Künstliche Intelligenz kann einem viele Aufgaben erleichtern oder sogar gänzlich abnehmen. Doch um die besten Ergebnisse zu erzielen, muss man der KI die korrekten Vorgaben oder „Prompts“ geben. Das ist leichter gesagt als getan, denn bei zu unspezifischen Eingaben „halluzinieren“ die Bots auch gern mal. Das bedeutet, dass sie Fakten erfinden, wenn sie diese nicht auf Anhieb finden. Das kann schnell zu Ärgernissen führen – insbesondere, wenn es dabei um öffentlichkeitswirksame Arbeit geht. Um das zu verhindern, sind die richtigen Prompts gefragt. Was man dabei beachten muss und welcher Aufwand dahinter steckt, zeigen wir hier.
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Warum sind gute Prompts bei der Arbeit mit KI so wichtig?
Generative KI-Tools wie ChatGPT, MidJourney oder DALL-E haben sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt und sind heute zu mehr fähig als noch vor zwei oder drei Jahren. Sie können bessere Texte schreiben, machen bei Bildern weniger häufig Fehler und können große Mengen an Daten für uns aufarbeiten und analysieren. Doch einige Unternehmen haben die KI-Wende verschlafen. Das ist problematisch, denn wie gut die KI-Tools ihre Aufgaben erledigen, hängt vor allem von ihren Vorgaben oder „Prompts“ ab. Die gute Nachricht: Es braucht keine Profis und kein Expertenwissen, um gute Texte und Bilder von einer KI erstellen zu lassen. Die KI benötigt vor allem detaillierte und präzise Angaben, um ein gutes Ergebnis zu liefern. Andernfalls kann es sein, dass generierte Texte hölzern klingen, Bildern der eigenen Vorstellung nur entfernt entsprechen und falsche Daten geliefert werden. Doch mit den richtigen Prompts kann die KI Ergebnisse liefern, die sich sehen lassen können. Viel Know-How ist dafür nicht gefragt.
Prompts sind wie Bestellungen im Restaurant
KI-Systeme werden zwar immer besser darin, auch vage Eingaben zu interpretieren – ChatGPT-5 soll sogar Ironie in Eingaben erkennen können – aber klare und präzise Prompts führen noch immer zu den besten Ergebnissen. Zunächst müssen wir Prompts als solche aber verstehen: Prompts sind im Grunde genommen Anweisungen oder Fragen, die man an die KI gibt, um eine bestimmte Aufgabe zu erledigen. Sie sind als Schnittstelle zwischen dem Nutzer und der KI zu verstehen. Je genauer, desto besser vermitteln sie der KI die Bedürfnisse des Nutzers. Man kann sich Prompts also auch wie eine Bestellung im Restaurant vorstellen: Anstatt „Irgendwas mit Fleisch und was zu trinken“ bestellt man dort ja auch eher „Schweinekotelett mit Pilz-Soße und eine Flasche roten Wein“. Und je genauer die Bestellung aufgegeben wird, desto eher bekommt man auch das, was möglichst genau den eigenen Bedürfnissen entspricht.
Beispiel: Prompts für KI-Bilder
Nehmen wir an, wir möchten ein Werbebanner für eine Kampagne erstellen. Hier sind zwei Beispiele für Prompts:
- Schlechter Prompt: „Gib mir ein Bild von einer Straße mit einem Auto“
- Guter Prompt: „Gib mir eine realistische Aufnahme aus der Vogelperspektive, auf der eine Schnellstraße mit einem Audi TT in der Mitte zu sehen ist. Die Straße windet sich um eine Küste mit glitzerndem Meer. Die Sonne strahlt auf die Straße herab. Fokus auf Dynamik der Aufnahme.“
Der Unterschied ist natürlich klar: Die bessere Prompt hat deutlich mehr Details und sagt klar, was von der KI erwartet wird. Selbst mit wenig Erfahrung mit KI lassen sich so sehr gute Ergebnisse erzielen. Wichtig ist, dass man natürlich dabei selbst abschätzen muss, wie viel Zeit und Aufwand man in eine gute Prompt stecken möchte.
Hier noch einige Begriffe, die bei der Erstellung eines guten Prompts für bildgenerierende KI nicht fehlen dürfen:
- Legen Sie zu Beginn die Art des Bildes fest:
- Eine Fotografie von…
- Eine 3D-Grafik von…
- Eine Zeichnung von…
- Der gewünschte Stil:
- Abstraktes Kunstwerk
- Digitale Kunst
- Minimalistischer Stil
- Im Stil von Rembrandt
- Popart
Besonders wichtig: Welchen Zweck soll das Bild erfüllen?
Genauso wichtig wie die richtigen Worte zu finden ist es, der KI auch Kontext für das Anwendungsszenario zu geben. Kennt die KI die konkrete Anwendung nicht, vergreift sie sich möglicherweise im Ton, setzt ein „Du“ ein wo ein „Sie“ stehen sollte oder setzt den Fokus nicht ganz so, wie man es sich wünscht. Daher ist es wichtig, der KI ausreichend Kontext zu bieten. Konkrete Informationen, die der KI gegeben werden sollten, wenn es sich um die Arbeit für ein Unternehmen handelt, sind beispielsweise Zielgruppe, Ton und Stil, Inhalte, Länge und eine Erwartungshaltung an das Ergebnis. Mit diesen Rahmenbedingungen wird die KI vor der Texterstellung gebrieft, um das anschließende Ergebnis aufzuwerten.
Man kann im Grunde mit den verschiedenen KI Tools noch viel weiter gehen. Man kann der KI zb. eine Art „Grundsätzlichen Prompt“ definieren, zB. eine generelle Beschreibung dessen. was man erreichen will. Wie hier im beispiel also zB. ein Bild, es sollen immer bestimmte Parameter gegeben sein, wie „realistisch“, „aus der Vogelperspektive“ und „in Farbe“ etc.
Diesem Primpt gibt man dann einen Namen, zB. „Bild“.
Im nächsten Schritt sagt man der KI dann „Wenn ich dir den Prompt „Bild“ nenne, dann ziehe immer die vorher definierten Parameter mit heran“.
Im letzten Schritt promptet man dann nur noch „Bild Audi TT““, „Bild LKW“ etc. und die KI erstelle dann jeweils aus den Standartparametern entsprechende Ergebnisse.