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Das eigene Ranking stärken und gleichzeitig das der Konkurrenten schwächen? Das klingt eigentlich nach einer guten Strategie bei der Schlacht um die prominenten Plätze auf den Suchergebnisseiten. Microsites versprechen genau dies und erweisen sich als Geheimwaffe im Online-Marketing als besonders effektiv. Doch auch die Möglichkeiten einer Microsite sind nicht unerschöpflich.

Microsite – Die Kombination aus Micro und Website…

ist eine kleine Internetpräsenz, die eine flache Navigationsstruktur und wenige Unterseiten hat.

Klares Ziel: eigenständig, aber dennoch verbunden

Sowohl gestalterisch als auch thematisch ist eine Microsite von den restlichen Web-Angeboten losgelöst. Zwar kann sie die Corporate Identity haben, doch behandelt sie meist ein bestimmtes Thema genauer. Deshalb sollten GrafikdesignerInnen dieses Themenfeld auch bildlich aufgreifen. Handelt es sich bei der Microsite etwa um ein Informationsportal einer Schönheitsklinik, um ihren PatientInnen die Möglichkeiten einer Fettabsaugung zu präsentieren, kann ein schlanker Körper als Blickfang im Design gewählt werden.

Vorteil der Microsite im Gegensatz zur Hauptpräsenz:

  • BesucherInnen gezielt ansprechen
  • Kurzer, prägnanter Überblick über angebotene Leistungen oder Produkte
  • Zusatzinformationen zu einzelnen Bereichen
  • Direkter Verweis auf die Firmen-Website

1. Listung in den Top-Suchergebnissen

Ein wichtiger Grundstein für die Microsite wird mit der Auswahl einer passenden Domain gesetzt. Empfehlenswert ist hierbei die Wahl eines Keywords in der URL, zum Beispiel www.transporte-beispiel.de. Der Webseitenbetreiber hat hierbei zwei Möglichkeiten. Entweder er setzt das Keyword in Kombination mit einem anderen Begriff, beispielsweise mit seinem Firmennamen (Partial Match Domain oder PMD), oder er wählt exakt die Suchwörter für seine URL, die er mit seiner Microsite bewerben will (Exact Match Domain oder EMD).

Corporate Content fürs Ranking

Da der Name der Seite immer noch ein wichtiges Bewertungskriterium für Google und Co. ist, steigen die Chancen, dass eine solche Microsite auch in den Top-Suchergebnissen erscheint – natürlich mit hochwertigen Inhalten als Grundlage. Dieser Fakt ist äußerst wichtig, denn ohne qualitativ gute Inhalte kann eine Microsite auch mit der besten URL nicht nach vorne kommen. Zudem gab es im Juni 2013 ein Google-Update, das Domains mit einem Keyword in der URL um einige Positionen nach hinten setzte. Dennoch waren und sind EMDs beziehungsweise PMDs eine sehr gute Ausgangsposition für Top-Suchergebnisse.

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2. Schwächung der Konkurrenz

Setzen WebseitenbetreiberInnen auf eine Online-Marketing-Strategie mit Microsites, bringt dies einen weiteren positiven Effekt für einen umworbenen Suchbegriff. Haben sich die eigenständigen „Mini-Seiten“ etabliert und erzielen sie gute Rankings, bewirkt diese zusätzliche Listung in den Suchergebnissen, dass MitbewerberInnen nach hinten rutschen.

3. Autarkes Linkbuilding für die Hauptseite

Wird eine Microsite von den NutzerInnen gut angenommen, bietet sie ideale Voraussetzungen für ein seriös durchgeführtes Linknetzwerk. Werden mehrere Microsites untereinander sinnvoll verlinkt, bilden sie ein ideales Website-Netzwerk. Durch Verwendung von unterschiedlichen Domains, unterschiedlichen Servern und IP-Adressen erschaffen sich WebseitenbetreiberInnen für die Zukunft ein themenrelevantes und autarkes, sich selber gehörendes Linknetzwerk. Doch Vorsicht: Das Pinguin-Update von Google bestraft auffällige Linkstrukturen. Deshalb sollte auf ein nachhaltiges Linkbuilding gesetzt werden, das heißt nicht zu schnell anwachsend und eine natürliche Verteilung von internen und externen Verweisen.

4. Zusätzliche Besucher und potenzielle Kunden

Durch das laut Google Trends vorherrschende monatliche Suchvolumen für das jeweilige Keyword generieren WebseitenbetreiberInnen zusätzlichen Traffic für die Hauptpräsenz. In der Praxis sieht dies wie folgt aus: Suchen NutzerInnen beispielsweise nach „Kurier Dortmund“ und gelangen auf die hierfür aufgebaute Microsite, führen sie Verlinkungen auf die Hauptdomain. Dies zeigt sich in höheren Besucherzahlen.

5. Flexibilität und Perspektive

Erhält eine Microsite eine besonders gute Resonanz in Form von guten Klickraten und Seitenbesuchen, kann diese um weitere Navigationspunkte, Kommentarfunktion oder um Blog-Funktionalität erweitert werden. Das ist auch im Sinne von Content-Marketing, denn Webseiten, die regelmäßig hochwertige Inhalte bereitstellen, steigen nicht nur in der Gunst der LeserInnen, sondern auch im Ansehen der Suchmaschine.

Nachteile einer Microsite

Der Aufbau einer solchen Microsite beansprucht natürlich sehr viel Manpower. GrafikdesignerInnen, TexterInnen und ProgrammiererInnen sind alle in diesen Prozess involviert und kosten entsprechend viel Zeit und Geld. Marketing-EntscheiderInnen sollten hierbei den Return-of-Investment (ROI) berechnen, denn wenn es zu wenige Anfragen auf einen bestimmten Suchbegriff gibt, kann der Aufbau einer Microsite sich nicht lohnen. Außerdem ist es schwierig, mit einer relativ frischen Website eine etablierte Internetpräsenz eines Konkurrenten zu verdrängen. Wie alle Formen der Suchmaschinenoptimierung zeigen sich die Ergebnisse von Marketing-Maßnahmen erst nach längerer Zeit.

Fokus auf die Hauptpräsenz?

Wichtigstes Argument, das gegen eine Microsite spricht: Die dafür anstehenden Ressourcen könnten ebenso für den Ausbau der Hauptpräsenz eingesetzt werden. So kann durch die Integration von Infografiken, ausführlichen Dienstleistungs- und Produktbeschreibungen sowie Usability-Verbesserung die Sichtbarkeit der Website maßgeblich gesteigert werden.

Joachim Gerloff

Joachim Gerloff ist Online-Redakteur und Texter bei der Fullservice-Internetagentur NEXUS Netsoft in Langenfeld bei Düsseldorf (Telefon: 02173/8498890; gerloff@nexus-netsoft.com). Er betreut Kunden aus den verschiedensten Branchen in den Bereichen Online-PR, Suchmaschinenoptimierung und Content Marketing.

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10 Comments

  • Daniel Hüther sagt:

    Bezüglich einem Starken Link-Netzwerk gebe ich ihnen Recht, auch mit der Aussarge das Google diese sehr hart Abstraft solten diese auffällig werden. ABER sie können auch heute noch einen enormen Boost für das Ranking bedeuten. Was hingegen mit den Micrositen heute nicht mehr allein umsetzbar ist! Viraler Traffic ist heute Gold wert das ist fakt! (Stand 2015/2016).

  • Gerald sagt:

    Sie sehen noch recht jung aus, woher haben Sie so veraltetes Wissen? Lassen Sie mich raten, Sie befüllen auch noch eifrig das „Keyword“-Meta-Tag?
    Ich bin wirklich überrascht, amüsiert wäre wohl nicht das richtige Wort, da auch ich befürchte, dass Kunden bei Ihnen für diese oder vergleichbare „Leistungen“ Geld bezahlen müssen.

  • Erfahrung-macht-schlau sagt:

    Ich sehe dieses Thema kritisch, da ich mit den wesentlichen Kritikpunkten meiner Vorredner überein stimme. Google & die Konkurrenz schlafen nicht. Mal davon abgesehen, dass Google selbst genau weiß, wer die Domains registriert hat…

    Aus eigener Erfahrung darf ich sagen, dass Nexus eher selten durch qualifiziertes SEO auffällt. Aber das möchte ich an dieser Backlinkplatzierung nicht ausführlich beschreiben. Ist ja schließlich nur unique Content den ich hier platziere *LOL*

  • Timo sagt:

    Microsites machen wirklich nicht mehr viel Sinn, da man dort die gleiche Power wie bei einer echten Seite reinstecken muss. Hinzu kommt, dass das genannte Beispiel wirklich schlecht ist und nicht nur altbacken aussieht. Wo werden denn da die Besucher abgeholt und einer Dienstleistung zugeführt? Warum ist die Seite nicht responsive? Den gleichen Effekt (also das Ranking) hätte man bei der gegebenen Konkurrenz (nur 4.280 exakte Treffer bei Google, das ist gar nichts!) vermutlich auch mit einer Unterseite auf dem Hauptprojekt erreichen können, die mit sehr gutem Inhalt bestückt wird. Naja und das Argument Linknetzwerk für die Hauptseite zieht natürlich auch nur, wenn man für die Microseite selber Links aufbaut. Damit multipliziert sich wieder der Aufwand, der besser in das Hauptprojekt gesteckt worden wäre.

    Außerdem wird das Linknetzwerk in diesem Fall direkt selber wieder entwertet, da alle Microsites auch vom Hauptprojekt verlinkt werden (Stichwort reziprok).

    Würde ich nicht wissen, dass für die Dienstleistung ein Kunde vermutlich viel Geld bezahlt hätte, wäre dieser Beitrag hier fast lustig…

  • Alex sagt:

    Ich schließe mich G. Dillenberg hat. Das ist SEO von vor x Jahren. Keyword-Domains haben schon längst nicht mehr den Stellenwert wie vor Jahren und haben keinen Rankingvorteil mehr. Um dieses Mittel zur SERP-Domination einzusetzen, muss man schon einiges an Aufwände fahren, was vermutlich nur SEO-Professionals machen und keine Standard-Unternehmen. Linkbuilding über Aufbau eines eigenen Netzwerkes… hmm. schon was vom Panda gehört? Der beste Satz ist „…

    das laut Google Statistik vorherrschende
    monatliche Suchvolumen für das jeweilige Keyword generiert der
    Webseitenbetreiber zusätzlichen Traffic für die Hauptpräsenz…“, dass statistische Suchvolumen generiert Traffic? Naja, nicht, wenn du nicht vorne stehst….
    Und dann der Brückenschlag zum Content-Marketing??? Was denn nu? Mircosite oder Content-Strategy?

  • G. Dillenberg sagt:

    Entschuldigung – das ist SEO von 2008. Die Microsites haben mittlerweile einen ganz anderen Stellenwert.

  • Nutz die Microsite denn auch etwas, wenn sie nur eine .org oder .net hat?

  • Wolf Junius sagt:

    Der Erfolg von Microsites hängt sehr stark von der Branche und den angebotenen Produkten bzw. Services ab. So hat man bei Google nach meiner eigenen Erfahrung für wirklich relevante Kauf-Suchbegriffe kaum noch eine Chance auf Ergebnisseite 1, wenn diese Produkte auch in den großen Onlineshops angeboten werden. Excat match Domains bringen nach den letzten Google Updates kaum noch messbare Vorteile.

  • Michael Willa sagt:

    nasenkorrektur-koeln.de würde ich wirklich nicht mehr als Microsite bezeichnen ;)

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