
„Mensch! Das ist ja toll! Verkauf‘ das doch professionell!“ – Klar! Aber wie? Oft scheitern angehende Shopbetreiber nämlich bereits an der Umsetzung des Onlineshops.
Daniel Stooß und Philipp Frank haben diese Lücke erkannt und bieten mit WUNDERY eine Möglichkeit, dieses Problem zu lösen.
Wir haben uns mit den beiden Startupgründern über ihre Geschäftsidee, den Alltag als Jungunternehmer und ihre Plattform unterhalten.
unternehmer.de: Hi Daniel, wärst du so lieb und stellst dich und dein Startup zunächst einmal kurz vor?
Daniel Stooß: Sehr gerne! Mein Name ist Daniel Stooß, ich bin 27 Jahre alt und zusammen mit Philipp Frank entstand die Idee hinter WUNDERY. Philipp ist bei uns der Kopf für das Technische, ich kümmere mich um die Themen Marketing, Vertrieb und Support. Wir haben eine Plattform geschaffen, die die Erstellung und den Betrieb des eigenen Onlineshops einfach und für jedermann zugänglich macht.
unternehmer.de: Seit wann aber gibt es euch eigentlich schon und wo steht ihr momentan?
Daniel Stooß: Die Entwicklung der Plattform begann bereits im Mai 2013, direkt nach unserem Wirtschaftsinformatik Masterstudium an der TU München. An einem sonnigen Tag im Januar 2014 haben wir schließlich die WUNDERY GmbH in München gegründet. Aktuell befinden wir uns inmitten der Wachstumsphase und gewinnen von Tag zu Tag neue Kunden für unsere Idee.
„Wir lieben einfache Lösungen!“
unternehmer.de: Wie kam es zu eurer Idee und gab es einen Schlüsselmoment, in dem ihr dachtet „Das machen wir jetzt einfach“?
Daniel Stooß: Den gibt es natürlich! Eines Tages, als ich gerade an meiner Masterarbeit saß kam Philipp zu mir und fragte mich ganz einfach, ob ich mit ihm ein
E-Commerce Unternehmen gründen möchte. Ich war natürlich sofort mit von der Partie und das Vorhaben war besiegelt. Philipp kommt bereits aus dem E-Commerce Umfeld und weiß, wie kompliziert viele der heutigen Shopsysteme sind. Sofort war klar, hier müssen wir ansetzen. Denn wir lieben E-Commerce und wir lieben vor allem Software, die einfach zu bedienen ist.
unternehmer.de: Was unterscheidet euch von der Konkurrenz?
Daniel Stooß: Wir unterscheiden uns von unseren Mitbewerbern vor allem durch die hohe Benutzerfreundlichkeit und die einfache Bedienbarkeit des Shopsystems.
Zudem wollen wir das erste intelligente Shopsystem auf dem Markt sein. D.h. es übernimmt automatisch Aufgaben im Hintergrund ab und gibt gezielt Handlungsvorschläge zur Verkaufsförderung und Optimierung des Shops. Das gibt es so noch nicht.
unternehmer.de: Wie ist eigentlich euer Name entstanden?
Daniel Stooß: Schön, dass diese Frage kommt. Wie der Name es schon verrät, hat es etwas mit Wunder zu tun. Wir wollen mit unserer Plattform ein kleines Wunder für Shopbetreiber vollbringen. Kurzerhand haben wir uns WUNDERY genannt.
unternehmer.de: Und welche finanziellen Quellen standen euch bei der Gründung zur Verfügung? Wie habt ihr eure Existenzgründung finanziert?
Daniel Stooß: Wir versuchen, solange es geht und Sinn macht, unser Unternehmen zu bootstrappen. Das heißt, mit eigenen Mitteln zu finanzieren. Bereits seit über einem Jahr sind wir damit sehr gut gefahren und es hat dazu beigetragen, viele Entscheidungen bewusster zu treffen. Wir sind jedoch auch Realisten und uns ist klar, dass wir mittelfristig Investoren mit ins Boot holen müssen. Nur so sind wir in der Lage, uns im stark umworbenen E-Commerce Umfeld positionieren zu können und uns nachhaltig weiterzuentwickeln.
unternehmer.de: Hat euch Jemand unter die Arme gegriffen bei eurer Gründung?
Daniel Stooß: Während der Gründungsphase wurden wir sehr gut durch die UnternehmerTUM — das Innovations-und Gründerzentrum an der Technischen Universität München — beraten, insbesondere durch das dort etablierte Kickstartprogramm, in dem wir als Startup in allen wichtigen Bereichen unterstützt werden. Zudem beraten uns zwei erfahrene Mentoren aus dem Unternehmerumfeld.

unternehmer.de: Hattet ihr Ängste und Bedenken hinsichtlich der Unternehmensgründung?
Daniel Stooß:Bei dieser Frage musste ich kurz nachdenken und warf Philipp diese Frage zu. Aber – nein… eigentlich hatten wir nicht wirklich Ängste oder Bedenken. Wir sind direkt mit voller Motivation und Freude in die Gründung gestartet.
unternehmer.de: Ihr steckt ja noch ziemlich am Anfang, aber gibt es jetzt schon Sachen, die ihr heute anders anpacken würdet?
Daniel Stooß: Natürlich. Zu Beginn waren wir beide super motiviert und voller Ehrgeiz und haben uns sofort auf die Entwicklung gestürzt. Aus heutiger Sicht würden wir uns vor allem zu Beginn mehr Zeit nehmen und genauer definieren, was die erste Version beinhalten soll, und diese Ergebnisse dann zielgerichtet umsetzen.
„Mein Tipp für angehende Unternehmer: Holt euch Hilfe!“
unternehmer.de: Welche Tipps würdet ihr angehenden Unternehmern geben, die sich momentan mit dem Gedanken beschäftigen, ein Startup zu gründen?
Daniel Stooß: Für viele Startups ist der erste Gedanke nach der Idee, woher bekomme ich viel Geld für meine Idee. Diesen Startups möchte ich folgenden Tipp mit auf den Weg geben: Bootstrappt euer Startup und versucht es mit eigenen Kräften zu schaffen. Man lernt dabei enorm viel. Gerade im Softwarebereich ist keine hohe Erstinvestition notwendig. Sehr wertvoll und von vielen leider nicht genutzt ist die Unterstützung diverser Einrichtungen. Gerade im Anfangsstadium, wenn man noch unerfahren ist, kann man so viele unnötige Fehler vermeiden, wenn man sich die Hilfe und Erfahrung von Anderen holt. Noch ein letzter Tipp: Wenn ihr eine Idee habt, fangt einfach damit an, habt Spaß und genießt das „StartUpSein“.
unternehmer.de: Worauf seid ihr im Rückblick besonders stolz? Was waren bisher eure größten Erfolge?
Daniel Stooß: Besonders stolz sind wir natürlich darauf, dass wir als Zwei-Mann-Team die erste Version unseres Shops innerhalb von einem Jahr auf den Markt gebracht haben. Der bisher größte Erfolg für uns war, dass wir dafür bereits sehr viel positives Feedback von den Shopbetreibern erhalten haben.
unternehmer.de: Erzählt uns doch eine lustige Anekdote oder eine kuriose Begebenheit aus euer Gründungsgeschichte!
Daniel Stooß: Philipp hatte für sich bereits seit längerer Zeit einen Flug nach Australien gebucht, um nach dem Studium sechs Wochen im Outback zu entspannen. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, dass unser Prelaunch-Termin genau dann stattfindet, wenn Philipp in Australien ist. Das hat uns jedoch nicht davon abgehalten, unseren Prelaunch durchzuziehen. Kurzerhand hab ich den Schalter in Deutschland umgelegt und die ersten Kunden konnten sich ihren Onlineshop einrichten. Während in Deutschland alle schliefen, konnte Philipp dann in Ruhe auf der anderen Seite der Welt die ersten angefallenen Bugs fixen.
unternehmer.de: Welche Charaktereigenschaften sind eurer Meinung nach ein absolutes Muss, um sich als selbstständiger Unternehmer behaupten zu können?
Daniel Stooß: Neben Zielstrebigkeit, Fleiß und Ehrgeiz braucht man vor allem den Mut und die Stärke, an seine Idee zu glauben. Vor allem dann, wenn Andere sagen, das wird doch eh nichts. Genauso sollte man auch die Bereitschaft mitbringen, bereits Erschaffenes wieder abgeben zu können und in eine andere Richtung zu gehen.
„Direkt nach dem Studium war der perfekte Zeitpunkt für die Selbstständigkeit!“
unternehmer.de: Hattet ihr denn schon immer den Wunsch, euch selbstständig zu machen?
Daniel Stooß: Der Wunsch, sich selbstständig zu machen, war nicht schon immer da. Ab und zu hatte man natürlich mal mit dem Gedanken gespielt, sich irgendwann einmal selbstständig zu machen. Gegen Ende des Studiums war für uns beide jedoch klar, dass wir nicht in ein festes Angestelltenverhältnis wechseln wollten. Die richtige Idee war da, wir beide haben uns gefunden und es war genau der perfekte Zeitpunkt, unser eigenes Ding zu starten.
unternehmer.de: Stichwort Social Media und Web 2.0: Wie nutzt ihr soziale Netzwerke für eure Idee? Welche Strategie verfolgt ihr hier?
Daniel Stooß: Natürlich sind wir als technologisches Unternehmen in diversen sozialen Kanälen vertreten. Dabei nutzen wir die Kanäle zum einen, um auf uns aufmerksam zu machen, und zum anderen, um unseren Lesern interessante Themen rund um E-Commerce zur Verfügung zu stellen. Zusätzlich unterstützen wir unsere Kunden bei der Verkaufsförderung, indem wir die Shops auf unseren Kanälen vorstellen.
unternehmer.de: Wie groß ist euer Team derzeit und was sind eure Pläne und Wünsche für die Zukunft?
Daniel Stooß: Aktuell besteht unser Team nur aus uns beiden. Ein Design-Student hilft uns zudem bei unseren Shopdesigns. Ganz weit oben auf unserem Plan steht die Weiterentwicklung der Plattform. Wir haben bereits durch unsere ersten Kunden sehr wertvolles Feedback erhalten, das wir auf Hochtouren in die nächste Version einbauen. Mit steigender Kundenzahl wollen wir natürlich auch bald unser Team vergrößern.
unternehmer.de: Gibt es etwas, was ihr derzeit noch braucht bzw. wonach ihr auf der Suche seid?
Daniel Stooß: Wie wohl jedes Startup brauchen auch wir zu Beginn Kunden, die unsere Plattform für ihren Onlineshop verwenden. Zusätzlich sind wir auch auf der Suche nach strategischen Kooperationen mit Unternehmen aus dem E-Commerce-Umfeld. In naher Zukunft werden wir für unsere Shopbetreiber einen Design- und AppStore zur Verfügung stellen. Aus diesem Grund suchen wir auch Designer und Entwickler, die daran interessiert sind, ihre Designs und Anwendungen bei uns anzubieten.
unternehmer.de: Eine letzte Frage: Ein Abendessen mit einem Begleiter eurer Wahl – egal, ob tot oder lebendig. Wer wäre das und was würdet ihr ihn/sie fragen?
Daniel Stooß: Wir würden uns auf ein Abendessen mit Will Smith freuen. Seine Einstellung zum Thema Arbeitsethik und erfolgreiches Leben finden wir beide großartig. Nach einem Gläschen Gin Tonic würden wir ihm dann folgende Frage stellen: „Was bedeutet es für dich, ein erfolgreiches Leben zu führen?“
Daniel, wir bedanken uns ganz herzlich für das Interview und wünschen euch viel Erfolg bei eurem weiteren Plänen!