Immer mehr Beschäftigte fühlen sich psychisch belastet, doch nur wenige Arbeitgeber werden aktiv. Dies zeigt eine Studie im Auftrag der ias-Stiftung. Demnach registriert jede zweite mittelständische Führungskraft in den letzten Jahren einen deutlichen Anstieg der mentalen Belastungen in ihrer Belegschaft. Die Folgen sind gravierend: Unzufriedenheit, Konflikte, Fluktuation und Produktivitätsverluste gefährden die Wettbewerbsfähigkeit. Dennoch ergreift erst jedes dritte mittelständische Unternehmen Maßnahmen, um gegenzusteuern.
Gesundheitsförderung stärkt Retention Management
Dabei stärkt eine systematische Gesundheitsförderung die Mitarbeiterbindung und erhöht die Arbeitgeberattraktivität, wie etwa der Fehlzeiten-Report 2024 der AOK zeigt: Betriebe, die die psychische Gesundheit ihrer Angestellten fördern, profitieren von sinkenden Fehlzeiten und einem besseren Retention Management. Besonders kleine und mittlere Unternehmen sollten sich das zunutze machen, denn sie trifft der Fachkräftemangel besonders hart. Hinzu kommt: Durch Produktivitätseinbußen, Nachbesetzung und Einarbeitung kostet jede Kündigung den Arbeitgeber bis zu 150 % des betreffenden Bruttojahresgehalts. Fluktuation gilt es daher nach Möglichkeit zu vermeiden.
Insbesondere jüngere Mitarbeitende gehen zudem tendenziell offener mit ihrem psychischen Wohlbefinden um und erwarten eine entsprechende Haltung auch von ihrem Arbeitgeber. Ein aktives Engagement für die psychische Gesundheit zahlt daher nicht zuletzt auch auf das Employer Branding ein. Um es in die Tat umzusetzen, reichen oft schon kleine Schritte aus, wie die folgenden Maßnahmen zeigen:
1. Austausch fördern
Psychische Belastungen bleiben Außenstehenden oft lange verborgen. Schaffe Räume für Austausch, indem du Mitarbeitergespräche, Mentoring-Programme und die Ausbildung von Vertrauenspersonen im Kollegenkreis initiierst. Eine transparente, wertschätzende Kommunikation auf Augenhöhe stärkt das Wir-Gefühl sowie den sozialen Rückhalt und wirkt so wie ein Schutzschild gegen Stress.
2. Ermögliche Flexibilität
Selbstbestimmung motiviert und beugt psychischer Überlastung vor. Flexible Arbeitszeiten, Homeoffice, Vertrauensarbeitszeit und Eigenverantwortung machen es einfacher, die Arbeitsbedingungen mit der eigenen Lebensrealität in Einklang zu bringen – etwa, wenn es um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie geht. Wenn du deinem Team Flexibilität ermöglichst, fördert dies das Gefühl der Selbstwirksamkeit und erhöht so ihre Zufriedenheit.
3. Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) weiterdenken
Viele Unternehmen denken bei BGM vor allem an Maßnahmen im Bereich Sport und Bewegung. Mit Angeboten für Resilienzaufbau und gesunde Ernährung erreichst du auch die Teammitglieder, die sich sonst wenig für Yogakurse oder Lauftreffs begeistern. Gerade die Wirkung gesunder Ernährung wird beim Blick auf die psychische Gesundheit oft unterschätzt, dabei fördert sie das Wohlbefinden gleich auf mehreren Ebenen: Neun von zehn Beschäftigten fühlen sich fitter, gesünder, leistungsfähiger und motivierter, wenn sie am Arbeitsplatz gesund versorgt sind. Jeder zweite kommt demnach sogar lieber ins Büro, wenn es dort eine Verpflegungsmöglichkeit gibt.
Mit einem ausgewogenen Essensangebot unterstützt du also nicht nur die körperliche Fitness deiner Teams, sondern auch das soziale Miteinander und somit das psychische Wohlbefinden. Zudem bringst du damit Wertschätzung zum Ausdruck, die du durch einen steuerfreien Essenszuschuss noch unterstreichen kannst. Es macht also in verschiedener Hinsicht Sinn, Mitarbeiterverpflegung zu einem festen Bestandteil deiner Arbeitsplatzausstattung zu machen.
In Ergänzung dazu stärken Angebote zu Stressbewältigung, Achtsamkeit und Selbstmanagement die psychische Gesundheit ganz direkt. Die Krankenkassen unterstützen Arbeitgeber durch Zuschüsse und bei der Realisierung spezifischer Kurse oder Gesundheitstage. Die BGF-Koordinierungsstelle der Krankenkassen informieren kostenlos zum Thema.
4. Führungskräfte sensibilisieren
Um die Bedeutung mentaler Gesundheit zu verdeutlichen, muss das Thema auf Management-Ebene ernstgenommen werden. Sensibilisiere deine Führungskräfte durch Schulungen in Bereichen wie Stressprävention, Burnout-Erkennung und empathischer Kommunikation. Schärfe außerdem ihr Bewusstsein für ihre Vorbildrolle: Wer Pausen und begrenzte Erreichbarkeit vorlebt, schützt sowohl sich selbst als auch sein Team vor Überlastung. Indem Führungskräfte Lob und Anerkennung offen aussprechen, motivieren sie ihre Mitarbeitenden und steigern deren Selbstwertgefühl.
Gesundheitsförderung: Der erste Schritt ist der wichtigste
Mentale Gesundheit ist ein Schlüsselfaktor für Mitarbeiterbindung und Arbeitgeberattraktivität – und damit elementar für das Überleben mittelständischer Unternehmen im Arbeitsmarkt der Zukunft. Mit Maßnahmen wie Mentoring-Programmen, gesunden Verpflegungsangeboten und gelebten Pausen schaffen Unternehmen eine Kultur, die das mentale Wohlbefinden als integralen Bestandteil eines gesunden Arbeitslebens versteht. Wichtig ist, nicht erst das perfekte Konzept zu entwickeln, sondern pragmatisch den ersten Schritt zu gehen. Schon ein offenes Ohr und erste Austauschformate können diesbezüglich den Unterschied machen.





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