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Die Digitalisierung stellt deutsche Unternehmen kontinuierlich auf die Probe: Mut zum Risiko, Anpassungsfähigkeit und Dynamik sind gefragt. Wer Schwächen gezielt in Stärken verwandelt und flexibel bleibt, kann am meisten von technologischen Fortschritten und Innovationen profitieren.

Digitale Transformation: Eine Bestandsaufnahme

Die Digitalisierung und alle mit ihr verbundenen Entwicklungen – etwa Big Data, Machine Learning, Internet of Things (IoT), KI, Chatbots etc. – beschäftigen die deutsche Wirtschaft intensiv. Laut einer Studie der Firma otris, einem Anbieter von Softwarelösungen für Legal und Compliance, haben 86 % der Entscheider in Unternehmen erkannt, dass die Digitalisierung wichtig oder sogar sehr wichtig ist.

Trotzdem gibt es weiterhin Defizite: Rund 12 % der Beschäftigten haben keinen Zugang zu schnellem, stabilem Internet. Das heißt, dass bei diesem Anteil die grundlegende Voraussetzung für erfolgreiche Digitalisierungsprozesse im Grund nicht gegeben ist.

Diese Differenzen zeigen sich auch im Bereich der strategischen Planung. 76 % der Nicht-Entscheider geben an, keine klare Digitalisierungsstrategie  im Unternehmen zu erkennen. Unternehmen sollten daher sicherstellen, dass die Ziele der Digitalisierung und der Weg dorthin für alle Mitarbeiter klar formuliert und verständlich sind, um die gesamte Belegschaft mitzunehmen.

Die Digitalisierung bietet zahlreiche Chancen, diese Defizite zu beheben und die digitale Infrastruktur zu stärken.

Herausforderungen der Digitalisierung im Mittelstand

Gerade mittelständische Unternehmen stehen vor großen Hürden, wenn es um die Umsetzung von Digitalisierungsprojekten geht. Besonders Datensicherheit und Datenschutz stellen für viele (45 %) Entscheider die größte Herausforderung dar. Die Datensicherheit ist in der DSGVO gesetzlich geregelt und muss daher als zentraler Bestandteil jeder Digitalisierungsstrategie fest verankert werden.

Zusätzlich zu den Herausforderungen im Bereich Datensicherheit gibt es häufig auch Probleme mit der Integration neuer Technologien in bestehende Systeme. Unternehmen müssen daher sicherstellen, dass neue digitale Tools mit der bestehenden Infrastruktur kompatibel sind und Mitarbeiter entsprechend geschult werden, um deren Nutzung effizient in ihren Arbeitsalltag zu integrieren.

Ein weiteres Problem, das viele Unternehmen betrifft, ist das zu geringe Budget für Digitalisierungsmaßnahmen. Laut der Studie liegt das Budget für Digitalisierungsprojekte in den meisten Unternehmen unter 50.000 €, was oft nicht ausreicht, um umfassende Digitalisierungsinitiativen umzusetzen.

Chancen zur digitalen Weiterentwicklung

Trotz der genannten Herausforderungen gibt es auch viele Chancen, die sich durch die Digitalisierung auftun. Die Einführung von Automatisierungslösungen und künstlicher Intelligenz (KI) ist in vielen Unternehmen bereits im Gange. 55 % der Entscheider geben an, KI in ihrem Arbeitsalltag zu nutzen. Dies bedeutet, dass das Potenzial von KI als Werkzeug zur Effizienzsteigerung bereits von vielen erkannt wird.

Auch KMUs profitieren von KI und anderen Digitalisierungsmaßnahmen, da KI-Tools, wenn sie entsprechend eingesetzt werden, dazu in der Lage sind, Prozesse zu vereinfachen und Potenziale freizulegen. Dabei ist es wichtig, dass nicht nur Entscheider, sondern auch Mitarbeiter in den Prozess eingebunden werden, um Akzeptanz zu schaffen und die digitale Transformation gemeinsam zu gestalten.

Praxisbeispiel: Ein gelungenes Beispiel für die Umsetzung einer effektiven Digitalisierungsstrategie ist die Einführung eines modernen Dokumentenmanagement-Systems (DMS). Solche Systeme ermöglichen es, Dokumente nicht nur effizient zu speichern, sondern auch schneller zu organisieren und gezielt wiederzufinden. Unternehmen profitieren dadurch von einer erheblichen Zeitersparnis und einer verbesserten Übersichtlichkeit, was die Zusammenarbeit innerhalb von Teams deutlich erleichtert. 

Mitarbeiterbeteiligung als Schlüssel zum Erfolg

Viele Unternehmen unterschätzen, wie wichtig die Einbindung der Mitarbeiter in den Digitalisierungsprozess ist. Oft wird dieses Thema vernachlässigt, obwohl es entscheidend dafür ist, ob eine Transformation wirklich erfolgreich wird. Nur wenn die Belegschaft die Vorteile und den Nutzen der gesetzten Maßnahmen versteht und in weiterer Folge mitträgt, kann eine nachhaltige Veränderung stattfinden.

Während Entscheider in der Regel die Vorteile und Potenziale neuer Technologien erkannt haben, sind Nicht-Entscheider häufig skeptischer. Das liegt insbesondere an der Sorge, dass KI sie als Arbeitskraft ersetzen könnte. 32 % der Befragten der Studie verspüren diese Angst. Diese Bedenken müssen ernst genommen werden, um eine nachhaltige digitale Transformation zu ermöglichen

Unternehmen sollten daher in Schulungsmaßnahmen und Aufklärung – zum Beispiel bei Mythen rund um KI – investieren, um Vorurteile gegenüber neuen Technologien abzubauen. Nur so kann eine Kultur entstehen, in der alle Beteiligten an einem Strang ziehen und die Vorteile der Digitalisierung voll ausgeschöpft werden können.

Nachhaltigkeit durch Digitalisierung

Die Digitalisierung bietet nicht nur Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung, sondern auch zur Förderung von nachhaltigeren Geschäftsmodellen. Viele Unternehmen erkennen noch nicht das volle Potenzial, das digitale Technologien in Bezug auf Umweltfreundlichkeit haben können. Durch die Digitalisierung von Prozessen, wie beispielsweise die Einführung papierloser Arbeitsweisen, kann der Papierverbrauch erheblich reduziert werden.

Darüber hinaus können digitale Tools zum Beispiel zur Optimierung von Logistikprozessen genutzt werden, was dazu beiträgt, den Energieverbrauch zu senken. Indem Transportwege verkürzt und die Auslastung von Fahrzeugen verbessert werden, können Unternehmen einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung von CO2-Emissionen leisten. Nachhaltigkeit und Digitalisierung gehen Hand in Hand und ermöglichen es Unternehmen, wirtschaftliche Effizienz mit ökologischer Verantwortung zu verbinden.

Fazit: Strategien für eine zukunftssichere Digitalisierung

Die Digitalisierung bietet deutschen Unternehmen enorme Chancen, um effizienter zu arbeiten und wettbewerbsfähig zu bleiben. Doch dafür müssten bestehende Schwächen erkannt und gezielt in Stärken umgewandelt werden. Dies erfordert nicht nur die richtige technologische Infrastruktur, sondern auch eine entsprechende Unternehmenskultur, die offen für Wandel ist und alle Mitarbeiter mitnimmt.

Es liegt an den Unternehmen, die Herausforderungen der Digitalisierung mutig anzugehen und aus Schwächen Stärken zu machen, um auch in Zukunft erfolgreich zu sein.

Dr. Frank Hofmann

Dr. Frank Hofmann, Mitgründer und Vorstand der otris software AG, ist ein Fachmann für die Entwicklung digitaler Lösungen zur Optimierung von Unternehmensprozessen. Mit seinem Schwerpunkt auf der Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) fördert er die Digitalisierung, um skalierbare und effiziente Lösungen zu schaffen, die den sich ständig verändernden Bedürfnissen moderner Unternehmen entsprechen.

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