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IP-Telefonie: Vorteile, Nachteile, Grundlagen

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© bruce mars – pexels.com

IP-Telefonie: Vorteile, Nachteile, GrundlagenIP-Telefonie, häufig auch als Internet-Telefonie beziehungsweise Voice over IP (VoIP) bezeichnet, umfasst das Telefonieren über den Internetanschluss. Anders als ein klassischer Telefonanschluss, welcher das zu Grunde liegende Telefonnetz nutzt, werden bei IP-Telefonie also Computernetzwerke nach aktuellen Internet-Standards genutzt. Um IP-Telefonie in der Praxis anwenden zu können, muss daher eine Internetverbindung bestehen.

Funktionsprinzip der IP-Telefonie

Das VoIP-Telefonat unterteilt sich in drei separate Vorgänge, die ineinander übergehen:

  1. den Verbindungsaufbau
  2. die Übertragung vom Gespräch
  3. den Verbindungsabbau

Es werden in keiner dieser drei Etappen dedizierte Leitungen geschaltet, stattdessen wird die Sprache in kleinen Daten-Paketen in digitalisierter Form verpackt und schließlich zwischen beiden Teilnehmern (oder in einer Konferenz mehreren Teilnehmern) hin- und hergeschickt. Für den Transfer ist das Internetprotokoll zuständig, die Sprachdaten werden in einem digitalen Codec verpackt, beispielsweise G.711, G.722 oder iLBC. Die gesamten codierten Sprachdaten bauen sich im binärischen Code aus Nullen und Einsen auf.

Auf- und Abbau sind in ihrem Protokoll jeweils vom eigentlichen Gespräch getrennt. Für den Anwender ist, mit Hinblick auf die Qualität und Stabilität der Verbindung wichtig, dass der Internetanschluss konsequent verfügbar ist und außerdem genügend Geschwindigkeit zur problemlosen Übertragung der einzelnen Datenpakete bereitstellen kann. Für VoIP können sowohl der heimische Internetanschluss als auch das mobile Netz am Smartphone genutzt werden – die Geschwindigkeiten sind in der Regel mehr als ausreichend.

Vorteile der IP-Telefonie

Deutliche Vorteile liegen in der Sprachqualität. Die digitalisierten Datenpakete erlauben eine bessere Qualität als das klassische Telefonnetz. Viele Anbieter bieten außerdem ein eigenes Panel mit zahlreichen Konfigurationen hinsichtlich der Konferenzschaltung, Sperrung von ausgewählten Rufnummern und der Umleitung von eingehenden Anrufen an. Der genaue Umfang kann zwischen den einzelnen Anbietern von VoIP-Telefonie variieren.

Weil der Internetanschluss sowohl für die Telefonie als auch zur allgemeinen Datenübertragung genutzt wird, lässt sich vor allem in Unternehmen ein einfacheres, strategisches Handling ermöglichen, indem alle Komponenten des Internetanschlusses eine einfache Zusammenarbeit und einheitliche Übertragung ermöglichen.

Weiterhin erlangen Anwender von VoIP Unabhängigkeit. Man ist nicht länger an das heimische Telefon, welches am Telefonnetz hängt, gebunden. Stattdessen können Gespräche flexibler erfolgen. VoIP gilt weiterhin tendenziell als günstiger, vor allem wenn mehrere Personen die Internetverbindung nutzen, wie es beispielsweise in Familien oder in Unternehmen der Fall ist. Es besteht folglich keine Notwendigkeit eines ISDN-Anschlusses inklusive teurer Tarife mehr. In Unternehmen reduziert das den Arbeitsaufwand und stellt die Weichen für ein vereinfachtes Handling. So können Kunden und Provider gleichermaßen von dem einheitlichen All-IP-Standard profitieren.

Nachteile der VoIP

Zwangsweise muss hier die Notwendigkeit einer bestehenden und entsprechend schnellen Internetverbindung genannt werden. Fällt das Internet aus, kann VoIP natürlich nicht länger genutzt werden. Ist das Internet zu langsam oder wird durch aktuelle Datentransfers in seiner Geschwindigkeit eingeschränkt, kann es zu Verlusten in der Gesprächsqualität kommen. Weiterhin spielt die Verschlüsselung eine wichtige Rolle.

Da die Gespräche über das Internet stattfinden, ist die Verbindung natürlich ebenso anfällig, wie das allgemeine Internetdatennetz. Provider arbeiten konsequent an neuen, zuverlässigen Verschlüsselungen, welche auch von den IP-Telefonen aufgegriffen werden. Die Telekom hat bereits angekündigt, schon in diesem Jahr die klassischen ISDN-Telefonstrukturen bis zum Jahr 2018 komplett abschaffen zu wollen.

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