Website-Icon unternehmer.de | Tipps für KMU und Startup

5G-Netz: Kontroverse Debatte zur Funkstrahlung

5G-Netz Wie gefährlich ist Elektrosmog?

Für 2020 ist das neue Mobilfunknetz der fünften Generation (5G) geplant. Die Industrie und Nutzer erwarten es dringlichst. Dennoch bestehen auch Unsicherheiten, welche Auswirkungen der 5G-Netz-Ausbau für unsere Gesundheit haben wird.

Kontroversen zum 5G-Netz

Wieso wird der 5G-Ausbau überhaupt kontrovers diskutiert? Bislang lagen die Frequenzen der G-Netze zwischen 700 Megahertz und 6 Gigahertz. Das 5G-Netz verwendet höhere Frequenzen zwischen 28 bis 100 Gigahertz. Diese höheren Frequenzen können mehr Daten pro Zeit übertragen. Die Netze im Vergleich:

EXTRA: 5G für alle?! Verbraucherzentrale fordert lückenlosen Ausbau

Hierbei ist zu beachten, dass die Reichweite mit erhöhter Frequenz abnimmt. Folglich benötigt das flächendeckende 5G-Netz mehr Sendemasten. Bisher wurden Sendemasten auf Mobilfunktürmen oder Dächern montiert. Künftig würden sie verstärkt montiert werden auf:

Durch die Erhöhung der Anzahl der Sendemasten ist man dem Einfluss der Strahlung stärker ausgesetzt. Dies bereitet vielen Menschen Sorgen, denn bislang gibt es keine Ergebnisse von Langzeitstudien, welche die Auswirkungen der 5G-Strahlung erforscht haben.

Es gibt jedoch zahlreiche wissenschaftliche Studien, welche den Einfluss der 2G-, 3G- und 4G-Strahlung auf den menschlichen Körper untersucht haben. In diesen konnte eine Erwärmung des Gewebes festgestellt werden – mehr dazu später.

Jedoch weisen Wissenschaftler darauf hin, dass sich die Ergebnisse der bisherigen Studien nicht auf das 5G-Netz übertragen lassen.

Man kann das 5G-Netz nicht mit den anderen Netzen vergleichen, da sich die Strahlung in den Funkzellen anders verteilt. Das 5G-Netz verwendet Beamforming (engl.: „Strahl-Formung“). Beamforming ist eine Signalverarbeitungstechnik, bei der Sensor-Arrays zum Senden oder Empfangen von gerichteten Signalen verwendet werden. Dieses Verfahren ermöglicht es, dein WiFi-Signal zu fokussieren. Einfach ausgedrückt: Wenn dein Router ein WiFi-Signal aussendet, wird das Signal immer breiter und breiter. Dies lässt den Router immer weniger Leistung verlieren, im Austausch für die Abdeckung. Dieser Prozess gewährt einen schnellen und effizienten Datentransfer.

Die aktiven Mobilfunknutzer sind somit einem Risiko ausgesetzt. In Zukunft wird sich die Forschung also mit der Frage beschäftigen müssen, wie man die Strahlenbelastung trotz schwankender Intensität misst.

Gibt es Gesundheitsrisiken?

Handys senden elektromagnetische Strahlung aus, welche zur Hochfrequenzstrahlung gehören. Dabei unterscheidet man:

Zwar reicht die Energie der Mobilfunkstrahlung nicht aus, um unser Erbgut zu verändern, trotzdem sind gesundheitsschädliche Konsequenzen nicht auszuschließen.

EXTRA: Wie schädlich ist Handystrahlung wirklich?

Wie funktioniert die Handystrahlung?

Handystrahlung bringt Wassermoleküle in Schwingung. Durch die Bewegung der Moleküle entsteht Reibungswärme, welche beim Eindringen in unserem Körper unser Gewebe und unsere Zellen erhitzt. Dabei gilt: die Strahlung dringt in unseren Körper ein, sobald das Handy sendet oder empfängt. Je nach Frequenz dringt die Strahlung unterschiedlich tief in den Körper ein und beeinflusst unterschiedliches Gewebe. Die Strahlung dringt umso tiefer ein, je niedriger die Frequenz ist. Demzufolge dringt die 5G-Strahlung weniger tief ein, als die Strahlung des 2G-, 3G- oder 4G-Netzes.

Doch wann ist die Strahlung schädlich? Die spezifische Absorptionsrate (SAR) ist ein Maß für die Geschwindigkeit, mit der Energie vom menschlichen Körper absorbiert wird, wenn er Handystrahlung ausgesetzt ist. In Deutschland wurde der Richtwert für die Belastung der Strahlung vom Bundesamt für Strahlenschutz auf 2,0 Watt festgesetzt. Mit diesem soll ein gefährlicher Temperaturanstieg des Gewebes von mehr als 1°C verhindert werden. Allerdings wird dieser Richtwert in der Wissenschaft kontrovers diskutiert.

Ist Handystrahlung krebserregend?

Die Antwort auf die Frage, ob Handystrahlung krebserregend ist, ist kompliziert. Die Debatte um das Thema wurde aufgrund der Forschungsergebnisse des amerikanischen National Toxicology Program (NTP) angefacht, welche im November 2018 veröffentlicht wurden. Bei den Untersuchungen wurden Mäuse und Ratten Mobilfunkstrahlung von 900 Megahertz ausgesetzt. Anschließend entwickelten die männlichen Ratten Tumore am Herzen. Außerdem wurde bei den Nagetieren ein erhöhter Zelltod festgestellt. Noch dazu traten Veränderungen in folgenden Körperregionen auf:

Die Bestrahlung der Labortiere war hoch: Die Nagetiere wurden neun Stunden am Tag über zwei Jahre hinweg mit 1,5 bis 6,0 Watt pro Kilogramm Körpergewicht bestrahlt. Allerdings übersteigt dies den Richtwert des BfS von 2,0 Watt.

Bereits im Jahr 2011 wurde Mobilfunkstrahlung von der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) als möglicherweise krebserregend eingestuft. Die IARC ist eine Organisation der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Diese Bewertung bedeutet nur, dass Handystrahlung prinzipiell Krebs auslösen kann. Dabei wird nicht miteinbezogen, wie viel Strahlung tatsächlich im Alltag vorhanden ist. Aus diesem Grund spielen Studien, die eine reale Alltagsbelastung erforschen eine wichtigere Rolle.

Mittlerweile gibt es mehr als 1.500 Studien, welche sich mit den Auswirkungen der Funkstrahlung auseinandergesetzt haben. Falls du bei deiner Recherche einen Überblick benötigst, ist das EMF-Portal der RWTH Aachen eine gute Hilfe. Weltweit werden insbesondere drei große Studien angegeben:

Diese Studien umfassen mehr als 1,5 Millionen Probanden. Bislang konnten alle drei Studien nur feststellen, dass die Mobilfunkstrahlung unser Körpergewebe erwärmt.

In den Studien konnte über einen Zeitraum von mehr als zehn Jahren keine übereinstimmende Korrelation zwischen Mobilfunkstrahlung und Hirntumoren festgestellt werden.

Fazit: Was sind die Konsequenzen?

Bisher brechen Experten nicht in Panik aus, dennoch gibt es Grund zur Vorsicht. Aus diesem Grund lohnt es sich die Belastung der Handystrahlung zu verringern.

4 Tipps, wie du die Belastung von Handystrahlung verringerst

Diese vier Tipps helfen dir deine Strahlenbelastung einzugrenzen:

  1. Vor dem Schlafen das Handy in den Flugmodus schalten
  2. Abstand vom Handy gewinnen und so weit wie möglich vom Körper tragen
  3. Das Handy häufig ausschalten
  4. Häufig die Freichsprecheinrichtung nutzen

Allein diese einfachen Tipps können helfen die Strahlung zu minimieren, da die Strahlung bereits nach kurzer Distanz abnimmt.

Du willst nichts mehr verpassen?

Die mobile Version verlassen