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Die Digitalisierung verändert die Art und Weise, wie Unternehmen mit ihren Kunden interagieren, Geschäftsprozesse optimieren und neue Marktpotenziale erschließen. Während einige Branchen bereits stark in digitale Strategien investiert haben, fällt es vielen Handwerksbetrieben schwer, passende Lösungen für ihre spezifischen Herausforderungen zu identifizieren und erfolgreich umzusetzen. Ein Gastbeitrag von Lena Bohnenkamp-Galla, Co-CEO von IEQ.

In traditionellen Branchen wie dem Handwerk zeigt sich, dass digitale Lösungen oft nicht eins zu eins übertragbar sind. Vielmehr bedarf es für eine erfolgreiche Umsetzung branchenspezifischer Strategien, die die individuellen Herausforderungen und Bedürfnisse der Unternehmen berücksichtigen. Vor diesem Hintergrund wird deutlich, dass die digitale Transformation kein Selbstzweck ist, sondern ein zielgerichteter, strategischer Prozess, der Unternehmen dabei unterstützt, nachhaltig erfolgreich zu sein.

Die Rahmenbedingungen müssen passen

Eine Untersuchung der ifh-Göttingen zeigt: Obwohl die Bedeutung digitaler Prozesse erkannt wird, hängt die Umsetzung stark von gewerke- und betriebsspezifischen Faktoren ab.

Ein zentraler Faktor, der die digitale Transformation im Handwerk beeinflusst, sind die bestehenden Rahmenbedingungen. Viele Betriebe sehen sich mit knappen personellen Ressourcen, steigenden bürokratischen Anforderungen und Unsicherheiten hinsichtlich einer erfolgreichen Betriebsübergabe konfrontiert. Hinzu kommt, dass in wirtschaftlich stabilen Zeiten der externe Anpassungsdruck oft gering ist und digitale Maßnahmen in den Hintergrund treten können.

Gleichzeitig gibt es aber auch starke Impulse, die die Digitalisierung vorantreiben. Die Akzeptanz digitaler Prozesse in der Gesellschaft wächst stetig und das Marktumfeld verändert sich durch technologische Innovationen in rasantem Tempo. Zudem entstehen immer mehr branchenspezifische digitale Lösungen, die von spezialisierten Dienstleistern angeboten oder durch staatliche Förderprogramme unterstützt werden. Diese Entwicklungen bieten Handwerksbetrieben die Chance, ihre Effizienz zu steigern, ihre Marktposition zu sichern und sich zukunftsfähig aufzustellen. Entscheidend ist, diese Potenziale aktiv zu erkennen und strategisch zu nutzen.

Der Wille ist da

Laut bitkom plant daher eine Mehrheit der Unternehmen, ihre Investitionen in digitale Technologien weiter auszubauen. Dabei geht es nicht nur um die Einführung neuer Softwarelösungen, sondern auch um die Optimierung bestehender Prozesse und eine stärkere Vernetzung innerhalb der Organisation.

Dem stehen hohe Kosten, Fachkräftemangel und regulatorische Unsicherheiten gegenüber. Trotz dieser Hürden geht bitkom davon aus, dass die Digitalisierung in vielen Branchen weiter voranschreiten wird. Insbesondere in Bereichen wie Prozessautomatisierung, E-Business und digitaler Kundenkommunikation sehen die Unternehmen große Potenziale. Die digitale Transformation ist also kein kurzfristiger Trend, sondern eine notwendige Entwicklung. Um zukunftsfähig zu bleiben, müssen Unternehmen den Wandel aktiv gestalten.

Unterstützung benötigt

Viele Handwerksbetriebe stehen jedoch vor der Herausforderung, digitale Technologien sinnvoll in ihre Arbeitsprozesse zu integrieren. Themen wie Künstliche Intelligenz, Prozessautomatisierung und digitale Geschäftsmodelle bieten große Potenziale, erfordern aber eine durchdachte Strategie und eine praxisorientierte Umsetzung. Häufig mangelt es nicht an der Bereitschaft zur Digitalisierung, sondern an konkretem Wissen über die Anwendungsmöglichkeiten und an nachvollziehbaren Beispielen, die den Nutzen greifbar machen.

Hier setzt gezielte Kommunikation an: Digitale Sichtbarkeit und strategisch aufbereitete Inhalte helfen, relevante Informationen passgenau an die richtigen Zielgruppen zu kommunizieren. SEO-optimierte Blogbeiträge, Newsletter oder Social-Media-Posts können nicht nur das Verständnis für digitale Lösungen fördern, sondern auch dazu beitragen, die Auffindbarkeit von Unternehmen im Netz zu verbessern. Eine gut strukturierte Online-Präsenz, insbesondere in Form einer suchmaschinenoptimierten Website, ist dabei unerlässlich, um von potenziellen Kunden gefunden zu werden.

Gleichzeitig bleibt es für Handwerksbetriebe wichtig, ihre klassischen Kommunikationskanäle nicht aus den Augen zu verlieren. Multichannel-Strategien, die digitale und analoge Maßnahmen kombinieren, ermöglichen eine optimale Reichweite und Kundenansprache. Während Online-Kanäle eine schnelle und interaktive Kommunikation ermöglichen, sind Printmaterialien wie Flyer oder Broschüren nach wie vor bewährte Instrumente, um bestimmte Zielgruppen zu erreichen. Entscheidend ist ein ganzheitlicher Ansatz, der moderne digitale Möglichkeiten und traditionelle Ansätze sinnvoll miteinander verbindet.

Auch das digitale Handwerk will gelernt sein

Handwerksbetriebe brauchen mehr als digitale Werkzeuge. Um den Einstieg in die neuen Prozesse zu erleichtern, bedarf es der richtigen Unterstützung. Spezialisierte Dienstleister kennen die Herausforderungen, vor denen die Betriebe stehen – vom Fachkräftemangel über hohe Investitionskosten bis hin zur Unsicherheit, welche digitalen Maßnahmen tatsächlich sinnvoll sind. Und sie entwickeln Lösungen, die praxistauglich, wirtschaftlich und zukunftssicher sind.

Sie helfen, digitale Prozesse in den betrieblichen Alltag zu integrieren, um nachhaltige Effekte zu erzielen. Mit Strategien, die sich nahtlos in bestehende Prozesse integrieren lassen. Individuelle Beratung löst sich von standardisierten Prozessen und geht auf die branchenspezifischen Anforderungen des Handwerks ein. Betriebe, die proaktiv handeln, verschaffen sich nicht nur einen Wettbewerbsvorteil, sondern sichern langfristig ihre Position am Markt.

Meine Erfahrung zeigt: Digitalisierung ist sowohl ein technologischer als auch ein kultureller Wandel. Unternehmen müssen bereit sein, neue Arbeitsweisen zu adaptieren und traditionelle Prozesse zu überdenken. Es geht nicht darum, Bewährtes zu ersetzen, sondern Bestehendes mit digitalen Möglichkeiten zu optimieren. Die vorhandenen Werkzeuge müssen gezielt und strategisch eingesetzt werden.

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