nicht davon auszugehen, dass solche Probleme sich von selbst lösen werden. Sprich am besten auch mit einer vertrauten Person über deine Bedenken und halte auch deinen Prioritäten fest. Wenn nur eine dabei untergeht, ist es möglicherweise nicht dramatisch, doch bei mehreren sollte man sich das Angebot schon eher überlegen.

2. Wie ist die Unternehmenskultur wirklich?

Sicherlich ist es nicht einfach, als Außenstehender einen wirklichen Blick in die Unternehmenskultur zu erhaschen. Daher kann es sich lohnen, auf subtile Signale zu achten. Lass deine Erfahrungen aus dem Bewerbungsgespräch noch einmal an dir vorbeiziehen. Achte dabei am besten auf Anzeichen einer ungesunden Work-Life-Balance, wie zum Beispiel, dass das Unternehmen Vorstellungsgespräche spät am Abend ansetzt oder häufig E-Mails am Wochenende verschickt. Falls die Möglichkeit besteht, kannst du potenziellen Kollegen auch Fragen stellen wie: „Was hat Sie überrascht, als Sie diese Stelle angetreten haben?“ Zufriedene Mitarbeiter berichten meist von positiven Erfahrungen mit dem Team oder von tollen Zusatzleistungen. Unzufriedene neigen dazu, zuerst von negativen Erfahrungen zu berichten. Ebenfalls sinnvoll ist es, zu fragen, wie der Onboarding-Prozess läuft und ob beziehungsweise wie das Unternehmen seine Mitarbeiter bei der Entwicklung unterstützt.

3. Wie ist mein zukünftiger Chef wirklich?

Sprich auch mit deinem künftigen Vorgesetzen offen über dessen Management-Ansatz und inwieweit dieser auch zu dir passt. Fühlt man sich bei einem Bewerbungsgespräch wohl, sollte man diese Dinge ohnehin besprechen, um sicherzugehen, dass das Unternehmen zu den eigenen Vorlieben passt. Merkt man jedoch, dass man sich unwohl dabei fühlt, dies zu besprechen, kann das ein negatives Zeichen sein. Es empfiehlt sich auch, darüber zu sprechen, wo der Vorgesetzte Erfolge im Team sieht und was er von den Mitgliedern erwartet. Aber auch darüber, wie er diese unterstützt. Mitunter kann es auch helfen, nach der idealen Vorstellung eines Mitarbeiters zu fragen. Die Antworten auf diese Frage können einiges über den Führungsstil aussagen. Ein Chef antwortet vielleicht, dass er selbständige Mitarbeiter mag, während ein anderer Leute schätzt, die die Befehlskette verstehen.

4. Wie sieht es mit dem Wachstumspotenzial aus?

Ein wichtiger Aspekt für viele: Wie kann dieser Job mir dabei helfen, mich auf meine nächsten Ziele vorzubereiten? Was bringt er mir für meine Karriereziele? Denke darüber nach, ob dieser Job dich mit einem guten Mentorenprogramm unterstützen kann und ob das Unternehmen ihre Entwicklung wirklich unterstützt. Dabei kann es lohnenswert sein, den Personalchef nach Beispielen von Mitarbeitern zu fragen, die in ihrer Karriere Fortschritte gemacht haben. Wichtig sind allerdings auch Fragen nach dem Budget für Fortbildungen, Kurse und Konferenzen, die Mitarbeitern erlauben, sich weiterzuentwickeln.

Aber: Bedenke, dass Unternehmen manchmal auch Aufstiegschancen beschönigen, um dich als Mitarbeiter zu gewinnen. Plattformen wie LinkedIn bieten sich daher für eine tiefergehende Recherche nach aktuellen und ehemaligen Mitarbeitern an. Sind die meisten Mitarbeiter zwei Jahre oder weniger im Unternehmen, kann das ein Grund sein, sich Gedanken zu machen.

5. Welche Beziehungen werde ich aufbauen?

Remote- und Hybridarbeit gewinnen immer mehr an Beliebtheit. Wird auch in deinem potenziellen neuen Arbeitsplatz Remote- und Hybridarbeit angeboten, kann es sich als schwer erweisen, Kontakte aufzubauen. Insbesondere die Suche nach einem Mentor könnte eine Herausforderung darstellen. Es ist jedoch von kritischer Bedeutung, dass du den alltäglichen Umgang sowie die sozialen Netzwerke und Hierarchien im Unternehmen verstehst. Dafür kannst du mit potenziellen Mitarbeitern, Gleichaltrigen und Kollegen aus anderen Abteilungen reden. Frag am besten auch nach, ob die Unternehmensstruktur Bemühungen um Vernetzungen überhaupt unterstützt. Auch die Reaktionen der Mitarbeiter, mit denen du redest, sprechen Bände. Sind sie eher kooperativ, freundlich und hilfsbereit oder eher wettbewerbsorientiert und distanziert? Immer daran denken: Die Kollegen können über Erfolg oder Misserfolg im neuen Job entscheiden.

6. Was kann ich neben dem Gehalt noch aushandeln?

Vielleicht fühlst du dich etwas unwohl beim Verhandeln – schließlich ist man es nicht gewohnt, am längeren Hebel zu sitzen. Aber: Der Prozess kann dir nicht nur Benefits einbringen und die Beziehung stärken, sondern auch aufschlussreich sein. Beobachte die Reaktion deines Chefs darauf, wenn du in die Verhandlung gehst. Wirkt er eher rational und aufgeschlossen oder eher abweisend und unflexibel? Mit Sicherheit gehen die meisten Chefs nur ungern allzu sehr auf Forderungen ein, doch die Reaktion macht den Unterschied. Eine rationale Absage verspricht ein deutlich gesünderes Arbeitsklima als ein Stirnrunzeln und unangenehme Blicke. Frag dich: Was würde der Chef tun, wenn ich mal Unterstützung benötige? Beliebte Verhandlungspunkte sind etwa Diensttelefone oder -laptops, Mobilitätszuschüsse oder Mitgliedsbeiträge für einen Berufsverband.

7. Was ist meine Exit-Strategie?

Klingt vielleicht erst einmal ein wenig zynisch, doch bereits vor dem Antritt des Jobs sollte man darüber nachdenken, wie man ihn wieder verlässt. Es handelt sich um eine Geschäftsbeziehung – und mit Sicherheit hat das Unternehmen auch eine Exit-Strategie für die Mitarbeiter, wenn diese nicht mehr ins Unternehmen passen, unterdurchschnittliche Leistungen erbringen oder wenn das Geschäft schlecht läuft. Wir empfehlen, den Job-Markt in deiner Branche genau unter die Lupe zu nehmen und die Optionen zu prüfen. Zusätzlich kann es ratsam sein, den künftigen Arbeitgeber auf seine Zukunftsfähigkeit hin zu überprüfen.

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