IT-Offshoring und der Aufbau eines eigenen Entwicklerteams im Ausland hat in den letzten Jahren deutlich an Popularität gewonnen. Und das aus gutem Grund. Indem man eine oder mehrere Auslandsniederlassungen gründet, erhält man Zugriff auf einen quasi unendlichen Pool an talentierten und motivierten Entwicklern. In den richtigen Ländern kann man Wachstum und Innovation für sein Unternehmen schon zu einem Bruchteil der Kosten vorantreiben, die auf dem heimischen Markt zu Buche schlagen würden.
Wenn du die Chancen des IT-Offshoring bereits erkannt hast, aber immer noch am abwägen ist, ob diese Option für dein Unternehmen in Frage kommt, dann lies weiter. In diesem Beitrag bieten wir dir eine Checkliste, mit allen essenziellen Faktoren, die du abgehakt haben solltest, bevor du eine endgültige Entscheidung triffst.
1. Versuche dein jetziges Team remote zu managen
Wenn du noch nie mit deinem Team von zu Hause oder einem anderen entfernten Ort aus gearbeitet hast, solltest du das definitiv mal ausprobieren. Richte die nötige Infrastruktur für Kommunikation und Datenaustausch ein, weihe alle Mitarbeiter in dein Vorhaben ein und bleibe einfach mal für eine oder zwei Wochen daheim.
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Das ist für die Entscheidung IT-Offshoring zu betreiben von größter Bedeutung, da es dir ein realitätsnahes Bild dessen vermittelt, was auf dich zukommen wird. Aus dem einfachen Grund, dass sich dein neues Entwicklerteam nicht in Rufweite befinden wird, kann diese Erfahrung helfen, ein Urteil zu fällen, ob sich das Modell für dich im Rahmen des Möglichen befindet.
2. Erarbeite eine ausführliche Liste aller benötigter Anforderungen
Manchmal sind sich Unternehmen zu 100 Prozent sicher, dass sie in IT-Offshoring investieren möchten, aber haben noch nicht einmal klare Vorstellungen von ihren Zielen und den daraus resultierenden Anforderungen. Das realisieren diese aber meist erst, wenn die Gespräche mit einem Offshore-Unternehmen für Softwareentwicklung bereits in vollem Gange sind.
Um eine Anfertigung dieser Anforderungen nicht unter Druck und auf die Schnelle erstellen zu müssen, sollte man sich vorab ausreichend Zeit nehmen. Eine Unterteilung in kurzfristige und langfristige Ziele ist hierbei sinnvoll. Das hilft dem Unternehmen vor Ort ungemein, eine Strategie zu planen und das weitere Vorgehen genau zu erläutern. Dadurch kann transparent vermittelt werden, warum einzelne Schritte notwendig sind. Die Definition expliziter Anforderungen und Erwartungen ist, wie man sieht, maßgeblich für den Erfolg solcher Unternehmungen.
EXTRA: Führungsstärke zeigen und SMARTE Ziele setzen
Auch im Rekrutierungsprozess sind diese Informationen von großer Bedeutung. Um genau die Entwickler zu finden, die für eure Projekte in Frage kommen, musst du in der Lage sein deren Fähigkeiten beurteilen zu können. Wichtige Fragen, die man sich in diesem Prozess stellen sollte:
- Sind die Kandidaten erfahren genug, um die ihnen gestellten Aufgaben zu erledigen?
- Arbeiten sie eigenverantwortlich und autodidaktisch oder sind sie durchgehend auf Hilfe vom heimischen Team angewiesen?
Wenn du diese Fragen zu euren Gunsten beantworten kannst, darfst du einen weiteren Punkt auf der Checkliste abhaken.
3. Fördere kulturelle Vielfalt
Wenn du bereits einen Blick darauf wirfst, IT-Offshoring in Ländern wie Indien oder den Philippinen zu betreiben, ist dir sicher bewusst, dass du Entwickler interviewen wirst, deren Kultur dir womöglich sehr fremd ist. Diese werden eventuell einen völlig anderen Ansatz haben, Aufgaben und Probleme anzugehen. Weder sollte das also für dich eine Überraschung darstellen, noch solltest du versuchen ihre Herangehensweise zwanghaft zu ändern. Stattdessen solltest du versuchen ihre Art zu denken zu verstehen und ihnen ausreichend Zeit geben, damit sie dir ihre Sichtweise der Dinge darlegen können.
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Bevor ihr euch somit entscheidet, fragt euch, ob das gesamte Unternehmen mit diesen Gegebenheiten zurechtkommen wird. Zieht ihr es vor und fördert ihr es sogar, Entwickler aus aller Welt mit unterschiedlicher kultureller Herkunft in eurem Team zu beschäftigen? Oder ist euch eine annähernd ähnliche Mentalität im Team besonders wichtig? Das sollte euch im Vorhinein klar sein, da die Akzeptanz der Unterschiede die Basis dafür ist, wie reibungslos die Zusammenarbeit ablaufen wird.
4. Implementiere die richtige Infrastruktur zur Kollaboration
Dein Unternehmen nutzt wahrscheinlich bereits eine Auswahl an Programmen, mit denen sich dein heimisches Team organisiert, um Fortschritte zu verfolgen und um über alle Tätigkeiten den Überblick zu behalten. Wenn ihr mit einem weit entfernten Team zusammenarbeitet, werden diese Programme besonders wichtig. Die Mitarbeiter sollten also genug Zeit haben, den Umgang mit diesen zu lernen, damit sie ihre Arbeit ausreichend dokumentieren und der Austausch darüber eine Selbstverständlichkeit ist. Das ist besonders für den Projektleiter relevant, der entweder den Kunden oder dem Management Rede und Antwort stehen muss.
Es sollte zu jeder Zeit, für jeden möglich sein, den Status des Projekts einsehen zu können.
Stelle sicher, dass das Team ein Quelltextverzeichnis führt. Dafür könnt ihr beispielsweise GitHub oder GitLab nutzen. Hier können alle Teams den gesamten Code leicht und sicher verwahren, und er ist zu jeder Zeit für jeden zugänglich. Wenn die Entwicklerteams sehr groß sind, könnte sich die Investition in Continuous Integration Tools wie Jenkins, TeamCity oder CircleCL positiv auf die Effizienz auswirken.
Populäre Programme zum Aufgabenmanagement sind beispielsweise Trello, Jira und Asana. Eine kostenlose Variante wäre es, einfach Excel-Tabellen zu benutzen. In den Tabellen können dann die einzelnen Aufgaben und Fortschritte dokumentiert werden. Wenn Sie die Tabellen zusätzlich auf einer Cloud-Plattform führen, haben alle Zugriff auf diese Dokumente in Echtzeit.
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Außerdem helfen Programme zur Videotelefonie, wie Skype, Zoom oder GoToMeeting, um auf einer persönlicheren Ebene mit Mitarbeitern im Ausland in Kontakt zu bleiben. Damit sind auch ganze Konferenzen möglich. Zur schnellen Kommunikation empfehlen sich Instant Messaging-Dienste, wie Slack, HipChat oder Telegram. Hier können sowohl private als auch Unterhaltungen in Gruppen geführt werden.
5. Dokumentiert eure Ergebnisse
Wenn eure Produktdokumentation nicht auf dem neuesten Stand ist, dann ist es unbedingt erforderlich, dass diese aktualisiert wird, bevor die Entscheidung zum IT-Offshoring getroffen wird. Der Grund dafür liegt auf der Hand. Die neuen Entwickler im Ausland werden kein Vorwissen zu den aktuellen Produkten haben. Damit diese ihre Arbeit reibungslos aufnehmen und sich mit allen Prozessen und Produktkomponenten vertraut machen können, muss es ihnen möglich sein, Zugriff auf den aktuellen Stand zu haben.
Nur wenn ihnen das möglich ist, kann das weit entfernte Team Einblick gewinnen, welche Regeln und Normen bestehen, welche Datenbanken, Serverumgebungen und Formate genutzt werden und wie weit Projekte bereits fortgeschritten sind. Das hilft ihnen zu verstehen, wie die Entwicklungsprozesse funktionieren und führt letztendlich dazu, dass ihre Arbeit eine höhere Qualität aufweist.
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