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Geldanlage für Selbständige: Mögliche StrategienUnternehmer und Selbständige zahlen in der Regel nicht in die staatliche Rentenkasse ein. Sie sollten sich daher der dringenden Notwendigkeit der richtigen privaten Vorsorge und Geldanlage bewusst sein. Meist ist die Zeit knapp und die Führung des eigenen Unternehmens beansprucht die gesamten Kräfte und Ressourcen. Das darf aber nicht als Entschuldigung für die Missachtung dieses existenziellen Themas dienen.

Wenn man bereits einige Jahre lang selbständig ist, sollte man seine private Altersvorsorge und Geldanlage unbedingt weitgehend geregelt haben. Die „Baustelle“ Geldanlage und Altersvorsorge von Jahr zu Jahr aufzuschieben ist nicht zuletzt auch deshalb so kritisch, da dann nicht die volle Kraft des Zinseszinses für den Sparer arbeiten kann. Dieser entfaltet seine Kraft vor allem über sehr lange Spar-Zeiträume. Je früher gerade junge Selbständige – auch mit relativ kleinen Summen – damit beginnen, umso vorteilhafter für sie.

Allen Unternehmern, die also noch Nachholbedarf in Sachen Geldanlage haben, möchten wir in diesem Beitrag daher einige grundlegende Möglichkeiten vorstellen, sich ebenso unabhängig und selbstständig um diese Belange zu kümmern, wie sie auch ihr Unternehmen führen. In diesem Beitrag werden die sogenannten „Selbstentscheider“ angesprochen: Menschen, die über die nötigen Grundkenntnisse verfügen und praktische Tipps bezüglich Organisation und Informationsbeschaffung bei Geldanlage und Vermögensbildung benötigen.

Wo informiere ich mich?

Unternehmer wissen den Wert der Unabhängigkeit zu schätzen. Unabhängige Informationen sind auch bei der Geldanlage entscheidend. Daher sollten Anleger eine freie Quelle für ihre Recherche wählen, welche nicht verzerrte und nicht von Interessen beeinflusste Informationen zur Verfügung stellt. Neben der Unabhängigkeit ist die Aktualität ein weiterer relevanter Faktor. Nichts ist so alt, wie die Zeitung von gestern. Das gilt auch für Kursinformationen von Wertpapieren. Daher macht es Sinn, seine Geldanlagen online zu verfolgen.

Auf Online-Portalen stehen Anlegern Kursinformationen oft sogar in Echtzeit zu allen Wertpapieren wie:

  • Aktien,
  • Staatsanleihen,
  • Unternehmens- und Mittelstandsanleihen
  • Fonds,
  • ETFs,
  • Zertifikaten,
  • Währungen und
  • Rohstoffen

zur Verfügung. Auf guten Portalen sind die Informationen nicht nur auf deutsche oder europäische Titel beschränkt, sondern es stehen Daten von über vielen Handelsplätzen aus diversen Ländern zur Verfügung. So kommen auch Anleger zu den nötigen Informationen, um dem wichtigen Grundsatz der Diversifikation, also der Risikostreuung, über Länder und Anlageklassen folgen zu können.

Wie informiere ich mich?

Anleger sollten auch die bewährten Funktionen der sogenannten „Musterdepots“ nutzen. Dies sind „virtuelle“ Depots, in denen Wertpapiere verwaltet und beobachtet werden können. Hier können Anlagestrategien ohne Risiko ausprobiert werden oder auch verschiedene reale Investitionen im Musterdepot zusammengefasst und auf einen Blick laufend beobachtet werden.

Neben der reinen Kursentwicklung bieten Finanzinformationsportale auch eine ganze Reihe von Zusatzinformationen, welche die Anlageentscheidungen erleichtern und verbessern können. So stehen Anlegern auf einigen Portalen auch die Möglichkeiten der Technischen Analyse offen, um Ein- und Ausstiegszeitpunkte besser festlegen zu können. Dazu gesellen sich umfangreiche wichtige fundamentale Kennziffern von Aktien wie:

  • die Dividendenrendite,
  • das Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) oder
  • das Verhältnis von Kurs zu Buchwert (KBV)

Bei Anleihen beispielsweise bieten direkte Daten von Rating-Agenturen zu den Ausfallwahrscheinlichkeiten von Anleihen-Emittenten Orientierung. Dazu kommen laufend aktualisierte, umfassende Nachrichten und Unternehmensmeldungen sowie Kommentare zu Hintergründen, die Zusammenhänge einordnen. Anleger sollten dabei unbedingt beachten, nicht nur eine einzelne Kennziffer für die Anlageentscheidung heranzuziehen. Vielmehr sollte immer eine Kombination aus fundamentalen und technischen Daten sowie der aktuellen Nachrichtenlage als Entscheidungshilfe dienen.

Selbst, ständig und mobil

Dass sich Selbstständige, die selbst über ihre Geldanlage entscheiden, am besten online informieren, liegt auf der Hand. Doch selbst für die schnelle Kursinformation am Rechner finden Unternehmer oft keine Zeit. Daher dienen gerade den Unternehmern, die viel unterwegs sind, mobile Lösungen als Alternative, um auch z.B. im Zug oder Hotel immer den Überblick über die eigene Geldanlage zu haben.

Herausragende mobile Apps bieten heute vollumfängliche Informationsmöglichkeiten – und das mit einer sehr komfortablen Bedienbarkeit. So muss von unterwegs weder auf den Zugriff zum Musterdepot noch auf Echtzeitkurse verzichtet werden. Die Einbeziehung von mobilen Finanzinformationsdiensten in die Geldanlage ist also ein probates Mittel, um Zeitressourcen für dieses wichtige, aber oft vernachlässigte Unterfangen zu heben.

Eigeninitiative tut Not

Obwohl Unternehmer wohl die Berufsgruppe sind, die am wenigsten Zeit für die Organisation der eigenen Geldanlage haben, sind sie gleichzeitig am meisten auf eine disziplinierte und umfassende Beschäftigung mit dem Thema angewiesen. Damit dieser Spagat und eine erfolgreiche Geldanlage für die Altersvorsorge oder andere Sparziele gelingt, müssen praktische Lösungen bei effizientem Zeiteinsatz gefunden werden. Hier bieten sich Online- und Mobile-Lösungen zur Informationsbeschaffung an. Die reine Wette auf die Steigerung des eigenen Unternehmenswertes ist in der Regel keine ausreichende Herangehensweise an die Herausforderung.

Dieser Artikel ist von den beiden Autoren Jens Ohr und Peter Schille verfasst worden.

Peter Schille

Peter Schille ist Geschäftsführer des Finanzinformationsportals finanzen.net. Er gründete das Portal 1999 zusammen mit Jens Ohr. Mit über einer Milliarde Seitenabrufen und durchschnittlich über 2,2 Millionen Unique Usern im Jahr 2013 ist das unabhängige Portal Marktführer in Deutschland. Das Portal bietet Nachrichten, Kursdaten von über 100 Handelsplätzen aus über 50 Ländern, Wertpapieranalyse-Möglichkeiten, Musterdepots und Zusatzdienste wie Spezialpublikationen.

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One Comment

  • Stefank Kneiz sagt:

    Die Art der Altersvorsorge, so wie wir diese derzeit kennen,
    wird sich in der Zukunft sehr stark verändern. Die Prioritäten werden sich weg
    vom staatlichen System hin zur privaten Vorsorge verschieben. Die Hauptproblematik
    liegt hierbei in der demographischen Entwicklung. Aufgrund des in den meisten
    europäischen Ländern vorherrschenden Umlageverfahren
    wird es zukünftig nicht mehr möglich sein, dass aktuelle staatliche
    Alterssystem aufrecht zu erhalten. Mit starken Kürzungen ist hierbei zu
    rechnen. Die private Altersvorsorge, welche grundsätzlich auf ein kapitalbasierendes
    System aufbaut, wird immer wichtiger werden. Je nach Risikotyp kann und sollte
    man unterschiedlich privat für das Alter vorsorgen. So kann je nach Typ kann
    ein Aktieninvestment, eine Versicherung, Edelmetalle oder bloß ein Sparbuch,
    dass ideale Vorsorgeprodukt sein. In Wirklichkeit ist nur eines wichtig,
    nämlich dass man bereits in jungen Zeiten an die Altersvorsorge denkt!

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