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Unternehmen investieren Jahr für Jahr Millionen. Der Staat unterstützt sie in einigen Investitionsbereichen. Dazu gehören zum Beispiel die Entwicklung innovativer Umwelterfahrungen, Investitionen im Betriebsmittel, Auslandsaktivitäten oder Investitionen in wirtschaftliche Zwecke. Auch die Förderung von Existenzgründungen, Unternehmensübernahmen und Unternehmensbeteiligungen stehen auf dem Programm staatlicher Förderstellen.

Das Thema Energie und Umwelt ist vor allem in den letzten Jahren immer mehr in den Fokus gerückt.

Welche Maßnahmen unterstützt der Staat, die Unternehmen in Sachen Umweltschutz ergreifen? Dieser Beitrag stellt Fördermittel vor.

Die öffentliche Wahrnehmung von umweltbewusstem und ressourcenschonenden Verhalten hat sich stark gewandelt.

Förderprogramme: Diese Instrumente gibt es

Wenn von Förderprogrammen die Rede ist, denken viele automatisch, dass es sich um Zuschüsse handelt. Doch das ist nur eine Förderart, es gibt noch weitere. Zu den Standard-Förderarten gehören Förderdarlehen, Bürgschaften, Garantien, Beteiligungen und Zuschüsse. Zuschüsse wiederum kommen in unterschiedlichen Varianten vor. Folgende Aufstellung verschafft einen Überblick.

3 Arten von Zuschüssen – Zuwendungen in folgenden Formen

  1. Kostenerstattungen auf Basis vorab geleisteter Zahlungen
    Beispiel: Kostenerstattung bei Mitarbeiterqualifizierungsmaßnahmen
  2. Erlass von (Tilgungs-) Zahlungen in Zusammenhang mit gewährten Darlehen (=Tilgungszuschuss)
    Beispiel: Kfw-Kredit 271 für Investitionen in Erneuerbare Energien
  3. Prämien, die beim Kauf staatlich geförderter Produkte kostenreduzierend verrechnet werden
    Beispiel: Umweltbonus bei der Anschaffung eines Elektrofahrzeugs

Es gibt Ausnahmen von den drei genannten Zuschussvarianten. Eine Ausnahme ist z. B. der Gründungszuschuss, dessen Berechnung sich am individuell erworbenem Arbeitslosengeldanspruch orientiert.

Welche Förderarten gibt es für Unternehmen im Bereich Energie und Umwelt?

In erster Linie greifen Unternehmen auf Förderdarlehen und Zuschüsse zurück, wobei eine Kombination aus beiden ebenfalls möglich ist (wie beim bereits genannten KfW-Kredit 271). Um die Frage zu beantworten, welche Förderprogramme für Unternehmen zur Verfügung stehen, ist es empfehlenswert sich den Antworten auf zwei Wegen zu nähern.

Der erste Weg führt direkt zur KfW- Bank – das ist die Kreditanstalt für Wiederaufbau –, der zweite zum Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, kurz BAfA genannt.

Fördermittel von der KfW-Bank

Die KfW-Bank wartet mit diversen Krediten auf. Dazu gehört die „Bundesförderung für Energieeffizienz in der Wirtschaft“ (Kredit 295). Im Fokus des Programms steht die Energieeinsparung, zum Beispiel durch Investitionen in Maßnahmen, die die Strom- oder Wärmeeffizienz verbessern. Die Investitionen können dabei in Querschnittstechnologien, in Prozesswärme aus erneuerbaren Energien, in Mess-, Steuer- und Regelungstechnik, Sensorik und Energiemanagement-Software oder in energiebezogene Optimierungsmaßnahmen von Anlagen und Prozessen erfolgen. Dafür stellt die KfW bis zu 100 % der förderfähigen Investitionskosten zur Verfügung und gewährt in Abhängigkeit von der Gesamtlaufzeit 1 bis 3 tilgungsfreie Anlaufjahre. Während dieser Zeit müssen Unternehmen nur die Zinsen bezahlen. Das Programm enthält einen Tilgungszuschuss, wie oben bereits angesprochen. Dieser orientiert sich an der Höhe der förderfähigen Kosten und kann bis zu 55 % betragen.

Weitere Kredite, die Maßnahmen in Zusammenhang mit Energieeffizienz fördern, sind die Programme 292 und 276. Programm 433 ist ein reiner Zuschuss, der für Brennstoffzellen gewährt wird. Seine korrekte Bezeichnung heißt „Energieeffizient Bauen und Sanieren – Zuschuss Brennstoffzelle“. Bis zu 28.200 Euro pro Brennstoffzelle werden hier als Zuschuss gewährt.

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Förderungen der KfW in Sachen erneuerbare Energien und Umwelt

Sehr interessant für Unternehmen ist KfW-Programm 271 mit der Bezeichnung „Erneuerbare Energien – Premium“. Besonders hohe Förderungen fließen hier für den Austausch alter Heizungsanlagen. Interessierte Unternehmen sollten mit einem erfahrenen Partner zusammenarbeiten, der auf der einen Seite verschiedene Heizsysteme anbietet und auf der anderen Seite einen Überblick über die dazu passenden Förderprogramme hat. Ideal ist es, wenn der Partner die lukrativste Kombination aller möglichen Fördermittel in Abhängigkeit von der technischen Planung empfiehlt und gleichzeitig dafür sorgt, dass die Anträge an die richtige Stelle gerichtet werden.

Mit dem Programm 271 werden unter anderem diese Vorhaben gefördert:

  • Solarkollektoranlagen
  • Biomasseanlagen
  • Wärmenetze
  • Biogasleitungen
  • Wärmespeicher
  • Wärmepumpen
  • Kombinierte Strom- und Wärmeerzeugungsanlagen

In diesem Zusammenhang sei auch auf das Förderprogram Erneuerbare Energien – Standard (270) hingewiesen. Dies ist für Investitionen in Anlagen konzipiert, die weniger groß sind. Außerdem werden andere Anforderungen an die Technik gestellt. Neben den Programmen 270 und 271 kommen noch die folgenden Programme für Unternehmen infrage, die im Bereich Energie & Umwelt Investitionen vornehmen:

  • Kredit 273 Offshore-Windenergie
  • Kredit 240 KfW-Umweltprogramm
  • Kredit/Zuschuss 230 – BMU-Umweltinnovationsprogramm

Reine Zuschussprogramme vom BAfA

Wer auf die Seite des BAfA surft und den Reiter „Energie“ sowie dessen Unterkategorien „Energieeffizienz“, „Heizen mit erneuerbaren Energien“ und „Bundesförderung für Energieberatung“ aufruft, findet eine Vielzahl möglicher Fördermittel.

Besonders wichtig ist das Programm „Heizen mit erneuerbaren Energien“. Anfang 2020 haben sich die Förderkonditionen stark verbessert, deshalb ist der Andrang besonders hoch. Unternehmen sollten ein wenig Geduld mitbringen. Die wichtigsten Eckdaten im Überblick:

  • In Neubauten werden Solarkollektoranlagen mit 30 % gefördert. Biomasse- und Wärmepumpenanlagen können Zuschüsse bis zu 35 % erhalten.
  • In Bestandsgebäuden, in denen seit mehr als zwei Jahren ein Heizungs- bzw. Kühlsystem läuft, werden Solarthermieanlagen, Biomasseanlagen, effiziente Wärmepumpenanlagen, Hybridheizungen und Renewable Ready Gas-Brennwertheizungen gefördert.
  • Für den Austausch von Ölheizungen winkt eine Prämie, wenn diese durch eine förderfähigen Hybridheizung, Biomasseanlage oder Wärmepumpenanlage ersetzt wird. Die Austauschprämie wirkt sich so aus, dass der bewilligte Fördersatz um 10 % erhöht wird. Unterm Strich lässt sich damit ein Maximum von 45 % Zuschuss herausholen.

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Weitere Förderprogramme vom BAfA

Neben dem beschriebenen Förderprogramm, das sich auf die Heiztechnik bezieht, können Unternehmen beim BAfA auf folgende Programme zugreifen:

  • Diverse Beratungsprogramme in Zusammenhang mit Energieeffizienz und Energieberatung.

Außerdem gibt es Förderprogramme zu den Themen:

  • Elektromobilität
  • Querschnittstechnologien
  • Prozesswärme aus Erneuerbaren Energien
  • Sensorik
  • energiebezogene Optimierung von Anlagen und Prozessen
  • Kälte- und Klimaanlagen
  • effiziente Wärmenetze
  • Energieaudit

Die genannten Programme vom BAfA und von der KfW können in vielen Fällen miteinander kombiniert werden. Manchmal besteht aber ein Kombinationsverbot, wobei die Einzelheiten in den Richtlinien der Förderprogramme zu finden sind.

Wege durch den Förderdschungel: kostenlose Beratungshotline anrufen

Falls Unternehmen bei der Vielfalt der Programme den Überblick verlieren und nicht genau wissen welches Programm für sie infrage kommt, sollten sie im ersten Schritt Kontakt zur KfW oder zum BAfA suchen. Beide Stellen haben bieten kostenfreie Beratungshotlines an. Diese helfen dabei, die möglichen Programme einzugrenzen. Wenn es in die Details geht, brauchen Unternehmen aber einen technisch versierten Berater, der die Förderprogramme in Zusammenhang mit der geplanten neuen Technik in Verbindung bringen kann. Das können erfahrene Berater übernehmen, die beide Seiten kennen: Technik und Förderprogramme.

Dominik Kunze

Dominik Kunze studierte Betriebswirtschaft und Medienwissenschaften und arbeitet als Berater in verschiedenen Consultingagenturen. Neben etablierten Unternehmen gehören inzwischen auch immer mehr Startups zu seinem Kundenkreis. Er hilft mit seinem Expertenwissen bei der Suche nach der geeigneten Finanzierung oder bei der Erstellung eines Geschäftskonzeptes. Hin und wieder verfasst er Ratgeberbeiträge für unterschiedliche Businessportale.

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