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Lange war die IT einfach nur da. Rechner laufen lassen, Software updaten, Server betreuen, Hackerangriffe abwehren. Heute jedoch entscheidet die IT darüber, wie fit dein Unternehmen für die Zukunft ist – oder ob es bald abgehängt wird. Trotzdem wird die IT-Abteilung in vielen Unternehmen eher wie ein Reparaturservice behandelt. Dabei sind die Anforderungen explodiert: Digitalisierung, KI, Cloud, Cybersicherheit. Wer da nicht am Ball bleibt, verliert das Spiel um Resilienz und Zukunftsfähigkeit. Und das ist längst keine technische Frage mehr. Es geht um Führung. Um Kultur. Um Haltung.

Warum du die Rolle der IT neu bewerten solltest

  • Strategie statt Support: Die Geschwindigkeit, mit der neue Technologien Einzug halten, verlangt nach strategisch vorausdenkenden IT-Teams. Die IT ist heute Treiberin von Innovation, nicht nur Dienstleister im Hintergrund.
  • Entwicklungsbremse Fachkräftemangel: In kaum einem Bereich ist der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften so spürbar wie in der IT. Der Markt ist leergefegt. Ohne gezielte Qualifikation vorhandener Mitarbeitenden und attraktive Arbeitsbedingungen bleibt jede Vision, die auf kompetente Teams setzt, blanke Theorie.
  • Digitale Prozesse entlasten Teams: Veraltete, verbesserungswürdige Prozesse sind auch 2025 das größte Hindernis aus Sicht der Manager. Richtig eingesetzt, kann IT personelle Engpässe auffangen und Leistungsträger entlasten.
  • Technologische Dynamik fordert Anpassung: Cloud-Services, KI, DevOps – wer nicht versteht, wie das zusammenhängt, verliert den Überblick. Ob Know-how, Infrastruktur, Systeme, eingesetzte Technologien und Produkte wirklich zeitgemäß sind, entscheidet in unserer datengesteuerten Welt über den Unternehmenserfolg.

Gerade jüngere Führungskräfte im mittleren Management sehen das. Sie sind offen für neue Wege, bereit für Veränderung. Aber die Unternehmensspitze? Zögert noch zu oft. Und verpasst damit wertvolle Chancen.

Drei Dinge, die jetzt zählen

1. Technologischer Wandel braucht Weitsicht
Digitalisierung ist kein Projekt. Sie ist ein Prozess. Wer ohne klare Digitalstrategie losläuft, steht schnell vor einem Flickenteppich aus Tools, Systemen und Sicherheitslücken – aufgebaut auf einer alten IT-Infrastruktur, die für die neuen Aufwendungen meist nicht ausgelegt ist. Es braucht deshalb Mut zur Priorisierung und die Bereitschaft, Bestehendes in Frage zu stellen.

2. Kulturwandel inklusive
Moderne IT funktioniert nicht im Silo. Der Erfahrungsschatz älterer Kolleg*innen muss mit dem Digital-Mindset der Jüngeren kombiniert werden. Das geht nur, wenn Zusammenarbeit auf Augenhöhe gelebt wird, jenseits von Abteilungsdenken und Hierarchiegrenzen. Hier kann das mittlere Management als Katalysator dienen.

    3. Soft Skills sind das neue IT-Know-how
    Kommunikation, Empathie, systemisches Denken – das sind heute zentrale Fähigkeiten für IT-Führungskräfte. Wer moderieren, übersetzen und Brücken bauen kann, bringt Digitalisierung wirklich ins Rollen. Technik allein reicht nicht. Investitionen sollten deshalb nicht nur ins Technik-Update fließen, sondern auch in die Personalentwicklung.

      Was du jetzt tun kannst

      1. IT zur Chefsache machen
      Lasse die IT nicht nur mitlaufen. Hole sie an den strategischen Tisch. Binde deine IT-Führung in alle relevanten Entscheidungen ein. Und zwar nicht erst dann, wenn es um die technische Umsetzung geht. Frage dich:

      • Welche Rolle spielt IT in unseren Wachstumszielen?
      • Wo hemmen veraltete Prozesse unsere Teams?
      • Wer bringt die nötige Expertise mit, um digitale Veränderungen zu steuern?

      2. In Menschen investieren, nicht nur in Technik
      Technologie entwickelt sich rasend schnell. Aber ohne Menschen, die sie verstehen, kritisch bewerten und sinnvoll einsetzen, bleibt sie nur Werkzeug.

      • Baue interne Kompetenz auf – durch gezielte Weiterbildung.
      • Fördere Rollen wie Product Owner, Data Analyst oder Change Agent.
      • Stärke IT-Führungskräfte in ihrer Kommunikations- und Führungsrolle.

      3. IT neu vernetzen
      Digitalisierung betrifft jede Abteilung – Vertrieb, HR, Logistik, Kundenservice. Deshalb gehört IT nicht in die Technik-Ecke, sondern in interdisziplinäre Teams.

      • Fördere bereichsübergreifende Zusammenarbeit.
      • Räume Schnittstellenprobleme auf – und schaffe echte Co-Creation.
      • Nutze das mittlere Management als Hebel: Sie sind digitalaffin, kennen die Prozesse ebenso wie die Menschen, und können Brücken schlagen.

      4. Mut zur Veränderung fördern
      Digitaler Wandel heißt auch: loslassen. Von alten Systemen, eingespielten Gewohnheiten, vermeintlichen Sicherheiten.

      • Belohne Initiative und Lernbereitschaft.
      • Schaffe psychologische Sicherheit für neue Ideen.
      • Entwickle eine Fehlerkultur, in der Experimente möglich sind.

      Fazit

      Die IT ist heute weit mehr als Infrastruktur. Sie ist Innovationsmotor, Risikomanagerin und strategische Partnerin. Wer ihre Rolle erkennt, sie weiterentwickelt und ins Zentrum unternehmerischer Entscheidungen rückt, verschafft sich einen echten Vorsprung.

      Die Frage ist also nicht: „Wie digital ist unsere IT?“. Sondern: „Wie strategisch ist unsere IT aufgestellt?“

      Birgit Heinermann

      Birgit Heinermann, Gründerin der Heinermann Consulting GmbH, zeigt als Executive Coach und Expertin für Transformationsprozesse, wie Unternehmen und Organisationen ihre IT fit für die Zukunft machen. In Workshops, Sparrings und Vorträgen – immer praxisnah, immer mit Blick aufs große Ganze und immer im Sinne des Unternehmenserfolgs.

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