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Wie findet man als Existenzgründer einen passenden Namen für das eigene Unternehmen? Unternehmer.de sprach mit Gideon Lehmann – Projektleiter, Konzepter und Creative Consultant sowie Autor auf diesem Portal – über die Chancen und Risiken der Namensfindung.

Unternehmer.de: Herr Lehmann, welche Fehler werden von Existenzgründern bei der Wahl des Firmennamens immer wieder begangen?

Gideon Lehmann: Viele Existenzgründer und Startups vermischen die Namensfindung mit der Identitätsfindung. Das heißt, die Namensfindung wird betrieben noch bevor das nötige „Selbst-Bewusstsein“ hinsichtlich der eigenen Unternehmung besteht. Zwar kann ein guter Name durchaus identitätsstiftend sein, aber grundsätzlich gilt: Erst sollte die Frage „Wer bin ich?“ beantwortet werden und  dann die Frage „Wie heiße ich“. Ansonsten gerät die Namenssuche schnell zu einer endlosen Suche ohne klares Ziel und damit nicht selten zu einer ersten ernsthaften Belastungsprobe ein junges Unternehmen. Ein weiterer Fehler liegt in der oftmals unrealistischen Erwartungshaltung in Bezug auf den eigenen Namen: Der Name soll gut zu merken sein, einfach auszusprechen, möglichst kurz und gleichzeitig einzigartig, er soll etwas über das Unternehmen oder Produkt aussagen, Google soll ihn lieben und natürlich sollen die .com- und .de- Domains noch frei sein. All diesen Wünschen und Anforderungen kann ein Name natürlich in der Regel nicht gleichermaßen gerecht werden. Hier heißt es: Prioritäten setzen!

Unternehmer.de: Nach welchen Kriterien sollte ich meinen Firmennamen auswählen?

Gideon Lehmann, Creative Consultant sowie Autor auf Unternehmer.de

Gideon Lehmann: Firma und Name müssen vor allem zueinander passen. Der Name ist neben dem Logo der wichtigste Ausdruck der eigenen Corporate Identity. Das heißt, das genaue Wissen um die eigenen Besonderheiten, Alleinstellungsmerkmale, Wesensarten und Charakterzüge und nicht selten auch das Vertrauen in das eigene Bauchgefühl sind die Grundvoraussetzung für die richtige Namensentscheidung. Erst an zweiter Stelle gilt es dann weitere Kriterien wie „gut zu merken“, „klar von anderen zu unterscheiden“ und „funktioniert auch international“ oder „klingt gut“ zu berücksichtigen. Für Internet-Startups haben die Verfügbarkeit des Domainnamens, die möglichst wenig fehleranfällige Eingabe eines Namens in der Adresszeile des Browsers und nicht zuletzt natürlich auch Aspekte der Suchmaschinenoptimierung hohe Priorität. Und letztlich muss der Name natürlich vor allem den eigenen Kunden gefallen. Hier gilt die Empfehlung: „Nehmen Sie sich die Zeit und erproben Sie den Namen vor der endgültigen Entscheidung mit der anvisierten Zielgruppe.“

Unternehmer.de: Auf welche Hilfsmsittel kann man bei der Namensfindung zurückgreifen?

Gideon Lehmann: Machen Sie sich eine Liste mit den wichtigsten Anforderungen an Ihren Namen und priorisieren Sie diese mit „muss“, „sollte“ und „kann“. So haben Sie gleich eine gute Grundlage für die Entscheidungsfindung. Prüfen Sie anhand Ihrer Anforderungsliste auch die Namen Ihrer Konkurrenten, damit Sie sich klar von Ihren Wettbewerbern abgrenzen können. Dann heißt es „brainstormen“: Laden Sie Ihr Team, Ihre Geschäftsfreunde oder Xing-Kontakte dazu ein, Ihnen zu helfen einen geeigneten Namen zu finden oder einen ausgewählten Namen zu prüfen. Denn viele  Augen sehen mehr als zwei. Setzen Sie sich eine feste Zeitspanne in der Sie mit Ihrem Namensfindungs-Team ohne Rücksicht auf alle Vorgaben Namensvorschläge generieren. Schöpfen Sie aus diesem Material, um dann durch Wort-Kombinationen, Wortneuschöpfungen oder Ableitungen weitere Namensideen zu entwickeln. Dabei helfen auch Online-Tools wie der Openthesaurus.de.

Unternehmer.de: Wie und wo kann ich den Namen meines neuen Unternehmens schützen lassen?

Gideon Lehmann: Mit der Verwendung des Namens durch die Anmeldung einer Firma entsteht bereits ein Recht am eigenen Namen. Wer sicher gehen will und auch einklagbare Rechte auf den eigenen Namen wünscht, sollte den Namen als Marke eintragen lassen.

Unternehmer.de: Herr Lehmann, wir bedanken uns für dieses Gespräch.

Das Interview führte Unternehmer.de-Redakteur Mathias Sauermann.

(Bild: © Beboy – Fotolia.com)

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One Comment

  • Lisa sagt:

    Hallo Herr Lehmann,

    vielen Dank für diesen Beitrag.

    Als gute Alternative für die zwölf finde ich die Seite von designenlassen.de

    Ich finde es auch immer sehr sinnvoll sich davor im Internet zuhören, indem auf verschiedenen Seiten Umfragen startet, dadurch kann man schnell und kostenlos an Informationen über die Einstellung zu bestimmten Dingen erfahren.

    Anbieten würden sich dafür Seiten wie: gutefrage.net,….

    Liebe Grüße
    Lisa

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