Ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte, doch was, wenn Worte nicht mehr ausreichen? Wir brauchen Videos! Willkommen im digitalen Zeitalter: Hier werden TikTok-Stars durch Kurzvideos zu Berühmtheiten und „Zoom Fatigue“, also die Müdigkeit aufgrund vieler Video-Termine, ist ein Gesundheitszustand.
Es ist hinreichend bekannt, dass die technologische Entwicklung vieles grundlegend verändert hat, darunter unsere Art zu arbeiten, einzukaufen und auch, welche Medien wir nutzen und wie. Der Medienkonsum verlagert sich zunehmend in den digitalen Bereich. ExpertInnen prognostizieren sogar, dass Online-Videos bis 2022 mehr als 82 Prozent des digitalen Medienkonsums ausmachen werden.
Wir können beobachten, dass Online-Medien zunehmend Video-Elemente integrieren – und das hat einen guten Grund: Berichten zufolge verbringen Internet-NutzerInnen mit dem Ansehen von Videoinhalten aktuell fast eine halbe Stunde mehr pro Tag als im letzten Jahr.
Für Verlage und Redaktionen stellt sich demnach nicht mehr die Frage, ob Video-Inhalte verwendet werden sollen – vielmehr stehen sie vor der Herausforderung, wie und in welcher Form sie die Kraft des Bewegtbildes zum Storytelling am besten nutzen können.
Videos: Mache Authentizität zu deinem Motto
Wenn es um den Konsum und die Verbreitung von Inhalten geht, bietet Video für Medienschaffende ein enormes Potenzial.
Bewegte Bilder erhöhen nachweislich das Engagement der ZuschauerInnen und führen zu einer tieferen Verbindung mit ihnen.
Authentische Videoinhalte sollten nicht unterschätzt werden, denn sie sind der Schlüssel zum Erzählen wirkungsvoller Geschichten. Es lässt sich eine Verlagerung des Schwerpunkts auf Online-Publikationen beobachten. Das bedeutet, dass MedienbetreiberInnen um höhere Zugriffszahlen online kämpfen, um dem Rückgang der Printmedien entgegenzuwirken.
Online buhlen Firmen und Content Creators auf vielfältige Weise um die Aufmerksamkeit von VerbraucherInnen. Die Nutzung von Video-Elementen erweist sich dabei als besonders wirksam: AbsenderInnen schaffen eine Ebene der Authentizität, indem sie ihrem Publikum ein Ereignis visuell und subjektiv so zeigen, wie es tatsächlich geschieht. Die Einbettung eines Videos in einen Artikel bietet LeserInnen eine ganzheitliche bzw. erweiterte Sichtweise, die das geschriebene Wort zum Leben erweckt und eine Interaktion mit den Inhalten anregt.
Einbettung von Videos
Laut Edelman’s Trust Barometer spielt die Sorge an Fake News zu geraten international eine große Rolle. Rund 67 Prozent der Befragten zeigten sich insbesondere über die Verbreitung falscher und ungenauer Informationen über COVID-19 beunruhigt. Abhilfe schaffen kann hier die Einbindung von Filmmaterial in die Berichterstattung, damit ZuschauerInnen Zugang zu Geschehnissen erhalten, während diese sich ereignen. Dadurch können Bedenken bzgl. gefälschter Berichterstattung minimiert und eine Vertrauensbasis geschaffen werden.
Im Jahr 2020 haben sich TV- und Radiosender sowie Verlage bzw. Redaktionen aufgrund der Pandemie verstärkt auf benutzergenerierte Inhalte verlassen, um über Ereignisse aus dem wahren Leben zu berichten. Weltweit verbreiteten sich Informationen über die Proteste der Black Lives Matter-Bewegung größtenteils durch Aufnahmen, die Einzelpersonen mit dem eigenen Handy filmten. Durch die Verwendung dieser Videos wurden die LeserInnen direkt ins Geschehen einbezogen.
Ein weiterer Vorteil dieser Vorgehensweise liegt für Medientreibende darin, dass große Budgets nicht erforderlich sind, um wirkungsvolle, hochwertige Inhalte zu erstellen – denn der Fokus verlagert sich zunehmend auf Authentizität.
Aufgrund der Beliebtheit von Bewegtbild-Inhalten führt das Einbeziehen von Videos zur signifikanten Steigerung der Reichweite und somit auch der Einnahmen.
Beziehen Sie Social Media-Plattformen mit ein
Es besteht kein Zweifel daran, dass Videos in sozialen Netzwerken äußerst beliebt sind. Jüngste Untersuchungen zeigen, dass beachtliche 82 Prozent der Twitter-NutzerInnen die Videoinhalte ansehen, die in ihren Feeds erscheinen. Auch haben Video-basierte Apps wie TikTok einen enormen Popularitätszuwachs erfahren, was allmählich auch Verlage und Redaktionen zur Kenntnis nehmen.
Social Media und Video-Inhalte ergänzen sich hervorragend. Die Präsenz der Medien auf Plattformen wie Instagram, Facebook und Snapchat sind fast zum Standard geworden, um direkt mit VerbraucherInnen zu kommunizieren. So verbinden sich zum Beispiel traditionelle Leitmedien auf Snapchat schnell und einfach über Stories mit den KonsumentInnen.
EXTRA: So optimierst du Videos für Views auf YouTube
Jede der Plattformen bietet verschiedene Möglichkeiten, die Medienschaffende kennen und berücksichtigen sollten. Ein Beispiel: Auf Facebook werden 85 Prozent der Videos ohne Ton angesehen. Auch neigen ZuschauerInnen dazu, nach acht Sekunden abzuschweifen.
Als Reaktion darauf müssen die RedakteurInnen sicherstellen, die Eigenschaften der VerbraucherInnen zu kennen. So ist bspw. bekannt, dass Videos auf einer Landingpage die Konversionsrate erhöhen können. Wie aber wirken dieselben Inhalte, wenn sie in sozialen Netzwerken eingesetzt werden? Folgende Punkte sollten RedakteurInnen dabei beachten:
- Soll das Video einen Ton haben?
- Sollten Untertitel für stummes Betrachten hinzugefügt werden?
- Wie erzählen wir unsere Geschichte innerhalb der Aufmerksamkeitsspanne der BetrachterInnen?
Um das Meiste aus den Inhalten herauszuholen und packende Geschichten zu erzählen, müssen PublisherInnen die jeweiligen Vorteile der Plattformen verstehen und ein Gleichgewicht finden, das für die VerbraucherInnen ansprechend ist.
Den Durchblick behalten: So wichtig ist eine Videostrategie
Damit Videos zur erfolgreichen Einnahmequelle für Verlage werden, ist es entscheidend, das Publikum zu kennen. Dazu eignen sich bspw. Analyseplattform, die aufschlüsseln, welche Inhalte die RezipientInnen besonders ansprechen. Diese Analysedaten liefern entscheidende Einblicke in das Verhalten der NutzerInnen, um erfolgreiche Strategien entwickeln zu können. In dieser Hinsicht sollten Redaktionen Anpassungsfähigkeit und Agilität großschreiben – indem sie die Metriken nutzen, um die populärsten Inhalte zu identifizieren und diese je nach NutzerInnenpräferenz stets weiterzuentwickeln.
EXTRA: 5 Gründe, warum dein Unternehmen Erklärvideos braucht
„Wissen ist Macht” – die meisten werden dieses Sprichwort kennen. Jüngste Untersuchungen von Reuters und der University of Oxford liefern essenzielles Wissen für eine gelungene Video-Strategie: Unter anderem haben die Studien ergeben, dass jüngere Menschen sich lieber mit Artikeln beschäftigen, die einfach zu verstehen und visuell ansprechend sind. Sie zeigen auch, dass bei der Ansprache eines jüngeren Publikums Videos zur Priorität werden sollten. Es empfiehlt sich, diese Erkenntnisse bei der Entwicklung der Strategie unbedingt zu beachten.
Videos mit einbinden? So geht die Strategiefindung
Bei der Strategiefindung sollte die Frage im Fokus stehen, wen die AbsenderInnen durch die Diversifizierung ihrer Inhalte ansprechen möchten: Wenn das Ziel bspw. darin besteht, Millionen von Menschen zu erreichen und virale Videos zu kreieren, dann sollte der Kreativität und Innovation eines Videos ein besonderes Augenmerk gelten. Sobald die Ziele klar abgesteckt sind, sollte eine Strategie entwickelt und darauf zugeschnittene Inhalte erstellt werden.
Um die besten Ergebnisse zu erzielen, müssen AbsenderInnen ihr Publikum genau kennen und dabei insbesondere die folgenden Aspekte berücksichtigen:
- Welche Inhalte konsumieren die ZuschauerInnen?
- Wie konsumieren die EmpfängerInnen die Beiträge?
- Wie läuft der Austausch zwischen den VerbraucherInnen ab?
COVID-19 hat die Veränderungen von Konsumgewohnheiten stark beschleunigt, da immer mehr Menschen ihre Zeit online bzw. am Handy verbringen. Eine der daraus entstehende Konsequenzen ist die derzeit enorme Beliebtheit von Video-Beiträgen und der hohe Stellenwert von Transparenz und Authentizität beim Storytelling im digitalen Raum. Was wir jetzt erleben, ist erst der Anfang des „New Normal” – das für Medien auch künftig vielfältige Möglichkeiten bereithält.
EXTRA: Mikrovideos: Wie du mit kurzen Videos eine große Wirkung erzielst
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