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Webdesign Trends verändern sich stetig – was im letzten Jahr vielleicht noch total angesagt war, kann in diesem schon aus der Mode gekommen sein. Wenn du eine Website oder App entwickeln willst, die funktional und zeitlos ist, solltest du Trends eher als Inspiration betrachten. Verstehe genau, welchen Nutzen die Trends für dein Produkt haben. Außerdem solltest du dich an ein paar Design-Grundregeln halten.

Drei aktuelle Webdesign-Trends, die du beobachten solltest

1. 3D-Animationen und Bewegung

Wenn du vorhast, Animationen oder 3D-Features in dein mobiles Webprodukt zu integrieren, dann ist dieses Jahr definitiv ein guter Zeitpunkt dafür! Der bevorstehende 5G-Mobilfunkstandard wird NutzerInnen bald auf dem Smartphone Internet mit Hochgeschwindigkeit bereitstellen. Das iPhone 12 ist bereits für 5G ausgerichtet und es wird nicht lange dauern, bis weitere Smartphone-Hersteller hier nachziehen.

Besonders das UX und UI Design gewinnt dadurch einen größeren Spielraum für die Gestaltung von Webpräsenzen. Das ist spannend, weil die Websites oder Apps nicht mehr an Leistung einbüßen, und es möglich ist verschiedene Elemente einzubauen wie:

  • Animation
  • Bewegungen
  • Echtzeit-3D-Renderings

2. Faltbare Displays

Ein weiterer Trend im Bereich UI/UX sind immer beliebter werdende faltbare Displays, die reaktionsschnelle Bildschirme voraussetzen. Diese Technologie hat jedoch noch nicht die breite Masse erreicht und wird bisher nur von wenigen Herstellern angeboten. Untersuchungen prognostizieren aber ein Marktwachstum von rund 18 Milliarden US-Dollar bis zum Jahr 2025. Obwohl diese Zahlen sehr vielversprechend sind, ist es nicht hundertprozentig klar, ob sich faltbare Geräte auf Dauer bei NutzerInnen durchsetzen. Es ist aber gut, diesen Trend im Auge zu behalten und die Herangehensweise an mobiles Webdesign für faltbare Displays mitzudenken.

3. Sprachaktivierte Schnittstellen

Digitale Sprachassistenten wie Siri, Alexa und Co bieten mittlerweile viele Anwendungsoptionen – egal ob für:

  • die Steuerung von Anrufen
  • das Suchen im Internet
  • das Abspielen von Playlists
  • die Eingabe von Notizen

Sprachgesteuerte Navigationsassistenten haben zudem das Autofahren deutlich sicherer gemacht. Dennoch ist der Trend zu VUIs (Voice User Interfaces) mit Zurückhaltung zu sehen – wird ihm doch schon lange der Durchbruch vorausgesagt und lässt noch immer auf sich warten. Vielleicht liegt das aber auch an der grundlegenden Schwierigkeit, die es beim Entwickeln von Sprachinteraktionen zu überwinden gilt. Weil NutzerInnen die eigentliche Bedienoberfläche nicht sehen können, wissen sie auch nicht, welche Optionen ihnen zur Verfügung stehen.

Es gibt aber im Bereich UX/UI-Design wiederum auch Regeln, die keinem aktuellen Trend folgen und nicht an Aktualität verlieren werden.

Drei grundlegende Webdesign Tipps, die du beachten musst:

1. Barrierefrei gilt auch für Webdesign!

Nicht nur Städte, Verkehrsmittel oder der Arbeitsplatz müssen heute inklusiv sein. Barrierefreiheit zählt erfreulicherweise zur sozialen Verantwortung, derer Unternehmen sich heute immer bewusster werden. Das gilt genauso für deren Web- oder Mobilprodukte. Es geht darum, NutzerInnen nicht auszuschließend, aufgrund:

  • ihres Alters
  • einer Behinderung
  • älterer Hardware
  • einer schwachen Internetverbindung

Wenn wir von barrierefreiem Design sprechen, geht es in erster Linie darum, alle Ausgangssituationen der NutzerInnen und ihrer Möglichkeiten mit einzukalkulieren. Zu berücksichtigen sind bei der Gestaltung wichtige Indikatoren – wie die Textgröße oder alternative Texte für Bildschirmlesegeräte –, die in den WCAG (Web Content Accessibility Guidelines) beschrieben sind.

Die Inhalte von Webpräsenzen sollten für jeden zugänglich sein. Wer seine NutzerInnen nicht an die Konkurrenz verlieren will, sollte dies sicherstellen.

2. Inklusion statt Fachjargon

Inklusion beginnt schon in der Art und Weise wie Texte geschrieben sind. Es herrscht teilweise der Irrglaube, dass Fachbegriffe und verschachtelte Sätze professionell wirken. Das ist aber kontraproduktiv, wenn NutzerInnen dann aufgrund der Wortwahl und des Satzbaus das Produkt nicht mehr verstehen. Viel schlimmer noch: Sie fühlen sich eventuell sogar ausgeschlossen und springen ab.

Statt kompliziert zu schreiben, ist es viel besser, Texte so einfach und verständlich wie möglich zu halten. Es hilft, wenn du dir vorstellst wie du das Thema einem Kind im Grundschulalter erklären würdest.

Zudem hast du die Möglichkeit die Markenidentität deines Unternehmens in Texte auf deiner Website oder App einfließen zu lassen. Wenn du deine Zielgruppe gut kennst, vertragen diese beispielsweise durchaus eine Prise Humor. Am Ende geht es nur darum, die Aufmerksamkeit der LeserInnen deiner Webtexte zu halten.

3. Immer die Konversionsrate im Auge behalten

Wenn du eine Website oder App hast, die mit trendigen Animationen, Farbverläufen und Schatten versehen ist, dann ist das toll. Aber am Ende des Tages zählen für ein Unternehmen immer die Umsatzzahlen. Egal wie schön ein Webprodukt gestaltet ist, wenn es nicht dazu beiträgt BesucherInnen zu KundInnen zu machen, bringt es deiner Marke nicht viel.

Ein guter Designprozess beginnt daher immer zuerst mit der Definition der Geschäftsziele. Anschließend helfen A/B-Tests Daten zusammenzutragen und dir zu entscheiden, wo beispielsweise:

  • ein Call-to-action Button am besten platziert werden sollte
  • welche Farbe am besten passt
  • welche Schriftart lesbarer ist

EXTRA: Logo-Design-Trends für 2021: Das sind die Top 10! [Infografik]

Zusammenfassend gilt:

Es ist nicht notwendig jeden Trend auf deiner Website oder in deiner App umzusetzen. Grundlegend solltest du wissen, was du mit deinem Webprodukt erreichen willst und was deine NutzerInnen sich wünschen. Zu beobachten, in welche Richtung sich Webdesign entwickelt, hilft dir zusätzlich, ein besseres Produkt zu gestalten.

Anna Zarudzka

Anna Zarudzka ist Serien-Gründerin und Co-Geschäftsführerin bei Boldare, einem Unternehmen für digitales Produktdesign und -entwicklung. Vor 12 Jahren eroberte sie den IT- und Dienstleistungssektor mit der Gründung ihrer Webdesign-Agentur Chilid im Sturm. Im Jahr 2018 fusionierte sie Chilid erfolgreich mit der Schwesterfirma XSolve und gründete mit Boldare ein Unternehmen, das sich mit seinen 170 Mitarbeitern auf Softwareentwicklung, UX- und UI-Design, Scrum und Geschäftsentwicklung spezialisiert hat. Darüber hinaus ist Anna Zarudzka eine angesehene Rednerin und Botschafterin für New Work, Selbstmanagement und "Next Generation"-Organisationen.

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