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Der Businessplan: Das solltest du auf keinen Fall vergessen!Die detaillierte Beschreibung deines Geschäftsmodells – auf Neudeutsch “Businessplan” genannt – ist ein wichtiger Faktor für den erfolgreichen Zugang zu einem Kredit für Existenzgründer. Keine Bank wird dir auf Basis der begeisterten mündlichen Schilderung deiner Geschäftsidee Geld leihen, sondern eine ausführliche schriftliche Ausarbeitung anfordern.

Diese Anforderung solltest du nicht auf die leichte Schulter nehmen, denn so manche Gründungsfinanzierung ist schon an ungenauen Beschreibungen und unrealistischen Prognoserechnungen gescheitert.

Die folgenden Dokumente sollten in deinem Businessplan also auf keinen Fall fehlen:

businessplan

1. Detaillierte Beschreibung deines Vorhabens

Schildere so exakt wie möglich, was du in deiner Selbstständigkeit zu tun gedenkst. Erläutere die Ideen und Produkte, die du auf den Markt bringen willst. Gebe einen Überblick über die Vertriebswege und die Zielgruppe. Zeige, welchen Nutzen deine Produkte oder Dienstleistungen dem Kunden bringen.

2. Markt- und Konkurrenzanalyse

Wie setzt sich deine Zielgruppe zusammen? Bist du in einem wachsenden, stagnierenden oder schrumpfenden Markt aktiv? Bietest du deine Leistung nur im Inland oder auch im Ausland an? Wer sind deine Konkurrenten, und zu welchen Konditionen bieten diese ihre Leistungen und Produkte an? Kannst du deinen Kunden etwas bieten, das sie von der Konkurrenz nicht erhalten? All dies gehört in die Analyse des Marktes.

3. Investitionsplan

Erstelle einen ausführlichen Plan, zu welchen Zeitpunkten du welche Investitionen tätigen willst und warum die Investition notwendig ist. Enthalten sein sollte auch die voraussichtliche Nutzungsdauer der Anschaffungen.

4. Umsatz-, Aufwands- und Gewinnprognose

Auch wenn Prognosen bekanntermaßen schwierig und oft ungenau sind, solltest du dennoch wenigstens drei Jahre in die Zukunft blicken. Fasse deine Vorstellungen in konkrete Zahlen:

  • Wie soll sich der Umsatz entwickeln?
  • Werden die Aufwendungen mit dem Umsatz steigen, stagnieren oder nach der Startphase sogar rückläufig sein?
  • Was wird deine persönliche Absicherung in Form von Altersvorsorge, Kranken- und Berufsunfähigkeitsversicherung kosten?
  • Welche Beträge sollen für Zins und Tilgung von Investitionskrediten reserviert werden?
  • Wie hoch ist dann der Gewinn, der am Ende übrig bleibt?

Bleibe bei diesen Rechnungen realistisch, und erstelle je eine günstige und eine ungünstige Variante.

5. Vertragsentwürfe

Wenn du dich mit Kolleginnen oder Kollegen in Form einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) zusammenschließt, solltest du die dazugehörigen Vertragsentwürfe in den Businessplan mit einfließen lassen.

6. Fachliche Gutachten

Ideal ist es, wenn deine Fachkompetenz von unabhängigen Dritten bestätigt wird. Hast du schon einmal einen Wettbewerb gewonnen? Kann dir einer deiner Uni- oder FH-Professoren eine Empfehlung ausstellen? Wenn ja: Rein damit in den Businessplan!

7. Tabellarischer Lebenslauf des Gründers

Nicht fehlen darf der obligatorische Lebenslauf, der die wichtigen Stationen deines beruflichen Werdegangs und deine formalen Qualifikationen enthält.

8. Angaben & Nachweise zu Einkommen und Vermögen

Auch wenn es unangenehm ist: Die Bank verlangt Einblick in deine persönlichen Vermögensverhältnisse, und den solltest du ihr im Interesse einer zügigen Kreditzusage gewähren.

9. Kreditsicherheiten

Kannst du der Bank Pfandrechte bieten, z.B. auf dein (noch nicht allzu altes) Auto oder auf fest angelegte Sparbriefe? Am liebsten sind den Banken natürlich Grundschulden – aber damit gefährdest du im Fall eines Misserfolgs deine Immobilie. Grundschulden solltest du daher nur für Immobilienfinanzierungen einsetzen und als Alternative lieber einen bescheideneren Start einplanen.

Ein Schritt näher am Traum …

Wenn du all diese Auskünfte in deinem Businessplan nicht vergisst, bist du auf einem guten Weg zu deinem eigenen Unternehmen. Natürlich muss dafür auch das richtige Geschäftsmodell vorhanden sein und am aller wichtigsten: Du selbst musst hinter deiner Idee stehen, sonst hilft auch der beste Businessplan nichts!

Unser Buchtipp für neugierige Existenzgründer

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(aktualisiert am: 27.09.2016)

Thomas Hammer

Thomas Hammer ist freier Wirtschaftsjournalist. Er schreibt unter anderem für die ZEIT, die Süddeutsche Zeitung sowie die Ärzte Zeitung und hat im Verlag der Verbraucherzentralen mehrere Finanzratgeber veröffentlicht. Speziell für Freelancer und Selbstständige betreibt er das Online-Ratgeberblog www.finanzen-fuer-freie.de.

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2 Comments

  • Start-Ups brauchen einen professionellen Business Plan, eine sorgfältige und permanente finanzielle Planung, genaue Forecasts, eine perfekte Marktanalyse, smarte Human Resources Manager, effiziente Organisationseinheiten, den Schutz von Rechten und Vieles mehr sind neben einer konstruktiv weltweiten Geschäftsentwicklung ein Muss.

    Eines ist sicher: Die wichtigste Erkenntnis aus den Finanz-, Wirtschafts- und Innovationskrisen ist, dass es auch Phasen geben wird, in denen mit negativen Zuwachsraten geplant werden muss, insbesonders dann, wenn danach unbedingte Marktbereinigungen erfolgreich gelingen sollen.

    In diesen Phasen dürfen dann Investitionen aus Rücklagen vor allem in F&E, also die nachhaltige Weiterentwicklung von neuen Geschäftsideen in strategisch wichtigen Unternehmenseinheiten nicht fehlen. Ansonsten wird der Produktlebenszyklus durch die Folgen der weltweiten Konsumgüterinflation doppelt schlimm für Neugründungen auswirken.

    Und das bedeutet: Eine erzielbare und höhere Wertschöpfung im Unternehmen ist immer erstrebenswert, vielleicht sogar weniger Umsatz bei mehr Gewinn, kann eine wichtige und gute Entscheidung gelten.

    Schlüsselbegriffe wie Innovation, wertorientierte Geschäftsführung in Zeiten mit gesunden Herausforderung als ein Fokus…. sind der Hit.

  • An erster Stelle stand eine Idee… das liest man in der Regel stehts in Business Plan Literatur in Englischer Sprache: das ist der Unterschied zu deutschsprachigen Titeln, die sich mit der Hürden über die Bürokratie und Steuer auseinandersetzen und dabei das Einfache – nämlich die geniale Idee im globalen Kontext gesehen – oftmals vergessen.

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